====== LUDWIG ====== ===== Klaus Ludwig ===== um 1540\\ - [[Täufer]] in Mühlhausen\\ - akzentuierte den sexuellen [[Ritus]] des Beischlafs statt der [[Taufe]] als konstituierend für die [[Gemeinschaft]] der Christen ===== Philipp Joseph Ludwig ===== 1747-93\\ französischer [[Politiker]]\\ - trat als Herzog von Orleans in [[Opposition]] zu Ludwig XVI. und war in der französischen Nationalversammlung auf die Seite Dantons\\ - wollte selbst König von Frankreich werden\\ - stimmte auf dem [[Konvent]] im [[Sinn#Sinne]] der [[Jakobiner#Bergpartei]] für die Hinrichtung des Königs und wurde dann selbst guillotoniert ===== Ludwig der Bayer ===== 1314-47 deutscher König\\ - teilte sich mit seinem älteren Bruder Rudolf in die Herrschaft Bayerns als Herzog, bis er sich mit ihm überwarf und dann, nach einem Kompromiß, wieder vertrug\\ - seine [[Wahl]] zum deutschen König 1314 war umstritten; etliche wollten einen Habsburger, Friedrich von Habsburg, was Krieg bedeutete, den Ludwig, wie schon bei dem mit seinem Bruder, so entschied, daß er Friedrich zur Mitregentschaft einlud, was dieser nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf 1322 annahm und bald starb\\ - kämpfte mit [[Johannes#Johannes XXII.]] um die Vorherrschaft in [[Deutschland]] → der letzte Kampf zwischen [[Kaiser]] und [[Papst]] im [[Mittelalter]]\\ - mußte sich mit schlechtem Wetter herumschlagen, das wiederholt zu Überschwemmungen, diese zu schlechten Ernten führten, damit zu Hungersnöten und Krankheiten im Reich\\ - 1328 setzte er zu [[Rom]] den letzten Gegenpapst durch einen Kaiser ein, aber die Approbation als Kaiser fehlte ihm, was zahlreiche Konflikte (meist durch Avignon, französische Nationalkirche will Weltkirche werden, und [[Habsburg]], Vormachtstreben eines Adelsgeschlechts im Reich) bewirkte\\ - neben den machtpolitischen Aspekten gab es auch einen theologischen Kampf: Ludwig deckte [[Wilhelm#Wilhelm von Ockham]] gegen die Ketzervorwürfe, die aus Avignon erhoben wurden\\ - in Italien gab es starke Strömungen, die den alten Reichsgedanken der Staufer wiederbeleben wollten (Dante und die Ghibellinen)\\ - im [[Reich]] wurde ff. Wahlmuster proklamiert: Wahl des Königs durch Churfürsten resp. Wahl durch Akklamation des Volkes - Verankerung des Kaisers in der deutschen [[Nation]] (Churverein von Rhense) und seiner [[Churfürst#Churfürsten]]\\ - er befürwortete die Volkssouveränitätslehre [[Marsilius]]' und ließ sich in Rom von Vertretern des Volkes zum Kaiser ausrufen\\ - in der 1338 durchgesetzten //constitutio licet iuris// spricht Ludwig dem Kaiser das [[Recht]] ab, einen Gewählten zum Kaiser zu machen, denn die Wahl in [[Deutschland]] habe bereits den Kaiser hervorgehen lassen, //ex sola electione est verus rex et imperator//\\ - Ludwig hatte das Recht auf seiner Seite und großen Rückhalt beim [[Volk]] gegen den Papst → zudem unterstützten ihn den englische König bis 1341 und die Geistlichkeit im [[Reich]], nur [[Frankreich]] und die italienische Papstpartei standen gegen ihn → machte Bündnisfehler, als er das Bündnis mit England löste und sich Frankreich zuschlug\\ - konnte die guten Voraussetzungen nicht zur Stärkung der Königsgewalt in Deutschland nutzen\\ - kämpfte als letzter Herrscher ohne Feuerwaffen und blieb bei Ritterheeren ===== Ludwig das Kind ===== - löste 899 seinen Vater Arnulf