====== MINNE ====== stammt von "man", d.h. denken, gedenken, erinnern, in Freude an Vergangenes denken, lieben - Nische der Kompensation;\\ - basiert auf einer unglücklichen [[Liebe]], denn man liebt diejenige, die einen nicht erhört ([[Marner]])\\ - Die Ritterminne des christlichen [[Mittelalter#Mittelalters]] war bekanntlich ein erotischer [[Dienst#Vasallendienst]] nicht gegenüber Mädchen, sondern ausschließlich gegenüber fremden Ehefrauen mit (in der [[Theorie]]!) [[enthaltsam|enthaltsamen]] Liebesnächten und kasuistischem Pflichtkodex. Es begann damit - darin lag ein schroffer [[Gegensatz]] zum Maskulinismus des Hellenentums - die [[Bewährung]] des [[Mann#Mannes]] nicht vor seinesgleichen, sondern vor der erotischen Interessiertheit der Dame, deren [[Begriff]] durch eben diese Funktion erst konstituiert wurde. ([[Weber]])\\ [[Ziel]]: ganze Hingabe\\ - die Treue, durch die [[Ehe]] geheiligte [[Liebe]], der eine reinigende und erlösende [[Macht]] innewohnt ([[Wolfram#Wolfram von Eschenbach]]) siehe auch: [[Minnesang]] ===== Hohe Minne ===== - sieht die Ausweglosigkeit des Minnedienstes → Kummer ohne Ende\\ - die Liebe wird als überpersönliche Macht angesehen → [[Reaktion]]: Frau Minne soll das [[Auge]] ausgestoßen werden\\ - die begehrte Dame wird pronominal angeredet \\ - die qualvolle Angelegenheit endet oft im [[Wahn]] → um dem zu entgehen, wird gedanklich rezipiert ===== Minne-Trank ===== - hiermit setzt die ausgelebte Liebe zwischen Tristan und Isolde ein\\ __Deutungsmöglichkeiten__: - Minne-Trank ist Symbol der Liebe [[selbst]] und bewirkt erst die schicksalhafte Liebe - er symbolisiert das Bewußtwerden der Sinnenliebe, die schon zuvor bestand - er symbolisiert das [[Erwachen]] der Sinnenliebe und löst somit den unwiderstehlichen erotischen Zwang aus - er gehört zum [[Stoff]] der Tristan-Sage, wird von daher von [[Gottfried]] eingebaut und besitzt keine psychologische [[Bedeutung]]