====== ERKENNTNIS ====== - Erkenntnisgewinn entweder ontologisch beziehungsweise [[apriori|apriorisch]], d.h. von den [[Begriff|Begriffen]] ausgehend oder [[aposteriori|apoetseriorisch]], d.h. von der [[Erfahrung]] ausgehend; - zwei Stämme 1. Erfahrung, 2. [[Vernunft]]\\ - Erkenntnis wird abgebaut und neue aufgebaut → immerwährender [[Zweifel]] an der Erkenntnis und deshalb: die Hüllen des Erkannten werden abgestreift und ins [[Wesentliche]] gebracht → [[Urteil]] durch [[Geist]] = Erkenntnis\\ - die Erkenntnis äußerer [[Ding|Dinge]] muß durch den Geist, nicht durch die [[Sinn]]e erfolgen: Urteilsfähigkeit\\ „Die Erkenntnis des Wachses, //perceptio//, ist nicht ein [[Sehen]], Berühren, Einbilden..., sondern eine Einsicht einzig allein des Verstandes: //solius mentis inspectio//.“ ([[Descartes]])\\ - man erkennt nur, was man herstellt (Freyer)\\ - die denkende Anlage des Menschen in Anspruch nehmende Tätigkeit\\ - Tat des ganzen Menschen, in einer Gegenseitigkeit mit dem Gegenstand seines Erkennens und in der Wechselwirkung inniger Durchdringung (von der Gleichen)\\ - triadische [[Entwicklung]]: Thesis, Antithesis, Synthesis ([[Hegel]])\\ - muß ihren [[Grund]] in den Sinnen haben, in den Erfahrungen, eigenen oder fremden ([[Kant]])\\ - [[Wissen]] um [[Geheimnis|Geheimnisse]] ([[Klages]])\\ - eine geistige Fähigkeit, die der [[Mensch]] mit [[Gott]] gemeinsam hat ([[Klemens]])\\ - setzt sich aus zwei verschiedenen Akten zusammen: - das betrachtete Objekt; - der beim Betrachten des Objekts entstehende Erkenntnisgenuß ([[Lewis]])\\ - erfolgt im [[Dienst]]e der Wertsetzung ([[Nietzsche]])\\ - fängt mit Erfahrung an, nicht alle Erkenntnis entspringt jedoch aus der Erfahrung\\ der apriorische Kern des Menschen ermöglicht sie, doch ist sie:\\ * nicht sinnlich * nicht empirisch * nicht induktiv * nicht aposteriori - die letzte Erkenntnis muß sich auf die [[Idee]] als eigentlichem [[Ziel]] der Erkenntnis richten ([[Plato]])\\ - [[Einverleibung]] des Fremden\\ - Abwehr des Fremden vom erwachten [[Seele]]ntum ([[Spengler]]) ===== Hebel der Erkenntnis ===== - nicht die Diskursivität der begrifflichen [[Rede]], sondern die Anschaulichkeit der poetisch-bildhaften [[Parabel]] ([[Lessing]]) ===== historische Erkenntnis ===== - keine bloße Reproduktion, sondern eine geistige [[Aktivität]], die aus ihrem [[Stoff]] etwas macht, was er an sich noch nicht ist ([[Simmel]]) ===== intuitive Erkenntnis ===== - wird nach [[Schelling]] in der [[Kunst]] verwirklicht → durch Auserwählte ([[Lukacs]]) ===== Erkenntnisarten ===== ==== Real-Erkenntnis ==== * die der eigenen [[Existenz]] ist intuitiv * die Gottes ist demonstrativ → ein rationales Verfahren, das die Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung zweier [[Ideen]] untersucht * die den Sinnen sich darbietende Erkenntnis ist sensitiv → Sinneswahrnehmungen beruhen auf äußeren Ursachen * Hauptproblem der Empiriker, da manche Ursachen nicht aus dem Erfahrungsbereich stammen ([[Locke]]) ==== Ideal-Erkenntnis ==== - bedarf keiner Kommunikationsmittel, sondern fällt ein ==== geschöpfliche Abenderkenntnis ==== //intellectus ectypus//, die von [[Eckart#Eckhart]], [[Thomas#Thomas von Aquin]] und [[Augustin#Augustinus]] genannt wird ==== mystische Morgenerkenntnis ==== //intellectus archetypus//, wie sie von [[Eckart]], [[Augustin]] und [[Thomas#Thomas von Aquin]] beschrieben wird ===== Baum der Erkenntnis ===== - es gab deren drei\\ - die Früchte/der [[Genuß]] derer vom ersten und zweiten [[Baum]] im [[Zentrum]] des [[Paradies#Paradieses]] brachte/n Menschen hervor, wer vom dritten Baume aß, der wurde zum [[Tier]] ===== transzendentale Erkenntnisse ===== - die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer [[Erkenntnisart]] von Gegenständen, sofern diese apriori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt (Kant)