von [[Kärnten]] auf dem [[Thron]] des ostfränkischen Königs ab\\ - als er starb, erlosch der Mannesstamm der [[Karolinger]] in Ostfranken, auf den nun die Westfranken Anspruch erhoben, was aber durch die Wahl Konrads 911 und des [[Sachsen]] Heinrich 919 abgewehrt wurde ===== Ludwig von Nassau ===== um 1566\\ Bruder Wilhelms von Oranien\\ - verbündete niedrige Adlige gegen die [[Spanier]] \\ - die Bauern kämpften nicht mit, warum nicht?, vielleicht wollten die Bauern keine calvinistischen Kleriker, die ihnen die Bilder wegnahmen? ===== Ludwig von Rappoltstein ===== um 1310\\ - ein elsässischer Adliger\\ - ließ eine Fortsetzung des „Parzival“ schreiben, den sog. „Rappoltsteiner Parzival“, der ergänzt wurde durch einen [[Prolog]] und Epilog, der zwischen dem 14. und 15. Buch eingefügt wurde ===== Ludwig I. der Fromme ===== 778-840 regierte 814-40, Kaiser\\ - wollte von heidnischen Liedern, ob germanischer oder lateinischer [[Sprache]], nichts wissen → sein [[Ziel]] war in kulturpolitischer Hinsicht die radikale Verchristlichung der gesamten [[Kultur]], allerdings ohne Affinität zur zarten Blüte der deutschen Sprache, wie dies sein Vater Karl zu initiieren versuchte, die ihm gleichgültig blieb\\ - diese Aufgabe übertrug er Hrabanus Maurus\\ - setzte 817 die Erbfolge durch, wonach es einen Herrscher gibt, die anderen (Söhne des einstigen Herrschers) sind Unterkönige\\ - berief 830 den [[Reichstag]] nach Nimwegen, weil er den [[Germanen]] mehr traute als den [[Franken]] ===== Ludwig II. von Bayern ===== - wurde mit 300000 Goldmark jährlich bezahlt, damit er 1871 dem Reich beitrat\\ - der Vertreter edelsten Menschentums, weil von der deutschen [[Wirklichkeit]] abgestoßen\\ - seine [[Seele]] sucht Bayern auf Fahrten zu den schimmernden Königsschlössern ([[Barrés]]) ===== Ludwig II. der Deutsche ===== - vielleicht verantwortlich zu machen für die Niederschrift des „Heliand“ ===== Ludwig IV. ===== -911 \\ - gilt als der Debile\\ - der Karolinger sank 17jährig ins Grab und hinterließ ungeordnete Verhältnisse → innenpolitische Kämpfe um die Macht → die Lothringer lehnen sich ans westfränkische Reich an, denn es galt immer noch der Grundsatz, daß der Herrscher über Lotharingen der Gesamtherrscher der [[Franken]] war, der //rex francorum//\\ - nach seinem [[Tod]] galt Konrad als //nepos regis//, da er Enkel Karls war\\ - in Forchheim trafen sich die Führer der deutschen Stämme und suchten den Stärksten → Konrad setzt sich durch ===== Ludwig VII. der Junge von Frankreich ===== 1120-80 regierte 1137-80\\ - heiratete er Eleonore von Aquitanien\\ - geriet bald über die Besetzung des Erzbistums Bourges in Konflikt mit Papst Innozenz II., der daraufhin Ludwigs Länder einem päpstlichen Interdikt unterstellte\\ - nahm 1147 erfolglos am [[Kreuzzug#2.Kreuzzug]] teil, bei dem er sich mit Konrad III. die Führung teilte\\ - 1152 [[Scheidung]] → verlor die Ländereien in Aquitanien \\ - führte um Aquitanien [[Krieg]] gegen Heinrich II. von England und verlor ===== Ludwig VIII. der Löwe ===== 1187-1226 starb an der Ruhr\\ französischer König von 1223 an\\ - nahm unter [[Montfort#Simon Montfort]] an der Vertreibung und Tötung der Albigenser seit 1215 teil\\ - in zahlreichen Ketzerprozessen konnte er viel Land für sich gewinnen\\ - nach Verhandlungen mit Honorius III. führte er ab 1226 einen