====== FRIEDRICH ====== ===== Caspar David Friedrich ===== 1774-1840\\ Maler\\ - mit [[Runge]] Begründer der kontemplativ-natursymbolischen Strömung in der [[Romantik]]\\ - lernte in Kopenhagen das Malen, kehrte aber der Figuralkunst den Rücken und eröffnete der Landschaftsmalerei neue Wege, indem er zeitgenössische Probleme einband, was seine Zeitgenossen schockierte: [[Realismus]] und [[Idealismus]] in einem [[Bild]] → die [[Kunst]] vermittelt zwischen [[Mensch]] und [[Natur]]\\ - in Friedrichs [[Werk]] kulminiert die Metaphorik der [[Freiheit]], die mit ihrer Unerfüllbarkeit konfrontiert (Hinz)\\ - entwickelte sich vom topographisch exakten Abmaler (bis ca. 1806) über den Künstlertypus, dem Kirchen etc. dazu dienen, über [[Geschichte]] zu reflektieren (bis ca. 1810) bis hin zum Künstler, der das Gemalte als visionäres Modell wiedergibt, das in den Himmel verlagert wird (spätestens 1818), wobei er pietistischer Lutheraner blieb und kein [[Interesse]] am Wiedererstarken des Katholizismus hatte\\ - suchte wie alle Romantiker das Gesamtkunstwerk: für Friedrich war das die Verbindung von Malerei und [[Musik]]; Aquarell und Tempera auf Papier, hinter das eine Kerze gestellt wird und wozu Musik gespielt wird\\ - stand im [[Streit]] zwischen Romantikern und Klassizisten an der Front: links abgebildet **Tetschener Altar**; Rahmen von Gottlob Christian Kühn (1780-1822)\\ - unvermitteltes Gegeneinander von Vorder- und Hintergrund, wobei der Mittelgrund fehlt: Nähe und Ferne stoßen schroff aufeinander\\ - die Fichten, Felsen und das [[Kreuz]] entsprechen nicht der [[Wirklichkeit]], sie wurden entkörperlicht\\ - das vierstrahlige Abendlicht mitsamt dem Widerschein im rötlichen [[Himmel]] steigert den Eindruck, daß die [[Kategorie#Kategorien]] [[Raum]] und [[Zeit]] von der Wirklichkeit entpflichtet wurden → die Landschaft wird neu erlebt\\{{ :tetscheneraltar.jpg?600|}} \\ Der **Tetschener Altar** zog einen Grundsatzstreit in der Kunstgeschichte nach sich: den [[Ramdohr]]-Streit. In ihm wurde die Funktion alter religiöser Bilder für die [[Gegenwart]] befragt. → die [[Romantiker]] bringen die Landschaft als Sinnbild eines neuen Religions- und Geschichtsverständnisses auf den Altar\\ - Friedrich brachte dieses neue Verständnis der [[Religion]], wehrte sich aber zugleich gegen Ramdohrs [[Vorwurf]] des Symphilosophierens, d.i. eine Vermengung von [[Mystizismus]], Enthusiasmus und [[Christentum]], wie es im [[Schlegel]]-Kreis üblich war, von dem sich Friedrich durch eine gediegene pietistische Grundstimmung abheben konnte\\ - seine Werke kommen still, zurückgezogen und unaffektiert daher, verlangen dem Rezipienten aber einiges an Selbstreflexion ab\\ - seine Bilder zeigen Rückenfiguren und nähern sich den Grenzen des Abstrakten, z.B. im Gemälde "[[http://www.drazdany.info/images/stories/2015-02_unor/SKD-Caspar_David_Friedrich_Abend__Sonnenuntergang_hinter_der_Dresdener_Hofkirche_.jpg|Abend]]", 1824\\ - seine Bilder machten die romantische Malerei salonfähig\\ - Anhänger der Befreiungsbewegung gegen [[Napoleon]]\\ - nach seinem [[Tod#Tode]] verschwanden 260 seiner Werke, von den übrigen 36 wurden in der dresdner Bombennacht 1945 einige vernichtet (Kaufmann) ===== Friedrich I. Barbarossa ===== [[Kaiser]] von 1152-90\\ - Lob verfängt bei ihm nicht\\ - ist groß, nicht sehr groß, rot-blonde, lange und gekräuselte Haare, schmale Lippen, kurzer Bart, starke und straffe Waden, gute [[Gesundheit]]\\ - will die Stellung des [[König]]s wie vor dem [[Wormser Konkordat]] wiederherstellen → setzte z.B. den ihm getreuen Wichmann von [[Magdeburg]] 1152 als Bischof ein\\ - nutzte die Niederlage im II. [[Kreuzzug]] beziehungsweise [[Bernhard#Bernhard von Clairvaux]]' zur Ausweitung der kaiserlichen [[Macht]]\\ - nutzte die Unfähigkeit des reformunfähigen [[Papst]]tums, um dem Hilfe gegen innerrömische Renitenz zu gewähren → [[Italienpolitik]]\\ - erobert [[Rom]], kämpft gegen Mailand, Lombardischer Bund – nach dem [[Frieden]] von [[Venedig]] 1173 wird Mailand zum treuen Gefolgsmann Barbarossas -, flieht zurück nach [[Deutschland]], erscheint wieder, siegt, verliert... erreicht Ziele in [[Italien]] nicht, derweil in Deutschland die [[Fürst]]en ihre [[Macht]] ausbauen\\ - dennoch: [[positiv]] bleibt der Einfluß der [[Kunst]] und Lebensart auf Deutschland, die Ausweitung des [[Geist]]es und die Auseinandersetzung mit den Welschen als Agens und [[Charakter]]schulung für die Heimkehrenden ===== Friedrich II. (genannt Eisenzahn) ===== reg. 1440-70 das Churfürstentum Brandenburg\\ - bedang sich auf dem Reichstag 1444 die Erlaubnis aus, die unter seinen Vorgängern verlorengegangenen Gebiete wieder zurückerobern zu dürfen\\ - kam zum Ausgleich mit Mecklenburg und Sachsen, auch mit der Erzbischof von [[Magdeburg]], dem er gegen einige ostelbische Dörfer seinen Verzicht auf die Altmark konzedierte\\ - errang vom Deutschen Orden die Neumark zurück und konnte die Verbindung Böhmens mit der Lausitz beenden, die unter Karl IV. erfolgt war ===== Friedrich II. der Ernsthafte ===== auch Friedrich II. von Meißen\\ um 1329\\ - 1320 stirbt der letzte Askanier, dadurch wird die [[Mark]] Brandenburg vakant\\ - Friedrich reitet aus, sie zu erringen: 1322 Mühldorf-Schlacht mit einem [[Sieg]] Ludwigs des Bayern vs. Friedrich den Schönen aus dem Hause [[Habsburg]] → der achtjährige Ludwig der Ältere wird [[Lehnsherr]] der Mark Brandenburg → Thüringen/[[Meißen]] sitzt in der Klemme\\ - der junge [[Markgraf]] von Meißen heiratet die Tochter des Kaisers und erhält die Oberhoheit über sein [[Land]] und die Reichsstädte Altenburg, Chemnitz, Zwickau, wobei er Johann von Böhmen 10000 Mark [[Silber]] (ca. 860000 €) als Pfand zahlen muß\\ - [[Ludwig#Ludwig der Bayer]] will wettinischen Schwiegersohn und verspricht ihm das Pleißenland zur Mitgift → Ludwig will wettinische Lande vs. Habsburger benutzen, sie bedrohen durch diese Verbindung → Erbanfall Brandenburgs im Falle des Wittelsbacher Todes für Friedrich → die Erbverbindung wird aufgehoben, als Friedrich Söhne zeugt ===== Friedrich der Freidige ===== -1323\\ sächsisch-thüringischer [[Landgraf]]; [[Wettiner]]\\ - der Sohn von Albrecht dem Entarteten und der Stauferprinzessin Margarethe verlobte sich 1268 mit der böhmischen Prinzessin Kunigunde → er will Böhmen erben\\ - 1270 wird Ottokar ein Sohn geboren, Wenzel → damit ist Friedrich aus dem Rennen\\ - dennoch steht er 1277 auf böhmischer Seite gegen [[Rudolf#Rudolf von Habsburg]]\\ - nach zahlreichen Kämpfen gegen die Könige, u.a. Rudolf und Adolf von Nassau, gelingt ihm 1299 eine Aussöhnung mit den Habsburgern und eine [[Ehe]]vermittlung zwischen Albrecht von Habsburg und der Witwe von Lobdeburg\\ - nach dem [[Rückzug]] seines Vaters 1307 übernimmt er die Macht vollends, kann sich mit dem thüringisch-sächsischen [[Adel]] versöhnen und will die [[Rechtsordnung]] wiederherstellen\\ - die Äbte und Bischöfe in seinem Machtbereich bestätigen ihm ihre [[Lehen]] → 1308 gibt es einen allgemeinen [[Landfrieden]]\\ - unterstützt Albrecht von Anhalt vs. [[Heinrich#Heinrich VII.]] von Luxemburg im Kampf um die Königskrone; gleichzeitig spricht er den Städten in Thüringen das [[Recht]] ab, Gerichte und Vogteien zu besitzen → [[Erfurt]] und Mühlhausen verbünden sich gegen ihn\\ - der Frieden von 1310 sieht Friedrich als Sieger: er nimmt Erfurt unter seinen Schutz, aber //ius de non evocando//, will aber dennoch Recht [[sprechen]] im Falle zuvor gesprochenen Unrechts\\ - in Böhmen erfährt Friedrich das Erbrecht der Wettiner auf Meißen/[[Thüringen]]: man belehnt ihn\\ - immer wieder Auseinandersetzungen mit Erfurt, die sich 1311 mit den Grafen von Gleichen verbünden und Unterstützung der Luxemburger erhalten, da sich Friedrich nicht an den [[Vertrag]] von [[Prag]], 1310, hält und die Burgen Großgottern und Wildeck einbehält\\ - 1312 schließen sich die Vögte von Plauen und Weida den Erfurtern und dem König an, aber Friedrich bleibt siegreich, bis 1313 der Markgraf Woldemar ins Land fällt und Friedrich gefangennehmen kann → im Frieden zu Tangermünde muß Friedrich die Lausitz und die Mark Landsberg abtreten\\ - 1314 macht er Frieden mit [[Fulda]], Hersfeld und Mühlhausen und 1315 endlich mit Erfurt, denen er bessere Bedingungen zusichern muß → Thüringen soll wieder aufgebaut werden\\ - Friedrich macht die [[Wartburg]] 1316 zu seiner Residenz\\ - nach 1318 ist auch Mainz nicht mehr feindlich, so daß 1321 Friedrichs Tochter Elisabeth mit Otto von Hessen verheiratet werden kann ===== Friedrich der Friedfertige ===== um 1410\\ wettinischer Landgraf\\ - will seine [[Herrschaft]] nach Osten ausbauen\\ - schließt Frieden mit Mainz und Hessen\\ - erhält Dresden, Großenhain, Ortrand, Ostsachsen, Zwickau, Dux, böhmische Enklaven\\ - wird sich einige´mit der anderen Linie der Wettiner und man setzt sich gegenseitig als [[Erbe#Erben]] ein ===== Friedrich IV. von Meißen ===== um 1420\\ - der Wettiner wird nach dem Tode [[Herzog]] Albrechts gemäß den Statuten der Goldenen Bulle als stärkster Territorialfürst vom Kaiser mit dem Reichsfürstentum belehnt und somit [[Churfürst]] → aus Friedrich IV. wird so Friedrich I. der Streitbare von Sachsen\\ → mußte sich gegen die Askanier von Sachsen-Lauenburg und die [[Hohenzollern]] aus Brandenburg durchsetzen\\ - da Kaiser [[Sigismund]] Unterstützung gegen die Hussiten benötigte, war er auf die meißnische Unterstützung angewiesen, aber 1426 siegen die Hussiten bei Aussig\\ - nach dem Tode des letzten reichsunmittelbaren Burgherren von Meinheringen erwirbt er Annaberg, Frauenstein und [[Stolberg]] ===== Friedrich von Hausen ===== um 1150-90\\ [[Dichter]] aus Rheinhausen\\ - sein [[Leben]] ist nur rekonstruierbar durch eine [[Urkunde]], die auf Friedrich verweist → //homo liber Waltheri de Husen et Fridericus filius eius bellum Deo auctare//\\ - seit 1171 begegnet Friedrich in den Urkunden des Mainzer Erzbischofs, später dann bei [[Heinrich#Heinrich VI.]]\\ - kämpfte mit Barbarossa gegen die [[Türke#Türken]], fiel als [[Ritter]] und wurde vom [[Heer]] beklagt → die Schlacht wurde nach Friedrichs Tod sofort abgebrochen und für verloren erklärt\\ - war mit Ulrich von Hutenburg, Bligger von Steinach, Berengar von Hochheim, [[Hartwig#Hartwig von Raute]] und [[Rudolf#Graf Rudolf von Fenis-Neuenburg]] aus Italien bekannt\\ ==== Sprache ==== - läßt als einer der ersten deutschen Dichter französische Einflüsse, die Reflexionslyrik, zu → rezipierte die römische [[Lyrik#Liebeslyrik]]\\ - Gebrauch von Antithesen und Aporien, wendet EIN [[Bild]] nach verschiedenen Seiten und spielt damit → dadurch wird seine [[Syntax]] komplex\\ - verwendete mit Vorliebe Paarreime, Kreuzreime und den Daktylus\\ - manchmal trennt er Strophen durch\\ - sein [[Thema]] ist das ungelohnte Dienen, die