====== KANT vs. WOLFF ====== - [[Kant]] entwickelte eine Frontstellung gegen [[Wolff]]s mathematische Methodensucht ===== Ausgangsüberlegung ===== - der schlüpfrige [[Boden]] der [[Metaphysik]]\\ - in der [[Naturwissenschaft]] muß die [[Mathematik]] beginnen, in der [[Philosophie]] endigen 1763 war das Jahr des Aufstandes der jüngeren Geisteswissenschaftler gegen den Wolffschen Filz an den deutschen [[Universität]]en. Man will überhaupt wissen, ob sich die metaphysischen Grundwahrheiten nach der Wolffschen mathematischen Methode rechtfertigen lassen. Sind die erreichten Beweise zureichend? → Jahresfrage der Berliner Akademie, 23.06.1761 Ist die mathematische [[Methode]] beziehungsweise die geometrische [[Wahrheit]] auf die Metaphysik anwendbar? ===== Wolff über die Reichweite der mathematischen Methode ===== * sie ist keine bloße Mathematik, sondern allgemeine Methode der Wissenschaften * die mathematische Methode ist der allgemeine [[Begriff]] des Seienden überhaupt * diese Methode entspricht der [[Natur]] des menschlichen [[Bewußtsein#Bewußtseins]] * mathematisch, deduktiv, demonstrativ, synthetisch sind für Wolff [[Synonymie#Synonyme]] Kant dagegen: Erkenntnis ist nur [[möglich]], wenn man exakte Begriffe hat, richtig schließt und richtige Prämissen aufstellt. → Philosophie und Mathematik sind nicht methodisch miteinander zu vereinbaren.\\ Mathematik: willkürliche Begriffsbildung; Synthesis; Begriffe durch [[Handlung]] → kann sich Sätze //in concreto// vorstellen \\ Philosophie: zergliedernde Definitionen, da deduktiv; Analysis; der [[Begriff]] ist zwar gegeben, aber verworren → muß sich Sätze in abstracto gewärtig machen Kants Antwort auf die Berliner Akademiefrage: * hinzunehmen * eine positive Beantwortung ist nicht zwangsläufig; die mathematische Methode ist dazu nicht fähig * Grad und Art unserer metaphysischen [[Überzeugung]] stellt die Frage nach dem [[Wert]] unserer [[Moral]] und [[Religion]] ^Wolff^Kant^ |Tue, was deinen [[Zustand]] vollkommener macht!|Das ist rein formal und zielt auf den Gebrauch von reinen Klugheitsmitteln.| |- definiert Vernunft als Potenz unserer Seele, daß [[Universum]] zu repräsentieren|Klugheit führt immer zum Gebrauch der Mittel und Mittel führen zu Verbindlichkeiten, können aber letztlich zu keiner Verbindlichkeit als Verhaltenmuster führen. Mittel – [[Zweck]] - Problematik → Kant muß ein neues Grundgesetz statt eines Recommande finden|