====== FRÖBEL ====== ===== Friedrich Fröbel ===== - arbeitet auf dem Gebiet der Vorschulerziehung und gilt als Begründer der Kindergärten ===== Julius Fröbel ===== 1805-1893\\ naturwissenschaftlicher Dozent, Verleger und [[Politiker]]\\ - geht vom Bekenntnis zum [[Individuum]] aus, gelangt aber zu radikal-demokratischen Schlußfolgerungen und steht damit, obwohl die gleiche Wurzel habend, gegen [[Liberalismus#liberales]] [[Denken]], denn //erst wenn der Separatismus und die Heimlichkeit des Privatlebens aufgehoben sind, wenn aus den Privatmenschen wahre politische Menschen geworden sind, erst dann können die Individuen wahrlich frei sein.//\\ - verlegte um 1840 in Zürich Autoren wie [[Ruge]], [[Weitling]] oder [[Bakunin]]\\ - nach der [[Revolution]] ging er nach [[Amerika]] und legte 1861 ein [[Buch]] vor, in dem er [[konservativ]]-autoritär argumentiert, //Theorie der Politik//\\ - bis 1866 für die großdeutsche Lösung, danach bei [[Bismarck]], nach 1871 Konsul in Smyrna und Algier ==== System der sozialen Politik ==== 1847\\ - die [[Gesellschaft]] ist ein Verein von Individuen, die gemeinsamen Bestimmungen/[[Norm#Normen]] unterliegen, wobei das [[einzelne]] [[Individuum]] zugleich einer inneren [[Bestimmung]]/Veranlagung folgen will, dem Ich, als auch äußeren Bedingungen für die Entfaltung derselben unterliegt, die auf das Ich wirken und den Menschen als Individuum entwickeln → das Individuum ist jeweils nur eine bestimmte und somit beschränkte Verwirklichung der allgemeinen Menschennatur\\ - die Verschiedenheit der Menschen beruht nicht auf einer ureigenen [[Individualität]] als Unverwechselbarkeit, sondern auf der quantitativ unterschiedlichen Verteilung der Grundelemente menschlicher Veranlagung und dem jeweiligen Stand ihrer Entfaltung → der Kern des Menschen ist nicht die Individualität, sondern das [[Ich]], welches mit den spezifischen durch äußere Einflüsse bedingten individuellen Ausprägungen, dem Charakteristischen, im Kampf steht: //Mein Ich, d.h. das in mir, was nur innerlich ist und nur sich [[selbst]] bestimmt, ist also nicht das Individelle, sondern das Allgemeine, Ideale.//\\ - die Gesellschaft entsteht durch [[Gewalt]], die eine vorherrschende [[Kraft]] ist, welche [[Wirkung]] erzwingt und den ersten Schritt zu [[Ordnung]] und [[Zivilisation]] abgibt, was durch die Autorität gewährleistet wird, die Regeln zur gesellschaftlichen Ordnung durchsetzt → hier liegt die Bedeutung der [[Kirche]]\\ - die sich daran anschließende dritte Stufe ist die Organisation der entstandenen Gesellschaft im Gesellschaftsvertrag, aber nicht als Legitimitätsmuster der staatlichen Vereinigung, sondern als Grundlage der auf Übereinstimmung beruhenden rechtlichen Organisation einer bereits bestehenden Zweckgemeinschaft\\ - alle Staatsformen zielen, sofern sie das Wohl aller beabsichtigen, auf die [[Demokratie]], die letztlich auf die innere Organisation im Reiche der [[Sittlichkeit]] hinarbeitet, um den Gesamtwillen der [[Gesellschaft]] hervorzubringen ==== Theorie der Politik ==== 1861-64\\ //Ergebnis einer erneuerten Prüfung demokratischer Lehrmeinungen//\\ __Prämisse__: Auseinandersetzung und Anknüpfung an [[Rochau]] → stellt Machtfrage an die Spitze der [[Politik]]\\ - das bedeutet, daß nur die Mächtigen souverän sind, denn der Ursprung des Staates ist Macht, nicht Recht, weshalb Gesetze sich nur aus dem tatsächlichen Rechtsbewußtsein ergeben, die wiederum den Umständen unterliegen, die von der Macht bestimmt werden\\ - da Menschen unterschiedlich intelligent sind, ist die Gesellschaft nicht gleich, sondern unterliegt der [[Herrschaft]] der [[Ideen]] der Mächtigen, die sich eine [[Repräsentation]] (u.a. eine [[Partei]] oder Parteien) schaffen und Vorrechte entwickeln, die sie durch Gesetze sichern, was die große [[Mehrheit]] ausschließt \\ - der Staat wird durch Gewalt und Autorität aufgebaut, wird also ein Organismus von oben, der die hohe Politik betreibt ([[Krieg]] und [[Frieden]], Staatsrat, Ministerium, Hoheitsrechte), wohingegen Verwaltung, Rechtspflege und Gesetzgebung die niedere Politik abgeben === realistische Prinzipien === - der teleologisch gefaßte Gegensatz von Natur und Kultur wird durch den Gegensatz von Tatsache (Macht) und [[Prinzip]] (Recht) überlagert, was den Staat zu einem Instrument der Macht, nicht mehr aber als Rechtsgemeinschaft der Gleichen präludiert; - der im System von 1847 benannte und erkannte Wirkzusammenhang des Schicksals auf die [[Gemeinschaft]] wird kraftvoll auf den von Natur (ist) und Kultur (soll) übertragen, wodurch die Macht der Tatsachen (ist) deutlicher hervortritt und - die Vermittlung von Natur und Kultur durch das [[Teleologie#teleologisch]] gefaßte Kulturziel wird durch die [[Religion]] begründet.