====== GEWISSEN ====== - Wer das Gewissen der Menschen beruhigen kann, der kann ihnen auch ihre Freiheit nehmen. (William B. Davis)\\ - [[Resultat]] sozialer [[Angst]] ([[Freud]])\\ - funktioniert über Unlust ([[Fromm]])\\ - Der Handelnde ist immer gewissenlos; es hat niemand Gewissen als der Betrachtende. \\ - die Sonne unseres Sittentages ([[Goethe]])\\ * [[Apriori#apriorisches]] Wertbewußtsein * Instanz der [[Vernunft]], die [[uns]] unsere Pflichten vorhält * Ergebnis von [[Erziehung]] und sozialer [[Entwicklung]] * Stimme Gottes * Ruf des [[Dasein]]s auf sich selbst und seine eigene Schuldigkeit - Ein [[Mann]], der beständig guten Gewissens alt geworden, sich vieler guter Taten bewußt ist und von [[Jugend]] auf sich im freien Umgang mit [[Gott]] und seinen Erlöser gewöhnt hat, gelangt zu einer [[Größe]] und [[Freiheit]], die nie der größte Eroberer erreicht hat.\\ - der Ruf der [[Sorge]] aus der Unheimlichkeit des In-der-[[Welt]]-Seins, die das Dasein zu eigenstem Schuldigseinkönnen auf-ruft - kein moralisches Urteilskriterium; Sorge soll zur Geltung kommen → es geht um die Entschlossenheit, sich selbst zu sein (Beunruhigungsbestimmungen) ([[Heidegger]])\\ - die [[Instinkt]]e der [[Grausamkeit]] sind die psychischen Wurzeln des Gewissens \\ - [[Ausdruck]] der Mnemotechnik → was wehe tut, bleibt im [[Gedächtnis]]\\ __Beispiel__: die [[Deutsche]]n waren grausam im [[Mittelalter]] → das Gedächtnis dieser Grausamkeit führt zur Vernunft als Herrscherin der [[Affekt#Affekte]]\\ - das Nachdenken ist eine düstere Sache deswegen: Wieviel [[Blut]] und [[Grausen]] ist auf dem [[Grund]]e aller guten [[Ding#Dinge]]? \\ - die Erfahrungen der [[Kindheit]]\\ - Instinkt, der zum [[Handeln]] animiert oder es verbietet: Wer springt über diesen Instinkt? ([[Nietzsche]]) ===== schlechtes Gewissen ===== //morsus conscientiae//, eine tiefe Erkrankung, die auf den Menschen fallen mußte, als er in den [[Bann]] der [[Gesellschaft]] geriet\\ - [[Mensch]] wird sich davon befreien, weil er seinen Instinkt nicht mehr ausleben kann und die [[Krankheit]] zerreißt (Nietzsche) __Literatur__: Heinz Dieter Kittsteiner: Die Entstehung des Gewissens. → mit deduktivem Ansatz ===== Gewissenszweifel ===== - treten gewöhnlich in Fällen auf, die juristisch eindeutig zu entscheiden, gleichwohl aber dem praktischen Gefühl von [[Gerechtigkeit]] widersprechen → man solle für diese Fälle säkulare Institutionen schaffen, die als Schiedsgerichte den eigentlichen Gerichtshöfen vorgeschaltet sind ([[Nicolai]])