====== ICH ====== - der oder die Sagende\\ - seine Aktivität ist mit keiner anderen [[Kraft]] vergleichbar\\ - berührt sich an der Oberfläche mit der äußeren [[Welt]] und assoziiert Termini durch [[Kontinuität]], die es als nebeneinander, d.i. exteriorisiert, perzipiert hatte → Assoziationstheorie\\ - ein Behelf, den wir [[praktisch]] brauchen, um unsere [[Vorstellung]]en zu ordnen ([[Bahr]])\\ - bietet Oberfläche, auf der sich Vegetationen bilden und lose treiben → [[Möglichkeit]] der [[Substitution]] in die [[Persönlichkeit]] hinein ([[Bergson]])\\ - kein Ich meint sich so, wie es schon ist ([[Bloch]])\\ - [[Substanz]], dessen [[Wesen]] im [[Denken]] besteht.\\ - [[Erkenntnis]] des Substanziellen in sich selbst ([[Descartes]])\\ - einzig allein das denkende Ich ist [[Grund]] und [[Zweck]] der [[Ding#Dinge]]\\ - im Ich liegt unendliche Schöpferkraft, sie durchwaltet das ganze All\\ - das Ich ist nicht nur [[Form]], sondern auch [[Stoff]] ([[Fichte]])\\ - es gibt keine Impression des Ich → keine [[Idee]] vom Ich\\ - tritt in Beziehung zu einem [[Objekt]] aus dem eigenen Ich-Ideal - abhängig von der Stufe des Ichs - und lebt an diesem das eigene [[Ideal]] weiter \\ - konstruiert sich durch imaginäre [[Identifikation]] mit Objekten \\ - Produkt aus Es und Über-Ich ([[Freud]])\\ - wenn es spekulativ wird, tritt es aus dem [[Fichte#Fichteschen System]] und kann nicht zurückkehren → die [[Vernunft]] wird dem [[Verstand]] übergeben, deshalb [[subjektiv]] ([[Hegel]])\\ - bleibt allen Erklärungsmustern verborgen und ist nur ästhetisch, d.h. über die [[Liebe]] zu fassen ([[Heim]])\\ - besteht aus partikulären Vorstellungen, z.B. Wärme ([[Hume]])\\ - weder Vorstellung noch [[Anschauung]], sondern einheitliche Unterlage und Begleitung unseres Vorstellens und Denkens ([[Kant]])\\ - konstituiert sich durch imaginäre Identifikation mit Objekten ([[Lacan]])\\ - Eben durch die Erkenntnis der notwendigen [[Wahrheit#Wahrheiten]] und durch ihre //abstractionen// werden wir zu denen //actibus// //reflexivis// oder zu dem Nachdenken erhöhet, wordurch wir in den Stand gesetzt werden, an dasjenige, welches man das Ich selbst nennet, zugedenken und zu betrachten, daß dieses oder jenes in [[uns]] ist... - § 29 Monadologie [[Leibniz]]\\ - der an einen [[Körper]] gebundene Komplex von Stimmungen, [[Gefühl#Gefühlen]] und [[Erinnerung#Erinnerungen]]\\ - die Kontinuität der langsamen [[Veränderung]] ([[Mach]])\\ - [[Zweifel]] an reiner Beständigkeit durch moralische Verträglichkeit des Verhältnisses. Das Ich als wesentlicher Bestandteil des Menschen (das ist der Messende) vergleicht und urteilt zum eigenen Gutdünken, ist somit unbeständig. ([[Nietzsche]])\\ - Wir sind gar nicht Ich, wir können und sollen aber Ich werden, wir sind Keime zum Ich-Werden. ([[Novalis]])\\ - wird sich im Angesicht der [[Gottheit]] seiner Nichtigkeit bewußt (Otto)\\ - Unentrinnbarkeit und Bewußtheit des Selbst \\ besitzt zwei Pole: * sinnlich-triebhaftes Wesen * übersinnlich-willenhaftes Wesen ([[Rosenberg]]) - das [[Gute]] ([[Sokrates]])\\ - wird als in der [[Zeit]] fließend erfahren ([[Volkelt]]) ===== antikes Ich ===== - weniger scharf umgrenzt als das moderne Ich (Heftrich) ===== das nach hinten offene Ich ===== - 3000 Jahre in der Brunnentiefe leben wir mit Menschen, die nicht genau wissen, wer sie sind, deren Ich nicht in die Grenzen ihres jetzt und hier existierenden Körpers eingeschlossen ist, sondern gleichsam nach hinten offensteht und sich mit anderen, lange vor ihnen gewesenen Ichen identifiziert ([[Mann]]) ===== inneres Ich ===== - eine Kraft, deren Zustände und Modifikationen sich aufs innigste durchdringen und eine tiefe Veränderung erfahren, sobald man inneres und äußeres Ich trennt und im [[Raum]] entfaltet\\ - inneres und äußeres Ich bilden eine Einheit (Bergson) ===== postmodernes Ich ===== - verzweifelte, brüchig gewordene Satzungen einer polaritätslosen Naturvergewaltigung zugunsten von [[Abstraktion]] (Rosenberg) ===== prähistorisches Ich ===== - besaß kein Raumempfinden und war damit eigentlich kein Ich, denn das Ich benötigt Raumbewußtsein, eine Objektivierung des Raumes, dem es sich gegenüberstellen kann und ihn, aus seiner Seele entäußernd, auch darstellen kann ([[Gebser]]) ===== Ich und Welt ===== - [[Ziel]] muß die [[Vereinigung]] des anthropologischen Mikrokosmos – der [[Mensch]], das kleine All - und metaphysischem Determinismus, d.i. die Welt, sein (Mann)