====== JAPAN ====== - das [[Volk]] mit dem einseitigsten Krieger[[ethos]] haßte von allen modernen Völkern am wenigsten: Es beließ sogar 1905 alle Angehörigen des feindlichen [[Staat]]es in ihren Ämtern!\\ - man bemühte sich in Japan nach 1871 besonders um die deutsche [[Philosophie]]: Auseinandersetzung des Neo-[[Konfuzianismus]] mit dem [[Christentum]], v.a. mit [[Hegel]], [[Fichte]] und [[Kant]]\\ - bot 1895 seine Hand an, aber die wurde ausgeschlagen, denn Wilhelm vertraute den Gelben nicht → es kam zum britisch-japanischen Bündnis, das v.a. [[Britannien]] nützte ===== Herkunft ===== - ungelöstes Rätsel, aber es gibt drei Theorien * sie kamen aus Südsibirien * sie kamen nach einem Umweg über die Südsee aus [[Indien]] * sie kamen von der mandschu-koreanischen [[Grenze]] ===== Meji-Zeit ===== In der Meiji-Zeit (1868-1912) hatte Japan unter der Führung einer kleiner Gruppe unbeugsamer Männer aus Samurai-Geschlechtern gestanden. Sie wollten einen starken [[Staat]]. Indem diese Genro (jap. Herr) den neuen japanischen Staat nach ihrem Ebenbild formten, brachten sie einen Umwälzungsprozeß in Gang, der Japan heute zu einer der führenden wirtschaftlichen Mächte macht. Worin bestanden ihre Gedanken? Einerseits galt es, die japanische Industrieproduktion zu steigern, | |1913|1920| |Kohleförderung (Mill. t)|21,3|29,2| |Walzstahl (1000 t)|255|533| |Zement (1000 t)|645|1333| |[[Energie]] (1000 kW)|504|1200| andererseits jedoch wollten diese Männer ([[Frau#Frauen]] waren ausgeschlossen) die patriarchalische Gesell­schaftsordnung mit ihren feudal anmutenden Ehrenkodizes ([[Selbstmord]] bei [[Verlust]] der [[Ehre]], Unterordnung des [[Individuum#Individuums]] unter Allgemeinwohl, Achtung der [[Hierarchie]], [[Dienst]] statt [[Selbstverwirklichung]]) beibehalten. Das war der Plan zu Beginn des Jahrhunderts. Das Japan nach dem 1. WK zeigte deutliche Spuren dieser Meiji-Zeit: einen autoritären, modernen und doch noch beinahe feudalen Machtstaat mit dem [[Ziel]] uneingeschränkter Eroberung der umliegenden Länder. Außer­dem waren die Japaner nach dem 1. WK Siegermacht. Doch die Friedensverhandlungen in Paris 1919 ent­täuschten die Japaner. Die Japaner erhielten nicht die geforderten Gebiete. ([[China]], Indochina) Die europäischen beziehungsweise amerikanischen Siegermächte betrachteten die Japaner nicht gleichberechtigt, akzeptierten nur das von Präsident [[Wilson]] eingebrachte [[Selbstbestimmungsrecht]] der Völker, sofern es ihnen nützte. Den Amerikanern jedoch nützte ein starkes Japan nicht, denn Japan drohte, ein ernsthafter Konkurrent im pazifischen [[Raum]] zu werden. Das trieb die Japaner auf lange Sicht auf Seiten der [[Deutsche#Deutschen]], die eben auch genau diese Scheinheiligkeit der westeuropäisch-amerikanischen [[Politik]] bereits 1919 anprangerten. ([[Versailles]] wurde in [[Deutschland]] nie akzeptiert!) So blieb eine von den Japanern eingeforderte Präambel des Friedensvertrages unberücksichtigt, die von einer [[Gleichheit]] der [[Rasse]]n ausging. Dies führte dazu, daß die Japaner verdrossen und feindselig die Friedenskonferenz zu [[Paris]] verließen und sich innenpolitischen Problemen zuwandten.\\ In Japan wuchs die Macht der Zaibatsu, der japanischen [[Form]] des Konzernwesens. Die führenden Konzerne (z.B. Mitsubishi) dehnten sich immer weiter aus und sogen immer mehr Firmen auf, mit dem Ergebnis, daß sie die vollständige [[Herrschaft]] über die japanische Industrie erlangten. Die Zaibatsu wurden zu einem immer einflußreicheren Faktor beim [[Zustandekommen]] politischer [[Entscheidung#Entscheidungen]].