====== KÜNSTLER ====== - es gibt nur ein [[Verhältnis]] zum Künstler: Bewunderung ([[Bahr]])\\ - Nachahmer jener unmittelbaren Kunstzustände der [[Natur]] – [[Traum]]- und Rauschkünstler, d.s. Gegensätze ([[Bäumler]])\\ - die Freiheit des Schöpfers realisiert sich durch Einsicht in seine Grenzen: zwischen Kunstwerk und Künstler besteht eine Beziehung, die sich aus der Erfahrung des Künstlers widerspiegelt ([[Camus]])\\ - Was der Künstler nicht liebt oder hat, soll er nicht schildern, kann er nicht schildern. ([[Goethe]])\\ - die [[Sehnsucht]] macht den Künstler (Goetz)\\ - Der Künstler ist Schaffender einer eigenen [[Welt]], die er anderen anbietet. ([[Herder]])\\ - sein einziger [[Zweck]] ist [[Schönheit]], das [[allgemein|allgemeine]], notwendige, reine Wohlgefallen an einem Gegenstand ohne [[Begriff]] ([[Humboldt]])\\ - sind menschlich meist sehr viel wertvoller als Gelehrte; ihr Hirn hat meist einen Sprung, aber ihr Herz ist gut - bei den Gelehrten verhält es sich umgekehrt ([[Metternich]])\\ - kann gute [[Kunst]] nur ohne [[Gewissen]] machen ([[Musil]])\\ - er ist der wahre Vermittler des geistigen Verkehrs der [[Gegenwart]] mit der [[Zukunft]]. ([[Mühsam]])\\ - ist vom individuellen [[Wille|Willen]] erlöst und Medium geworden, durch das das [[Subjekt]] im [[Schein]] [[Erlösung]] feiert \\ - kann [[Opfer]] seiner Talente werden \\ - besitzt den [[Zwang]] zur [[Individuation]] als letztmögliche metaphysische [[Tätigkeit]] des Menschen \\ - ist in einer rationalen Welt der letzte unwissenschaftliche [[Mensch]] ([[Nietzsche]])\\ - Der vollständige und der vollkommene Künstler überhaupt ist von [[selbst]] ethisch. ([[Novalis]])\\ - [[Suche]] nach Ewigem → Lösen vom Stofflichen, d.i. die schöpferische Urkraft des Menschen → zuerst ist die [[Idee]], dann der [[Stoff]], aber der Künstler bedarf des Stofflichen, um seine Idee auszudrücken \\ - die [[Persönlichkeit]] ist entscheidend, nicht die [[Unendlichkeit]] ([[Rosenberg]])\\ - scheitert nicht an der irdischen [[Materie]] seiner technischen Hilfsmittel, sondern gestaltet gerade in ihnen und mit ihnen sein Kunstwerk\\ - Nicht das [[Gefühl]] und der visionäre [[Traum]], dessen Verwirklichung am Medium der sinnlichen Ausdrucksmittel scheitert, konstituiert ein [[Kunstwerk]], sondern die ästhetische Vision, welche bereits im Medium der sinnlichen Ausdrucksmittel erfolgte, kennzeichnet den wahren Künstler. (Rothacker)\\ - die Künstler behandeln niemals das Reale, sondern immer nur das Ideale oder das kunstgemäß Ausgewählte an einem wirklichen [[Gegenstand]] \\ - drei Forderungen an ihn: - Der Mensch als empfindendes Wesen - Natur. - Der Mensch als [[vernünftig]] empfindendes [[Wesen]] - [[Vernunft]]. - Der Mensch als zivilisiertes Wesen - Anstand. ([[Schiller]]) - der Brennpunkt, in dem sich der vielgestaltige geistige Organismus der [[Zeit]] konzentriert und sich seiner [[selbst]] bewußt wird, um gleich darauf den immanenten geistigen Gehalt wieder von sich auszusenden, der dann von anderen aufgefangen wird (Schümmer)\\ - Ingenieur der menschlichen [[Seele]] ([[Stalin]]) ===== Aufgaben des Künstlers ===== * Seelensprache, die universell und ewig ist * Wesen der Dinge, das man nicht aussagen kann, sondern sich in Annäherungen bewegt (dicht herangehen ans Unsagbare) * die verstummte Gesellschaft unter Tabuverboten (Sprachrohr) * Resonanzen in verschiedenen Dimensionen: interkünstlerische, publikumsrelevante, zeitvergleichende, kritikverstärkende... * Konsensbildung und Integration in Strömungen * Zusammenfassungen allen bisher Gewußten als Ausgangspunkt für Neues * Visionen und Alternativen (Bummel-Vohland) ===== deutsche Künstler ===== - tiefe [[Einfühlung]] in den Naturwuchs, Naturnähe, Stofflichkeit, Stoffnähe - heimelige und unheimelige -, Eingetauchtsein und Eingesponnensein in die Dynamik des Naturwebens, in Baumwuchs und Gräser, in die Rhythmik des stillen, aber steten Wachstums, offener [[Sinn]] für alles eigenartig individuell Gewachsene: Andacht zum Unbedeutenden, wie [[Grimm#Jakob Grimm]] sagte (Rothacker)\\ - hat entweder gar keinen [[Charakter]], oder er hat den des mittelalterlichen [[Meister]] zu haben: treuherzig, gründlich, genau und tiefsinnig, dabei unschuldig und ungeschickt ([[Schlegel]]) ===== Franz Künstler ===== 1888-1942\\ [[Politiker]]\\ - trat als Kriegsgegner auf, der [[USPD]] bei und gab den [[Nationalsozialismus#Nazis]] ein Beispiel für den Verrat der [[SPD]] im November 1918 → [[http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_w5_bsb00000128_00243.html|Zuruf]] im [[Reichstag]]\\ ===== manieristischer Künstler ===== um 1550\\ - hatte alles verloren, was dem Künstler-Handwerker des Mittelalters Halt geben konnte: die feste Stellung in der [[Gesellschaft]], den Schutz der [[Zunft]], die eindeutige Beziehung zur [[Kirche]], das unproblematische Verhältnis zur [[Tradition]]\\ - die Kultur des [[Individualismus]] bot ihm zahlreiche Möglichkeiten, die dem Künstler im [[Mittelalter]] verschlossen waren, versetzte ihn aber in ein Vakuum der [[Freiheit]], in dem er oft nahe daran war, sich zu verlieren: er konnte sich weder äußeren Mächten noch seinem Inneren ganz anvertrauen\\ - stellt im [[Gegensatz]] zum [[Renaissance]]-Künstler in bezug auf die Kunst zum ersten Mal die erkenntnistheoretische Frage hinsichtlich der Übereinstimmung der Kunst mit der [[Natur]]: der Künstler des [[Manierismus]] läßt die [[Abbildtheorie]] der Renaissance fallen und sammelt nicht die versprengten Bestandteile des [[Schöne#Schönen]] zu einem Ganzen zusammen, sondern sieht die [[Schönheit]] nicht unbedingt im einzelnen [[Objekt]] vorgebildet, sondern will etwas schaffen, das wie die Natur wirkt ([[Hauser]]) ===== romantische Künstler ===== - dem romantischen Künstler ist der Weg vom Subjekt zum [[Objekt]] verschlossen (Schiller)