====== NICOLAI ====== ===== Christoph Friedrich Nicolai ===== 1733-1811\\ [[Popularphilosoph]], Literaturkritiker\\ - Schüler [[Baumgarten]]s\\ - rügte 1774 Neologismus, da der die Zerstörung der [[Poesie]] ermögliche\\ - später ohne [[Verständnis]] für die fortschreitende [[Entwicklung]] von [[Sturm und Drang]] und klassischer [[Literatur]]\\ - bleibt bei engstirniger Vernünftelei\\ - sprach in einem [[Vortrag]] vor der Berliner Akademie davon, wie er sich durch Ansetzen von Blutegeln am Hinterteil von Halluzinationen befreit habe\\ - im Briefwechsel mit [[Moses Mendelsohn]] und [[Lessing]] [[Standortbestimmung]] dessen, was ein [[Trauerspiel]] vermöge → Kann ein Trauerspiel Anlaß für die eine oder andere bessere [[Handlung]] einzelner sein?\\ - bejaht diese Frage, Lessing betont die Inhärenz der Literatur bei der Besserung des Menschen ==== Ethik ==== - bezweifelte, daß das [[imperativ#kategorischer_imperativ|Kantsche Moralprinzip]] zur Beförderung der Moralität in der wirklichen Welt einen sonderlichen Nutzen haben werde\\ - stritt für die Durchsetzung einer pragmatischen und materialen [[Ethik]] gegen die formale Ethik [[kant|Kants]]; sein Motto lautete: **Lebe und handle stets im Verhältnisse deiner Pflichten und Rechte!**\\ - Pflichten müssen als solche anerkannt worden sein, ergo vertritt Nicolai eine praktikable und psychisch nachvollziehbare Ethik, die sich zwar an den Gesetzen der Gesellschaft orientiert, diese aber je nach Überzeugung individuell einhält ==== Die allgemeine deutsche Bibliothek ==== [[Homer]], [[Milton]], [[Thomson]], [[Wolff]], [[Bayle]], [[Descartes]] und [[Locke]]\\ - ab 1759 mit Lessing //Briefe, die neueste Litteratur betreffend//\\ ==== Das Leben und die Meinungen des Herrn Magisters Sebaldus Nothanker ==== 1773\\ - satirischer [[Roman]]