====== METAPHYSIK ====== - verliert sich durch [[Analyse]]\\ - steht am Anfang und am Ende der [[Theologie]]\\ - [[Wissenschaft]] ist Erzeugnis des reinen Verstandes ([[Descartes]])\\ - bodenloser [[Abgrund]]\\ - behandelt die letzten Grundfragen der Menschen * Idee der [[Seele]] [[Idee]] von der absoluten Einheit des denkenden Subjekts * Idee des Kosmos - absolute Idee der absoluten Einheit der Reihe der Bedingungen der Erscheinungen: die Reihe, die gedacht wird, existiert jedoch bloß der [[Kausalität]] nach; Aufgabe der Idee: Reihe vollenden * Idee Gottes - Idee von der absoluten Einheit der Bedingungen aller Gegenstände überhaupt\\ Wir können nicht aufhören, nach der umfassenden [[Ganzheit]] zu [[streben]]. Warum will der Mensch zu diesen großen Ideen? \\ - jede wissenschaftliche [[Erkenntnis]], sofern sie genötigt ist, über empirische [[Erfahrung]] mit Begriffen und [[Denken]] hinauszugehen → [[Welt]], [[Wirklichkeit]], [[Sittlichkeit]], [[Schönheit]], [[Geschichte]] ([[Kant]])\\ - spekulative Begriffsdichtung (Lange)\\ - [[Irrationalismus]] plus formale [[Logik]] ([[Lukacs]])\\ - das in einem unbestimmtem Ahnungszustand hineingebrachte Physische ([[Musil]])\\ - als Mittel zum [[Zweck]] der Wahrheitsfindung brauchbar\\ - nach Kant ist alle Metaphysik in das Gebiet der Gemütsverfassung gefallen → wir wissen nichts; alle Versuche, von der Erscheinungswelt wegzukommen, sind [[Spekulation]]\\ - [[Glaube]] an die Gegensätzlichkeit der Werte\\ - die alte platonische Metaphysik ist abzulehnen, als Mittel zum Zweck zu befürworten ([[Nietzsche]])\\ ===== Geschichte ===== - Zunächst der vom [[Aristoteles]]-[[Publizist#Publizisten]] Andronikus von [[Rhodos]] gewählte Gesamttitel für die von ihm hinter den naturwissenschaftlichen Büchern angeordnete Schriften. Sie handeln von den Prinzipien alles Seienden - [[Form]], [[Stoff]], wirkende [[Ursache]], Zweck -, die von der menschlichen Erkenntnis erst in zweiter Instanz nach der Erfahrungswirklichkeit erreicht werden, die aber, ontologisch - Trennung von Erkenntnisvorgang und [[Realität]] - gesehen, die erste Instanz und Ursache darstellen. Deshalb heißt die Beschäftigung mit ihnen bei Aristoteles „erste Philosophie“.\\ - im [[Altertum]] bekommt die ursprünglich rein editorische Bezeichnung Metaphysik die übertragene [[Bedeutung]] einer Lehre, die hinter dem phänomenalen Aspekt das [[Wesen]] der Dinge erfassen will\\ - Die großen [[System#Systeme]] der Metaphysik, die um 1700 in rascher Folge hervortreten, sind säkularisierte [[Theologie]]. Ihre Idee des universellen theologischen Zusammenhangs ist eine Form des [[Abendland#abendländischen]] Gottesglaubens; jene [[Quelle]] aller [[Autonomie]], die sie die Vernunft nennen, ist eine [[Form]] der christlichen [[Seele]]. Das gilt nicht nur für [[Descartes]], Geulinx, [[Malebranche]], [[Leibniz]], [[Berkeley]], sondern auch für die großen Empiristen und Naturalisten. (Freyer)\\ - Seit [[Hegel]] wird Metaphysik als [[Philosophie]] von den ewigen, unumwandelbaren Prinzipien gleichbedeutend mit einer starren, undialektischen Auffassung der Wirklichkeit.\\ - Das erste folgenreiche [[System]] einer Metaphysik war die [[Ontologie]] des [[Parmenides]], der seinen Seinsbegriff freilich gerade aus der Erkenntnis der dialektischen Widersprüche gewann, die er als logisch unfaßbar und damit als irreal abwies. Aus der parmenidischen Lehre entwickelte sich der metaphysische [[Idealismus]] [[Plato]]ns und der metaphysische [[Materialismus]] [[Demokrit]]s. ==== Geschichte der Metaphysik ==== - das [[Unterwegs]] → Aneignung anempfohlen (Heidegger) ===== Metaphysik im 20. Jahrhundert ===== - am Anfang ging man davon aus, daß metaphysische Probleme letztlich nur Sprachprobleme seien → man versucht sie durch Sprachanalyse zu beheben\\ - das führte dazu, daß Begriffe wie [[Gott]] als [[sinnlos]] bezeichnet wurden, da sie nicht verifizierbar seien (Schlick), denn „wovon man nicht [[sprechen]] kann, davon muß man schweigen“ ([[Wittgenstein]])\\ - neuer Ansatz → Metaphysik wird zurückgeführt auf die Ur-Gründung des Lebens, dann wird das [[Leben]] durch das [[Sein]] ersetzt, dem die Metaphysik die [[Möglichkeit]] der Erklärung und Bestimmung gibt, das wahre Denken wird zum Andenken an das Sein, [[Transzendenz]]\\ - der Zusammenbruch der Metaphysik im 19. Jahrhundert führte dazu, daß der [[Pragmatismus]] die Metaphysik verdrängte, so daß nunmehr der begierig-vernünftige Mensch in den Mittelpunkt rückt, dessen Thymos ([[Mut]]) dem untergeordnet ist: [[Sieg]] des englischen Pragmatismus über den deutschen Idealismus → es wurde nicht mehr die Frage nach dem Urgrund des Seienden gestellt, sondern inwiefern dieser Urgrund dem Menschen nütze ===== Metaphysik des Blutes ===== - auf das [[Gefühl]] stellen, was die mehrtausendjährige [[Arbeit]] der Vernunft ist (Hegel) ===== europäische Metaphysik ===== entstand aus folgenden Motiven: * ästhetisch-wissenschaftliche [[Kontemplation]], die zu einer Darstellung der harmonischen [[Ordnung]] führt, [[Griechen]] * Willensverhalten des Menschen, das seinen Platz im [[Staat]] und [[Recht]], in der [[Natur]] sucht, [[Rom]] * religiöses Gemütsverhalten sucht eine [[Basis]] der [[Verständigung]] des Individuums zu Gott und verlangt eine Rückkehr in den Willen Gottes ([[Dilthey]]) siehe auch: [[Heidegger]] ===== lebendige Metaphysik ===== - [[Anschauung]] mythischer Gegenstände und Gestalten ([[Dacque]])