====== HARMONIE ====== - sucht nach [[Toleranz]], d.i. Weltferne\\ - als dialektische [[Einheit]] der sich bekämpfenden Gegensätze, als Einheit in der [[Mannigfaltigkeit]] ist sie nach griechischen Auffassung ein Grundzug des Seienden überhaupt\\ - gehört mit Symmetrie, [[Ordnung]] und Maß zu den Grundlagen des [[Schöne#Schönen]]\\ - ist mehr Sache des inneren Aufbaus als der äußeren [[Form]], weshalb die Augenfälligkeit von Harmonie von sekundärer [[Bedeutung]] ist\\ - ihr Vorbild ist der [[Kosmos]], die [[Natur]]\\ - der harmonische [[Mensch]] ist der sich im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte befindliche Mensch, der alle seine Fähigkeiten gleichmäßig und gegeneinander abgewogen ausbildet\\ - die gesellschaftliche Harmonie, die nie erreicht wird, ist die [[Gemeinschaft]] freier, gleichberechtigter [[Bürger]]\\ - Maß, Übereinstimmung, Gleichgestimmtsein und ihr [[Gesetz]], ebenso wie das der [[Schönheit]], ist nur in besonders bevorzugten Zeiten zu erfüllen. (Becher)\\ - Zur Harmonie gehört der [[Unterschied]]. Die Harmonie ist das absolute Werden, Verändern - nicht Anderswerden, jetzt dieses und dann ein [[andere#anderes]]. Das [[Wesentliche]] ist, daß jedes verschiedenes verschieden ist von einem anderen, von seinem anderen; jedes ist nur, insofern sein anderes an sich in seinem [[Begriff]] enthalten ist. ([[Hegel]])\\ - Fügung → Einheit in der Mannigfaltigkeit und damit zugleich die eine Seite des [[Gegensatz#gegensatzes]] und die [[Aufhebung]] desselben\\ - Mischung und Zusammensetzung von Entgegengesetztem ([[Pythagoras]]) ===== prästabilierte Harmonie ===== - behandelt das [[Problem]] der [[Entwicklung]] der [[Ding#Dinge]] nach [[Gott#Gottes]] Weltplan\\ danach\\ - existiert ein vorgreifendes göttliches Kunststück, das jede der Substanzen so schuf, daß sie, nachdem sie ihren eigenen Gesetzen folgt, die sie mit ihrem [[Sein]] empfangen hat, dennoch mit der anderen übereinstimmt, ganz so, als gäbe es einen wechselseitigen Einfluß\\ - die Perzeptionen in der [[Monade]] entstehen durch natürliche Gesetze und metaphysisches, kausales [[Streben]] → diese beiden [[bewusstsein|Bewußtseinsfunktionen]] bewirken ein Spannungsfeld, welches in ein [[Verhältnis]] gebracht werden kann, denn Gott hat bei der Schöpfung eine Korrespondenz von Vorgängen verschiedener Wesen eingerichtet, die jeweils für sich wesen, nicht jedoch eine [[Wechselwirkung]], d.h. Entwicklung beschreiben \\ - die [[Veränderung]] der einzelnen Bestandteile dieses Verhältnisses erfolgt harmonisch, da Gott als das auslösende Mo­ment beteiligt ist\\ - das Übergreifen der Selbständigkeiten ist [[Zweck]] der göttlichen [[Schöpfung]] ([[Leibniz]]) ===== westliche Harmonie ===== - basiert auf der Vorstellung eines künstlich ausbalancierten Gleichgewichts logischer Inhalte (Kirejewski)