====== GNOSTIZISMUS ====== - kirchenfeindlich; lebens- und liebesfeindlich, weil er die [[Religion]] rationalisiert, verdinglicht, ABER dem echten [[Gnostiker]] leuchtet der göttliche [[Logos]] als strahlendes [[Selbstverständnis]] der [[Schöpfung]] von der [[Stirn]] (Bernouilly)\\ - suchte den Begriff der Gotteinheit, als höchsten, unvorstellbaren Gemeinwesens, dem jede Berührung mit der Materie fernliegt, ins Unendliche, Unfaßbare hinauszurücken und zwischen ihn und den um seine seelische Erlösung ringenden Menschen eine Vielheit gleichfalls um die Befreiung vom Joche der Materie an sich kämpfender Wesenheiten einzuschalten (Lützeler)\\ - absolute [[Transzendenz]] und Unerkennbarkeit Gottes → [[Gott]] kann nur durch seine [[Gnade]] erkannt werden\\ - nicht um das [[Heil]] - ewiges [[Leben]] - geht es, sondern um Gotteserkenntnis ([[Overbeck]])\\ - [[Kompromiß]] zwischen philosophischem [[Heidentum]] und [[Christentum]], denn er verehrte zwar [[Jesus Christus]], dachte aber [[schlecht]] von den [[Juden]] ([[Russell]]) ===== Welterschaffungsmythos ===== - Gott setzte einen gefallenen [[Engel]] ein, den Demiourgos, der die Welt aus toter, wenigstens den Keim der Verwesung in sich tragender Materie schuf, die deshalb unfertig und böse ist\\ - der Mensch ist keineswegs als Stoffhülle die Krone der [[Schöpfung]], denn er ist auch materiell, der gleichen üblen Stofflichkeit entsprungen, aber er besitzt eine [[Seele]], die zwar auch den Mächten zwischen Himmel und [[Hölle]] ausgesetzt ist, die es ihm aber ermöglicht, eigene Entscheidungen zu treffen