====== HISTORIE ====== - das, was geschieht; die [[Erzählung]] des Geschehenen\\ - Bezugsarmut zum Erlebenden, ABER: bei den Alten schrieb man über das, was man [[selbst]] erlebte, d.i. Augenzeugenreputation\\ - wird von Goethe als bloßer [[Stoff]] abgelehnt\\ - ist als [[Mittel]] zu begrüßen, um die [[Form]] des eigenen [[Sein]]s zu ermitteln ([[Goethe]])\\ - verbreitet eine Täuschung der völligen Beherrschbarkeit alles Wirklichen; Grenzenlosigkeit des Kennenlernens → endet im anthropologisch-psychologischen Biographismus ([[Heidegger]])\\ - ist mehr als ein dehumanisiertes Einerlei sich endlos forthangelnder sprachlicher Repräsentationen, aus denen sich die [[Realität]] verflüchtigt hat (Träger) ===== kritische Historie ===== - Das Leben ist von Zeit zu Zeit in der Zwangslage, seine Vergangenheit nicht verehren und bewahren zu dürfen, sondern zerbrechen und auflösen zu müssen, um weiterleben zu können. Dann greift der Mensch mit dem Messer an seine Wurzeln und schreitet grausam über alle Pietäten hinweg. Es ist ein versuch, sich gleichsam a posteriori eine Vergangenheit zu geben, aus der man stammen möchte. ([[Nietzsche]])