====== NATURPHILOSOPHIE ====== - befaßt sich mit allen Erscheinungen, die sie entweder herleitet oder auf Prinzipien stellt;\\ - betrachtet die dialektische Entwicklung der [[Natur]] in der [[Form]] des realen Andersseins als [[Kausalität]] → Stufen * mechanischer [[Prozeß]] * physikalischer Prozeß * organischer Prozeß - die unterste Stufe der Naturentwicklung ist die [[Materie]], die sich nach physikalischen Gesetzen, Repulsion und Attraktion, rein äußerlich zueinander in Beziehung setzen, d.i. Mechanismus\\ - aus dieser Stufe entwickeln sie sich zur [[Subjektivität]] und werden zu organischen [[Wesen]], die die Lebewesen bekämpfen bis zum [[Tod]]\\ - in der höchsten Form des organischen Wesens wird die Natur zum Menschen, der nach dem ihn durchwirkenden [[Geist]] zu einem selbstbewußten [[Ich]] strebt und seine Natur abzulegen wünscht ([[Hegel]])\\ - entstand in [[Deutschland]] durch [[Unzufriedenheit]] mit dem [[System]] [[Burke#Burkes]], dessen Ansätze irrationalistisch vertieft werden sollen ([[Lukacs]]) ===== Methoden ===== - induktiv - wenn die Erscheinungen benutzt werden, um die Prinzipien herzuleiten - spekulativ - wenn die Prinzipien mit einer [[Idee]] eingeführt werden - alles [[Wirkliche]] ist Körper und besitzt Bewegungsinhärenz, innewohnende Bewegungsfähigkeit\\ - die Naturphilosophie ist Ausgangspunkt der [[Moralphilosophie]] ([[Hobbes]]) ===== Ursprung ===== - liegt im Geiste der [[Mystik]], welche in der Subjektivität, dem Selbstwertgefühl, dem [[Anthropomorphismus]] und in den [[religiös]]-inspiratorischen Zügen ihren [[Ausdruck]] sucht ([[Joel]]) ===== Naturphilosophietypen ===== ==== Aristoteles ==== - es gibt keinen leeren [[Raum]], denn er ist die konkrete Mannigfaltigkeit von Orten und Begrenzungen von Körpern \\ - der Raum ist endlich, außerhalb der Fixsterne gibt es nichts - setzt ein Verhältnis zwischen [[Seele]] und Körper, den τέλος, der dem Körper letztlich Gestalt verleiht, denn jedes [[Ding]] ist ein Kompositum aus [[Stoff]] und Form ==== Descartes ==== - entwickelte eigentliche KEINE Naturphilosophie, bezog sein Denken aber stets darauf → entfernt die [[Teleologie]] aus dem Bereich der unbelebten Natur und beschreibt die Seele als unabhängig vom [[Prinzip]] der [[Bewegung]] des Körpers → der Tod tritt ein, weil der Körper starb, nicht die Seele\\ - [[Gott]] war zufrieden, nachdem er sein [[Werk]] vollendete, d.h. er greift nicht mehr ein als Anstoßer, d.i. [[Deismus]]\\ - verbannt alle [[Geister]] aus der [[Welt]], denn das Wesen der Materie besteht in der Ausdehnung, das Wesen der geistigen Prinzipien dagegen im [[Selbstbewußtsein]] → Geister können nicht sein, da sie ausgedehnte geistige Prinzipien wären, was nicht möglich ist Mechanizismus\\ - entfernt die Teleologie aus dem Bereich der unbelebten Natur\\ - Gott greift in die Geschehnisse ein, denn die Dinge würden sonst stehenbleiben, d.i. Deismus ==== romantische Naturphilosophie ==== - erklärt alle Wunder natürlichen [[ursprung|Ursprungs]], die gegenwärtigen und die vergangenen, überlieferten\\ - [[holismus|holistisch]], betrachtet die Welt ganzheitlich und bezieht jede [[Erscheinung]] in diesen ganzheitlichen Blick ein\\ - im Menschen wird die höchste [[Form]] des Innenwerdens der Natur erreicht → d.i. seine [[scheler|Sonderstellung im Kosmos]]\\ - Wie der [[Körper]] mit der Welt in Verbindung steht, ist die Seele mit dem Geiste. Beide Bahnen laufen von dem menschen aus und endigen in Gott. Beide Weltumsegler begegnen sich in korrespondierenden Punkten ihrer Bahn. Beide müssen auf [[Mittel]] denken, trotz der Entfernung beisammen zu bleiben und zugleich gemeinsam Reisen zu machen. ==== vorsokratische Naturphilosophie ==== __allgemeiner Grundsatz__: ein Werden aus dem [[Nichts]] ist unmöglich