====== GRIECHEN ====== - kannten keine [[Geschichtsphilosophie]], denn auf die bleibende [[Gestalt]] war ihre philosophische [[Erkenntnis]] gerichtet\\ - besaßen kein [[Wort]] für [[Religion]] beziehungsweise Frömmigkeit, bestenfalls Eusebie → sie kennen auch keine Entsprechung für [[Ketzer]]\\ - Mischwesen und ungestaltete [[Wesen]] waren ihnen unbekannt, nur die [[Sphinx]] machte eine Ausnahme und die Chimära von [[Medea]]; - [[Nietzsche]] nahm ihnen die [[Maske]] der ewig gleichen Stille, der starren Heiterkeit ab ([[Bahr]])\\ - heben sich vom trägen und dunklen Hintergrund des asiatischen [[Orient]]s ab, also nehmen wir sie besonders wahr (Breysig)\\ - liebten Rose, Veilchen, Krokus, Lilie und Hyazinthe und banden aus Myrte, Ölbaum- und Fichtenzweigen, Lorbeer und Sellerie (Eppich) Kränze\\ - besaßen einen feinen [[Instinkt]] für das Richtige und schufen für Jahrtausende die Norm auf zahlreichen Gebieten, zugleich aber wurden die Griechen von periodischen Geistesstörungen heimgesucht: Tanzepidemien, Massenhalluzinationen, Orgiasmen und Orgasmen, dionysische Raserei (Friedell)\\ - sind aus sich selbst hervorgegangen, benötigten aber das Fremde aus dem Orient als Anstoß, um selbst fruchtbar zu werden\\ - bildeten die [[Subjektivität]] aus, d.i. die [[Einheit]] von [[Natur]] und [[Geist]]\\ - ihr [[Bewußtsein]] orientierte sich am [[Schöne|Schönen]], d.i. ein [[Gedanke]], der aus dem Geist entsprang und sich im Individuellen widerspiegelte ([[Hegel]])\\ - freiwillige Sklaven, wenn ihnen nur der Namen der Freiheit und das Lob ihrer [[Dichtkunst]], Rednerei und anderer Siebensachen blieb ([[Herder]])\\ - ihre Überreste tragen die meisten Spuren der [[Individualität]] ihrer Urheber an sich ([[Humboldt]])\\ - sind in ihrer archaischen bis klassischen [[Zeit]] das erfindungsärmste der Kulturvölker (Joël)\\ - das Bewundernswerte an den Griechen liegt darin, daß sie die Gewalt von der Bühne fernhielten (Leon)\\ - verwandelten sorglos den Gottmenschen in das [[Gott]]-[[Tier]] → [[eins]] geht in das [[andere]] über und verfließt\\ - wollüstig-heitere [[Fabel|Fabeln]] zur Belustigung, symbolon ([[Mereschkowski]])\\ - unhistorische [[Bildung]] → wir müssen zurück dahin, ABER: eine [[Kultur]], die den Griechen nachläuft, kann nichts hervorbringen \\ Warum blieben die Griechen so lange von den fratzenhaften [[Ereignis|Ereignissen]] der geschlechtlichen Zuchtlosigkeit verschont?\\ - nach [[Dionysos]] waren die Griechen zwiefach gestimmte [[Schwärmer]]\\ - man lernt nicht von den Griechen, sie sind zu imperativisch (Nietzsche) ===== Kultus ===== - in ihm steckt vielerlei, was ursprünglich magische [[Kraft]] haben sollte und im [[Ritual]] beobachtet wird, manchmal symbolisch gedeutet, auch wohl durch eine ätiologische Fabel motiviert ([[Wilamowitz]]) ===== Merkwürdigkeiten ===== - verachtete den Fisch als eine Speise, die nur in äußerster [[Not]] gegessen wird; er war kein schickliches Gericht, wie uns [[Homer]] belehrt (Diwald)\\ - Die Griechen kannten den [[Reim]], wollten ihn aber nicht. Das gleiche traf auf Bier, Hose, Glas und Butter zu. (Friedell) ===== Philosophie ===== - der Grieche unterwarf die [[Philosophie]] dem [[Logos]]\\ - der Grieche war, philosophisch gesehen, Religionsphilosoph: das [[Drama]] der [[Welt]] wird zum Schluß zum [[Nichts]] → das zurückgeworfene //kenoma// ist ein Nichts ===== Rechtsprinzipien ===== - Richtschnur des [[Recht]]s und der Endverurteilung waren hauptsächlich Billigkeit und Herkommen, dann erst [[Gesetz|Gesetze]], die Phoroneus und [[Kekrops]] in eingeführt haben sollen\\ __Mord__: [[Verbannung]] oder Freikauf möglich, nach einem [[Jahr]] Rückkehr in [[Gemeinschaft]] [[möglich]]\\ __Totschlag__: wenn ohne [[Vorsatz]], dann ohne [[Strafe]]\\ __Raub und Diebstahl__: bleibt ungestraft\\ __Ehebruch__: [[Ehebruch]] wird mit [[Tod]] bestraft ===== Verhältnis zu den Juden ===== ^Juden^Griechen^ |- Propheten tragen heiligen Geist- werden vom heiligen Geist getrieben ([[passiv]])| - [[Pneuma]] ist in [[Mensch]] eingegangen → das Göttliche im Menschen macht den Menschen Gott ähnlich| |- Frauen sind zeitweise unrein und können deshalb keine [[Priester]] werden|- das Mänadentum bei den Griechen ließ Frauen als Priester zu| |- keine Gleichsetzung von Gut und Böse|- das Böse ist das sich in Gegensätzen Bewegende; Denktechnik und Denknotwendigkeit → die böse [[Welt]] entwickelt sich in den guten Gott zurück| ===== Verhältnis zu Rom ===== - kamen ab ca. 800 v.Chr. nach [[Italien]] und gründeten v.a. in Süditalien Städte - Pithekussai, Kyme, Neapolis\\ - Besiedlung – [[Kolonisation]] - endete nach Schlacht bei [[Alalia]] - 540 v. Chr.\\ - wurden nach der Niederlage der [[Achäer]] 146 v.Chr. endgültig [[Rom]] eingegliedert → [[Provinz]] [[Makedonien]] ===== Vernichtung der Griechen ===== - Zersetzung der nordischen Gestalt der Griechen * aus Sümpfen des Nils * aus den Gewässern Kleinasiens * aus den Wüsten Libyens ([[Rosenberg]])