====== INSIGNIEN ====== ===== Aachener Insignien ===== Nach der [[Legende]] soll [[Otto#Otto III.]] sie im Grab von [[Karl#Karl der Große]] bei dessen Öffnung im [[Jahr]] 1000 gefunden haben. Doch nur zwei dieser Gegenstände können noch der [[Zeit]] des großen Frankenkaisers angehören. Das älteste Stück geht mit großer [[Wahrscheinlichkeit]] auf Karl den Großen zurück: das Reichsevangeliar aus dem Anfang des 9. Jahrhundert. Dieses kostbare Evangelienbuch dürfte für den [[Kaiser]] angefertigt worden sein. Seine Pergamentblätter sind mit Purpur eingefärbt. Nur dem [[Herrscher]] stand die [[Ehre]] des Purpurs zu. Der [[Text]] ist in goldenen Lettern geschrieben, die Überschriften und Randbemerkungen sind in [[Silber]] gehalten. Einen vergoldeten Silbereinband erhielt der Codex erst um 1500 in [[Aachen]]. Der Deckel zeigt, umgeben von den [[Evangelium#Evangelistensymbolen]] und der Verkündigung, eine Darstellung vom thronenden [[Gott]]vater in kaiserlichem Ornat mit einer [[Krone]], welche die Privatkrone der [[Habsburg#Habsburger]] wiedergibt. Die Gesichtszüge Gottvaters dürften auf ein Idealbildnis Karls des Großen zurückgehen. Bei der [[Krönung]] legte der zu Krönende auf dieses Evangeliar den [[Eid]] ab, wobei er mit den Schwurfingem die Seite mit dem Beginn des Johannesevangeliums berührte. Die Stephanshursa ist ein Reliquienbehältnis in Form einer Pilgertasche. Die kostbare Goldschmiedearbeit mit Perlen und Edelsteinen soll nach der [[Überlieferung]] mit dem [[Blut]] des Erzmärtyrers Stephanus getränkte [[Erde]] enthalten. Im Holzkern der Bursa befindet sich jedoch nur eine Stoffreliquie. Wie das Reichsevangeliar stammt auch dieses Kleinod aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts. Der sogenannte "Säbel Karls des Großen" galt früher als ein Geschenk des Kalifen Harun al Raschid an Karl den Großen. Nach neueren Forschungen handelt es sich jedoch um eine ungarische Prunkwaffe aus der 2. Hälfte des 9. oder des 10. Jahrhunderts. Die leicht gekrümmte [[Form]] und die Ornamente weisen dorthin. Ursprünglich sind nur noch die Klinge und die ornamentierten Goldbeschläge. Die übrigen Teile wurden vielfach erneuert und restauriert.