====== RITTER ====== - war zunächst der Krieger zu [[Pferd]], ein Berufsstandbezeichnung desjenigen, der als Reiter seinen [[Dienst]] versah und jeden zum Ritter machen konnte\\ - ab dem 11. Jahrhundert wurde diese Berufsbezeichnung zunehmend auf alle angewandt, die zu Pferd kämpften, d.h. auf den gesamten [[Adel]]\\ - besaßen ein [[Widerstandsrecht]] gegen den König → Abwanderung zu günstigeren Grundherrschaften, Verweigerungen des Gehorsams war möglich\\ - christliche Vorstellungen - Ritterweihe, Schwertsegen - führten zur [[Synthese]] mit diversen Eigenschaften eines Bessergestellten: vornehmste Aufgabe war der Kampf zum Schutz Wehrloser, Geistliche und Bauern, und in den [[Ritterorden]] vor allem gegen die Ungläubigen; sein [[Verhalten]] war den ritterlichen [[Tugend#Tugenden]] wie Treue, Verehrung der adligen Dame und Maßhalten verpflichtet\\ - das in der höfischen [[Dichtung]] des [[Minnesang#Minnesangs]] entworfene Idealbild stand in scharfem Kontrast zum mühseligen Alltag der meisten Ritter auf ihren zugigen [[Burg#Burgen]]\\ - Herrscher eines Land- oder Gutsbezirks\\ - Inhaber der Landgerichtsbarkeit seines Bezirks\\ - Inhaber der Gerichtsbarkeit der Leichten Hand\\ - ist dem Freiherrn, Baron, Rechenschaft schuldig;\\ - das Hervortreten des Ritters als [[Dichter]] bedeutet gegenüber seiner früheren, passiven Rolle als [[Laie]] etwas so vollkommen Neues, daß man diesen Zeitpunkt als einen der tiefsten Einschnitte in der [[Geschichte]] der [[Literatur]] betrachten muß (Hauser)\\ - seit 1187 machten die Staufer den Versuch, die Söhne von Bauern und Geistlichen vom [[Stand#Ritterstand]] auszuschließen, aber noch im 13.Jahrhundert wurde die [[Würde]] auch Bauernsöhnen gegen [[Geld]] erteilt (Piper) ===== Anna Ritter ===== 1865-1921\\ [[Dichter]]\\ - brachte das [[Ideal]] selbstdefinierten Glücks in die Gartenlauben-Literaturlandschaft\\ - blieb bei stark selbstbewußtem Tönen christlich-bürgerlich konnotiert; sie lebt von der Kraft der Empfindung, nicht durch Wortkunst \\ - ihr [[Ruhm]] stieg schnell auf, fiel aber auch schnell, denn ihr Dichten blieb auf den Tag orientiert, die plötzliche Empfindung aus einer konkreten historischen Situation heraus → ihre Gedichtbände erreichten hohe Auflagen, sind aber heute vergessen ===== Carl Ritter ===== 1779-1859\\ Geograph\\ - bezeichnete Amerika als eine neue [[Welt]], das Neue [[Abendland]], die sich [[Europa]] errungen habe ===== Doris Ritter ===== um 1730\\ [[Geliebte]] Friedrichs des Großen, der zu dieser Zeit ein Teenager und Thronfolger war, um 1730\\ - [[Friedrich Wilhelm#Friedrich Wilhelm I.]] ließ das Mädchen um 1730 mehrere Male auspeitschen, als ihm die Liaison zu seinem Sohn zu Ohren kam und dann auf ewig ins Spinnhaus nach Spandau bringen\\ - sie wurde später begnadigt und ehelichte einen Berliner Materialwarenhändler namens Schomer, [[Friedrich#Friedrich II. der Große]] sah sie nie wieder ===== Johann Wilhelm Ritter ===== -1810\\ Physiker\\ - mit Arnim befreundet\\ - wurde durch [[Böhme#Jakob Böhme]] beeinflußt\\ - bereiste 1806 im Auftrag der bayrischen Regierung die Gardasee-Gegend, um dort den [[Rhabdomantie#Rhabdomanten]] (Rutengänger) Campetti zu untersuchen, der verborgene Metalle anzeigen konnte - ihm wurde übel in ihrer Nähe - und der Ritter dazu brachte, zusammen mit dem Gelehrten Amoretti eine [[Theorie]] aufzustellen, wonach diese [[Erscheinung]] auf Elektrizität zurückzuführen sei, die durch menschliche Elektrometer erregt würde: von 400 Probanden erwiesen sich 100 als elektrometrisch tauglich → der romantische Ritter nannte diese [[Phänomen#Phänomene]] ein Beispiel für den [[unbewußt#unbewußten]] Zusammenhang des Menschen mit der Natur durch die [[Sympathetie#sympathetischen]] und vegetativen Nerven