====== RENAISSANCE ====== - Wandlung vom [[Mittelalter]] zur Neuzeit mit dem zugrunde liegenden [[Humanismus]] als dessen Bildungsbewegung; - ist nicht mehr im religiösen Empfinden des Christentums begründet, soweit sich der [[Begriff]] mit dem dogmatischen Bekenntnis deckt, sondern in der übernationalen Menschheitsidee des [[Humanismus]] (Ehl)\\ - der [[Mensch]] der Renaissance ist sich selbst Entdeckung, sogar ein Neuland vieler Entdeckungen (Freyer)\\ - die Welt der Renaissance besaß die Unwirklichkeit eines funkelnden gottfernen Fiebertraums (Friedell)\\ - ein fester historischer [[Begriff]], der die Wandlung vom Mittelalter zur Neuzeit umfaßt ([[Michelet]])\\ - Die Menschen der Renaissance entnahmen der [[Literatur]] des Altertums noch einmal die Kräfte, die sie als Vorbild brauchen zu müssen glaubten. Die Renaissance als Wiederanknüpfung wurde ein letzter Versuch, den die Menschen in dem sicheren Gefühle unternahmen, daß sie überhaupt eine Grundlage haben mußten, wenn das Leben nicht auseinanderfallen sollte. ([[Möller#Moeller van den Bruck]])\\ - der [[Gotik#antigotische]] [[Wille]] zur begrenzten [[Kunst]] und zierlichen Gedankenbildung in dem Haufen von Räuberstaaten all jener Republiken und Kondottieri, das [[Prinzip]] der Augenblickspolitik, wie sie in [[Machiavelli#Machiavellis]] //Fürsten// fortlebt, dem engen Horizont aller Machtpläne selbst des Vatikans und ein Protest gegen die Tiefe und Weite des [[Faust#faustischen]] Weltbewußtseins (Spengler)\\ - erhob das wissenschaftliche Experiment in den Stand, als ein Mittel zuverlässig kontrollierbarer [[Erfahrung]] zu gelten ([[Weber]]) ===== Kunsttheorie ===== - Entdeckung des Genies, mithin der Konzeption der [[Idee]], daß das [[Kunstwerk]] die [[Schöpfung]] der selbstherrlichen [[Persönlichkeit]] sei und diese Renaissancepersönlichkeit über [[Tradition]], Lehre, Werk und Regel stehe, denn das Werk erhalte über die Persönlichkeit seinen [[Wert]] und sein [[Gesetz]], wodurch veranschaulicht werde, daß das Werk dem [[Künstler]] nachgeordnet werden müsse und dieses [[Genie]] in keinem objektiven Gebilde restlos widergespiegelt werden könne\\ - [[Idee]] der künstlerischen Ökonomie: die Sparsamkeit mit den Figuren steigert den Wert des Werkes\\ - an die Stelle der bloßen [[Koordination]] der Kompositionsform tritt das [[Prinzip]] der Konzentration und der Subordination ([[Hauser]])