Minneklage\\ - [[Minne#Minnedienst]] und Kreuzzugsdienst stehen in [[Konkurrenz]], aber der Kreuzzugsdienst besitzt eine höhere Präferenz → Triebverzicht, obwohl das Herzeleid thematisiert wird: //min [[herz]] blieb hir//\\ - bekämpft die unstete, den Wankelmut ===== Friedrich II. von Hohenstaufen ===== 1220-1250 Kaiser\\ - starker König\\ - entsandte den deutschen Ritterorden in den Ostseeraum und legte damit die machtpolitische Grundlage Preußens\\ - bereits 1207 stark, doch durch den [[Tod]] seines Vormundes, Philipp II., in seinen Machtplänen zurückgeworfen, muß er auf den Tod von [[Otto#Otto IV.]], 1220, warten, um dann unangefochten Kaiser zu werden;\\ - Seine Verordnungen (besonders seit 1231) laufen auf die völlige Vernichtung des Lehnstaates, auf die Verwandlung des Volkes in eine willenlose, unbewaffnete, im höchsten Grade steuerbare [[Masse]] hinaus. Er zentralisierte die ganze richterliche [[Gewalt]] und die Verwaltung in einer bisher für das [[Abendland]] unerhörten Weise; kein [[Amt]] mehr durfte durchs Volkswahl besetzt werden, bei Strafe der Verwüstung des betreffenden Ortes und Degradation der [[Bürger]] zu Hörigen. ([[Burckhardt]])\\ - schuf in Sizilien den ersten modernen Beamtenstaat → die Wasserscheide zwischen dem mittelalterlichen [[Reich]] und dem modernen [[Nationalstaat]] ([[Jung#Edgar Jung]]) ===== Friedrich I. von Hohenzollern ===== um 1410\\ - wurde 1411 von König Sigismund gebeten, in der Mark [[Ordnung]] zu schaffen\\ - 1415 Belehnung mit der Mark Brandenburg und der Churwürde\\ ===== Friedrich I. von Preußen ===== {{:friedrich_i_kroenung_1701.jpg?400 |}}1657-1713\\ - machte sich 1701 vor 600 Versammelten des preußischen Establishments außerhalb des [[Reich|Reiches]] in Königsberg zum König in [[Preußen]], indem er sich selber die Krone aufs Haupt setzte und von zwei evangelischen Bischöfen salben ließ\\ - förderte die Kunst und [[Wissenschaft]], aber strenger Utilitasanspruch\\ - prägte den [[Begriff]] vom //[[Schein]]-Sein//, was man sein müsse, um etwas zu sein → [[Kritik]] von seinem Enkel, daß dies ein Muß gewesen ===== Friedrich II. der Große ===== {{:friedrich_ii_preussen.jpg?400 |}} auch Friedich II. von Preußen \\ 1712-1786\\ preußischer König\\ - französische [[Literatur]] und [[Philosophie]] beherrschten seine geistige [[Welt]], jedoch nur, insofern es [[Voltaire]] und Alembert betraf; [[Montesquieu]] und [[Rousseau]] waren ausgeschlossen\\ - [[Streit]] mit [[Cocceji]] um Rechtsbegriff → Friedrich ist naturrechtlicher [[Anschauung]]\\ - war [[Freimaurer]], wendete sich jedoch gegen Lebensende von diesen ab\\ - wollte auf keinem christlichen Friedhof begraben sein\\ - sein Engagement für die [[Aufklärung]] dauerte bis zur Flucht Voltaires von seinem Hofe, bei der dieser wertvolle Bücher Friedrichs stahl → danach wurde Friedrich [[klar]], daß die Grundsätze der französischen Philosophen [[Europa]] wieder zur Barbarei zurückführen, wie er in einem [[Brief]] an D’Alembert schrieb\\ - trug [[Spaniol]] häufig lose in seiner Rocktasche, was diese und seine Hände rot färbte\\ - stand sommers um drei, winters um vier Uhr auf, trug legere [[Kleidung]], beinahe immer Zopf und Hut, ungeputzte Stiefel und legte wenig Wert auf höfische Sitten, wohl aber auf Disziplin\\ - Tafelrunden in ausgelassener Stimmung bis Mitternacht, danach legte er sich allein schlafen, auf dem Nachttisch ein [[Porträt]] von [[Gustav Adolf]]\\ - seine asexuelle Lebensweise ist möglicherweise auf einen falsch behandelten Tripper in seiner Jugend zurückzuführen → bei einem Besuch am Hofe Augusts