====== GEDANKE ====== - das den Menschen ums [[Herz]] strömende [[Blut]] ist der Gedanke; alle [[Moment]]e sind zusammenfassend als Einheit zu betrachten, also eine Einheit der [[Bewegung]] ([[Empedokles]])\\ - kein Gedanke darf diktieren, aber: ein [[Volk]] bleibt nie ein Volk ohne Diktat eines Gedankens ([[Goethe]])\\ - formeller [[Ausdruck]] des Gedachten → [[Gedachtes]] ([[Hegel]])\\ - alle Momente sind verschwindende, also ist die [[Idee]] eine Bewegung ([[Heraklit]])\\ - erhält vom Strome des tieferen Lebens und nicht durch sich selbst seine [[Freiheit]], Wucht und Gefährlichkeit ([[Jünger]])\\ - alle Gedanken kommen aus den Gelenken, Muskeln, Drüsen, [[Auge]]n, Ohren und den schattenhaften Gesamteindrücken, die der Hautsack von sich im ganzen hat ([[Musil]])\\ - das Mehr vom [[Licht]]- und [[Nacht]]element ist der hellere oder dunklere Gedanke ([[Parmenides]])\\ - ehe ein Gedanke nicht auf alle Regionen des [[Sein]]s angewandt ist, ist er als philosophischer Gedanke nicht da, also auch sein Sachproblem nicht (Rothacker)\\ - [[Element]] des [[Leben]]s ([[Schiller]])\\ - Ein Gedanke, der zu schwach ist, einen einfachen [[Ausdruck]] zu tragen, zeigt damit nur, daß er nichts taugt. ([[Vauvenargues]]) ===== lebender Gedanke ===== - für die [[Wissenschaft]] untauglich\\ - lebende [[Ware]]\\ - setzt [[Gefühl]] voraus (Musil) ===== toter Gedanke ===== - unwirklich und [[wahr]]\\ - am letzten Punkt angekommen\\ - unabhängig vom Ich (Musil) ===== Gedanken ===== - entweder [[Begriff|Begriffe]] oder [[Urteil|Urteile]] → die [[Methode]] zeigt Regeln für die Anordnung derselben (G.B. Beckmann)\\ - //ideae innatae// - eingeborene [[Ideen]] - //ideae adventitae// - erfahrungsfähige Ideen - Lernfähigkeit - //ideae a me ipso factae// - von mir selbst gebildete Ideen ([[Descartes]]) - abstrakt → [[Phantasie]] ist nicht mit der [[Wirklichkeit]] in Übereinstimmung zu bringen, aber sie ist wirklich ([[Sokrates]]) ===== gute Gedanken ===== - so wenig zu verwirklichen wie [[Musik]] (Musil)