====== ERFURT ====== - innenpolitische Auseinandersetzungen in [[Thüringen]] um 1275: Erfurt (kauften [[Landgraf]] [[Albrecht]]s Unterstützung und wollten letztlich Reichsfreiheit) vs. Orlamünde (von Gleichen, Goslar, Nordhausen, Mühlhausen) → die Thüringer beschweren sich beim König [[Rudolf#Rudolf von Habsburg]] wegen Albrechts Gewaltherrschaft, doch Rudolf benötigt Albrechts Hilfe gegen Böhmen und verspricht ihm Boyneburg und Mühlhausen als Pfänder, daher 1278 allgemeiner [[Landfrieden]] in Thüringen, //summa pax//, und 1282 //ius de non apellando// begünstigt endgültig die Erfurter Ratsherren, die nun keine Abhängigkeit mehr von Orlamünde und anderen thüringischen Adligen besitzen\\ - die [[Fehde]] der Erfurter Ratsherren gegen den Landgrafen um 1309 bringt die unteren Schichten gegen die Ratsherren auf → es bilden sich Vierherren, die als Beisitzer dem Rat Entscheidungen mit abverlangten, die alle tragen können\\ - Erfurt wird [[Lehnsherr]] über 80 kleinere Siedlungen, die zwei Vögte als Lehnsherrschaften verwalten __1521__: 16 000 Einwohner\\ - die [[Geistlichkeit]] ist ein Fremdkörper in der [[Stadt]] durch: * Stiftskapitel genießt rechtliche [[Immunität]] und Steuerfreiheit; * das Stiftskapitel betätigt sich in der [[Wirtschaft]] mit diesen Vorteilen; * der Erzbischof erhebt Zoll von Mainz aus. → Erfurter Pfaffenstürmen, d.i. der Volkszorn gegen die, die nicht gut martinisch sind __Folgen__:\\ * Bürger dürfen an [[Stift]] verpfändetes [[Gut]] zinslos zurückkaufen; * Festschreibungen der [[Schuld]]en; * Geistliche dürfen nicht als Wirtschaftler handeln; * Senkung des Zinsfußes auf 4%.