des Starken 1728 konfrontierte ihn dieser mit schönen Mätressen ==== Anti-Machiavell ==== 1740\\ - Prämisse seines Selbstverständnisses\\ - stellt die Legitimitätsfrage nach dem [[Verhältnis]] von Herrscher-Diener\\ - stellt fest, daß in Ländern des Fleißes wie [[Holland]] Wohlstand herrsche, in Ländern der Faulheit wie [[Rußland]] dagegen [[Chaos]]\\ === Hauptthesen === - der [[Fürst]] ist das Werkzeug des [[Glück#Glücks]] seiner [[Volk#Völker]]; - die Völker sind das Werkzeug seines [[Ruhm#Ruhms]]. ==== 1752 ==== - politisches [[Testament]] wahrscheinlich wegen eines kleinen Schlaganfalls verfaßt; aus depressiver [[Stimmung]] heraus ==== innenpolitische Leistungen ==== - Reform des Zivilrechts: Eigentumsverhältnisse werden verbürgerlicht, Erbschaftsangelegenheiten etc.\\ - Reform des Prozeßrechts → 1780 preußisches Landrecht\\ - [[Prozeß]] durfte in drei Instanzen lediglich ein [[Jahr]] dauern\\ - die [[Richter]] werden vom [[Staat]] bezahlt → dadurch fällt eine wichtige Bastion des Patriarchats\\ - Anfänge der Bildung eines allgemeinen Landrechts → siehe [[Allgemeines Landrecht]] - gültig seit 1794\\ - Reformen im [[Strafrecht]]\\ - Abschaffung der [[Folter]] – einige Ausnahmen\\ - [[Todesstrafe]] nur noch bei Brandstiftung, Verleitung zur Fahnenflucht, Spießrutenlauf, Staatsverbrechen und Mord, Ausnahme Kindsmord \\ - stand der deutschen Bildung fremd und teilnahmslos gegenüber, trotzdem Förderer und Mehrer\\ - weltanschaulich eher ein Pantheist als [[Deist]], aber eigentlich war er [[Atheist]] ==== Lehrsätze ==== - [[Gott]] ist durch [[Vernunft]], nicht durch die biblische [[Offenbarung]]. Die ganze Welt läßt sich auf Gott schließen.\\ - die [[Materie]] denkt, weil ich aus Materie bin\\ - der lebendige [[Glaube]] ist nicht meine Sache, aber die christliche [[Moral]] ist die [[Vorschrift]] meines Lebens\\ - Die Republik entspricht am ehesten dem Drang nach [[Freiheit]]!\\ - die Philosophen sollen entdecken, wir Fürsten ausführen\\ - das englische [[System]] ist das beste, das [[Parlament]] ist Schiedsrichter zwischen König und [[Volk]]\\ - Schriften gegen [[Frankreich]] und [[Österreich]] wegen Raub deutschen [[Boden]]s\\ - Fürstenpolitik ist selbstsüchtig, nicht auf Vaterländisches wohl bedacht, die Fürsten sollten sich ihrer nationalen [[Pflicht]] erinnern und für das [[Glück]] ihrer Völker sorgen ===== Friedrich von Sonnenburg ===== um 1250\\ Spruchdichter\\ - beschreibt das Leben eines Fahrenden\\ - die Kunst kommt von Gott, sie ist Gottes Knecht → er beklagt das armselige Leben eines Künstlers ===== Friedrich II. der Streitbare ===== 1210-46 \\ - letzter [[Babenberger]]-Herzog; nannte sich ab 1232 Herr von Krain\\ - charakterlich unstet, stets in Affären und Kämpfe verwickelt\\ - warf 1231 einen Aufstand der Ministerialen aus dem Geschlecht der Kuenringer nieder, kämpfte gegen Bayern, Böhmen und Ungarn, wurde 1236 von Kaiser Friedrich II. wegen Willkürherrschaft geächtet\\ - 1241 bekämpfte er erfolgreich die in Ungarn eingefallenen [[Mongolen]]\\ - wollte sein Herrschaftsgebiet zum Königreich erheben und scheiterte 1245, weil sich seine Nichte Gertrud weigerte, den Kaiser zu [[heiraten]] ===== Friedrich der Strenge ===== um 1315\\ wettinischer [[Herrscher]] \\ - ihm gelang die Erwerbung des Saaleübergangs, indem er Jena erst zu einem Viertel, 1315, dann halb besaß, 1331 ===== Friedrich der Weise ===== um 1520\\ sächsischer Churfürst\\ - Mann konservativer Rechtsgesinnung → forderte die strenge Befolgung des Wahlrechts\\ - machte sich Freunde in Rom, [[Leo#Leo X.]], die späte Folgen nach sich zogen