====== FECHNER ====== ===== Gustav Theodor Fechner ===== 1801-87\\ - spekulativer [[Philosoph]] gegen die Materialisten\\ - erforschte das Seelenleben der Pflanzen und betrachtete die Gestirne als [[bewußte]] Wesen, Zwischenstufen zwischen [[Gott]] und [[Mensch]]\\ ==== Elemente der Psychophysik ==== Hauptwerk\\ - stellt das Gesetz vom Schwellenwert auf, ab dem eine [[Empfindung]] Wirkung zeigt → jeder Reiz wird erst dann bewußt, wenn er eine gewisse Stärke überschritten hat, die Empfindungsschwelle\\ - zudem muß dieser Reiz andere, zeitgleich auftretende Reize, übertreffen und sich von diesen anderen unterscheiden, die Unterschiedsschwelle\\ - die Empfindungsintensitäten steigen in demselben Verhältnis wie die Logarithmen der Reizintensitäten\\ - die Empfindung ist proportional dem Logarithmus des Reizes, wenn der Schwellenwert als Einheit betrachtet wird → eine obere Grenze legt Fechner nicht fest ==== Erkenntnistheorie ==== - das [[Weltgeschehen]] ist ein gesetzter Entwicklungsprozeß, aus welchem das [[Bewußtsein]] nicht abgeleitet werden kann\\ - körperliche und geistige Prozesse unterscheiden sich nur phänomenal → den Vorgängen in der [[Seele]] entsprechen Vorgänge in der [[Natur]] - [[Parallelismus]] -, d.i. die Allbeseeltheit der [[Welt]], deren Einheit sich aus der alles bestimmenden Gesetzlichkeit ergibt\\ - jede Seele tritt in Beziehung zu den anderen - [[Widerspruch]] zur Monadenlehre, also [[Synechologie]] -, sie ist Teilglied des Alls;\\ - die Natur macht stets neue Ansätze, um etwas, nämlich das Individuellste, zu erreichen\\ - der Kampf ums [[Dasein]] zur Erklärumng der Entwicklung ist gering einzuschätzen, statt dessen ist ein [[Prinzip]] der Abhängigkeit der Existenzbedingungen der Organismen voneinander anzunehmen → da alles aus einem entstand, geht Entwicklung zur Spezifizierung, zur Ausgestaltung der in ihm liegenden [[Idee]] (Uranlage) ==== Ästhetik ==== - geht von der Analyse des ästhetischen Genusses aus, der seinen [[Ursprung]] in objektiven [[Element]]en hat, aber erst durch komplizierte subjektive Verknüpfungen im [[Subjekt]] aktiv wird → daraus läßt sich also für die [[Ästhetik]] ein direkter und ein assoziativer Faktor zur [[Lust]]gewinnung ableiten\\ - bevorzugt sei die [[Mitte]] als [[Ausgleich]] widerstrebender Eindrücke