====== MONTAIGNE ====== ===== Michel Eyquem de Montaigne ===== 1533-92\\ französischer [[Schriftsteller]] und [[Philosoph]]\\ - vertrat v.a. in [[Essay#Essais]] 1588 gegen die [[Scholastik]] gerichteten [[Skeptizismus]] → sein Skeptizismus läßt ihn die Frage stellen: //Was weiß ich?// Dieses [[Wissen]] legt er auf die eine Seite der Waage, auf die andere Seite legt er seinen Lebenswunsch, sich im Kreise der Gleichen harmonisch einzufinden, sich so [[Freiheit]] zu bewahren\\ - verwies in der [[Eiszeit#Kleinen Eiszeit]] und der damit verbundenen Trostlosigkeit auf die [[Natur]] als Lehrmeisterin → Trostliteratur\\ - forderte [[Toleranz]] in Glaubensfragen ==== Lebenskunst ==== - nur der eigene, nicht der geborgte [[Reichtum]] macht das [[Leben]] reich → möglichst leicht, ehrlich und einfach leben, naturgemäß\\ - das Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit von der Natur muß uns [[Bewußtsein]] sein, aber wir dürfen deswegen nicht in Trübsinn verfallen, sondern müssen es lernen, uns mit den Gegebenheiten unseres [[Wesen#Wesens]] abzufinden, auch wenn sie schlecht sind\\ - Feingefühl ist wichtiger (zur Entscheidung von Lebensfragen) als [[Logik]], die nur zur Härte erzieht ==== Rezeption ==== - im 17. Jahrhundert bildeten sich die **Antimontanisten**, die Montaignes [[Lebenskunst]] als hedonistisch begriffen und von einem [[Gegenreformation#gegenreformatorischen]] Starrsinn aus bekämpften → [[Verstand]] und [[Willen]] auf der Basis des aufgeklärten Christentums waren ihnen wichtiger als eine präbarocke Lebensliebe; - besaß eine Zwischenstellung zwischen dem Philosophen und dem [[Dichter]] ([[Burckhardt]])\\ - unschätzbar heitere Wendung ([[Goethe]])\\