unbarmherzigen Vernichtungsfeldzug gegen die [[Katharer]] und Albigenser ===== Ludwig IX. der Heilige von Frankreich ===== 1214-1270\\ französischer König 1226-1270, 1297 heilig gesprochen\\ - organisierte und finanzierte den 6. Kreuzzug\\ - 1249 eroberte er Damiette in [[Ägypten]], scheiterte jedoch vor Kairo und geriet 1250 mit seinem gesamten [[Heer]] in Gefangenschaft → Zahlung eines hohen Lösegelds und die Herausgabe Damiettes\\ - 1258 trat Ludwig im [[Vertrag]] von Corbeil alle französischen Ansprüche auf Barcelona und das Roussillon an das Königreich Aragonien ab, das dafür Teile der Provence und des Languedoc herausgab\\ - garantierte Heinrich III. von England als seinem Vasallen dessen Besitzungen in Südwestfrankreich, Heinrich seinerseits verzichtete auf die Normandie, Anjou, Poitou, Maine und die Touraine\\ - errichtete einen obersten Gerichtshof und erließ ein Fehdeverbot\\ - eingezogene [[Lehen]] wurden nicht wieder vergeben, sondern Krongut\\ - 1270 brach er zum 7. Kreuzzug auf\\ - starb vor Tunis an einer Seuche ===== Ludwig XI. von Frankreich ===== um 1477\\ französischer König\\ - stammte wie der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, aus der Familie [[Valois]]\\ - beanspruchte nach Karls [[Tod]] 1477 Burgund als heimgefallenes [[Lehen]] für Frankreich, was die [[Habsburg#Habsburger]] ihm verwehrten und Krieg führten, den Ludwig XI. von Stellvertretern erledigen ließ, weil er kein eigenes schlagkräftiges [[Heer]] besaß → er verlor die Auseinandersetzungen\\ - besaß die wichtigsten Eigenschaften eines machtbewußten [[Politiker#Politikers]]: Schlauheit, Bedenkenlosigkeit, Menschenkenntnis und die Gabe, jede Situation illusionslos zu analysieren (Herm) ===== Ludwig XIII. von Hessen-Darmstadt ===== um 1770\\ passionierter Jäger, der sich für die Politik nur dann interessierte, wenn er Geld brauchte oder eine seiner Leidenschaften nicht ausgeführt werden konnte\\ - ließ 1774 Bauern- und Bürgersöhnen das Studium untersagen ===== Ludwig XIV. ===== auch der Sonnenkönig\\ -1713\\ französischer König\\ - stachelte die [[Türke#Türken]] auf, sich gegen das Reich zu wenden, um seine Annexionsgier im Elsaß zu befriedigen\\ - als sich die oberdeutschen Truppen gegen die Bedrohung im Osten wandten, griff er zu und überschritt den Rhein und wurde nur unter Verlusten wieder zurückgeworfen\\ - formulierte in seinen Memoiren von 1661, daß er in Deutschland die [[Autorität]] von [[Grund]] aus zu zerstören trachte, die das Haus [[Österreich]] sich seit zwei Jahrhunderten begründet habe\\ - [[Voltaire]] lobte den Regierungsmechanismus, die Herrschaftsauffassung und Ludwigs Leistungen auf einzelnen Gebieten; er kritisierte das Rechtswesen wegen seiner Zersplitterung in regionale und [[Stand#ständische]] Sonderrechte und das feudale Bodenrecht ===== Ludwig XVI. ===== -1794\\ französischer König\\ - ehelichte Marie Antoinette, eine [[Habsburg#habsburgische]] Prinzessin \\ - galt als besonders fett und schmierig; lustlos und träge, aber auch leseeifrig, insbesondere englische Zeitungen las er gern\\ - blühte beim Schmiedehandwerk auf; ließ sich eine Werkstatt in [[Versailles]] einrichten, wo er Sicherheitsschlösser entwarf und baute ===== Ludwig XVIII. ===== 1755-1824 regierte von 1814-24\\ - ließ sich 1815 zwingen, eine liberale [[Verfassung]] anzunehmen