====== ROMAN ====== - läßt keine Auflösung des Stils zu ([[Camus]])\\ - wird stets Halbkunst bleiben, weil ihm der Zwang zur [[Form]] fehlt (Ernst)\\ - in ihm gelangt eine der [[Schönheit]] und [[Kunst]] verwandte [[Wirklichkeit]] zur Darstellung ([[Hegel]])\\ - [[Form]] der transzendentalen Obdachlosigkeit ([[Lukacs]])\\ - vereinigt alle Dichtungsformen bestens und schmiegt sich an die Erlebniswelten des modernen Menschen in jeglicher Weise an \\ - der geistige [[Leib]] der [[Ding#Dinge]] ([[Mann]])\\ - differenzierte Darstellung des [[Realismus]] ([[Schiller]]) ===== französischer Roman ===== - Meisterung des inneren Aufruhrs der [[Leidenschaft#Leidenschaften]] im Sinne der klassischen Stilgesinnung, zugleich ein ästhetisches [[Mittel]] zur Bewältigung von verfahrenen, empörenden Zeitverhältnissen (Schnelle)\\ - Zusatz von [[Skepsis]] zur Beobachtung der [[Wirklichkeit]] gibt ihm einen eigentümlichen Reiz ([[Wundt]]) ===== Geschichtsroman ===== als höfisch-galanter Geschichtsroman fürs 17. Jahrhundert typisch\\ - diese Romane verlangten folgende Ingredienzien * einen tugendhaften Prinzen * eine noch tugendhaftere, aber [[unglücklich#unglückliche]] Prinzessin * [[Tyrann#Tyrannen]] und Bösewichter * Schlachten und Entführungen * fremden und romantischen Boden * [[Heiraten]] und Begräbnisse * Krönungen * Versicherungen zur Wahrhaftigkeit des Geschehens ===== personaler Roman ===== - im Unterschied zum Ich-Roman erzählerlos, da der Leser nirgendwo persönliche Züge eines Erzählers ausmachen kann und daher auch nicht den Eindruck bekommt, es werde erzählt\\ - es wird gezeigt, vorgeführt, dargestellt, was eine Forderung der Poetik aufnimmt, wonach die [[Dichtung]] nicht moralisieren dürfe, sondern zeigen müsse, das Sittliche illustrieren bzw. darstellen möge ===== Ritterroman ===== - den meisten Menschen behagt noch nicht die rationale Lebenswelt → die sog. [[Amadisroman#Amadisromane]] entstehen und erscheinen zwischen ca. 1569 und 1617 in 24 Fortsetzungen\\ - aus [[Frankreich]] und [[Spanien]] importiert\\ thematisiert wurden die ritterliche Abenteuerlust, höfische Feinheiten, ausgelassene [[Sinnlichkeit]] und spannende Zaubergeschichten ===== Schäferroman ===== - der Reiz dieses Stils lag in der Porträtierung der nächsten Umgebung, der phantastische Begebenheiten beigemischt wurden → Absicht des Erquickens und der sanften Wegführung\\ - fußt auf den neovirgilischen Eklogen eines Italieners namens Longus, der 1502 „Daphne und Chloe“ veröffentlichte\\ - weitere Impulse kamen aus Spanien durch Montemayor und [[Cervantes]]\\ - die //pastorale allegorique// ging in den höfischen Roman über\\ - in Deutschland war v.a. Montreux erfolgreich, „Schäfereien von der schönen Juliane“\\ - in Deutschland entwickelte sich ab 1644 erst der Schäferroman: von dem Werder, von [[Zesen]], Buchholtz, Anton Ulrich ===== Schelmenroman ===== - entstanden im Spanien des 16. Jahrhunderts, Hurtado, Aleman\\ - [[Held#Helden]], die aus unteren Gesellschaftsschichten kommen und durch Geschick und [[Witz]] reich und geachtet werden ===== Studentenroman ===== - vorzugsweise im 17. Jahrhundert als Antwort der Gebildeten auf die höfischen Schäferromane → steht zwischen Schäferroman und Volksroman\\ - enthielten neben akademischen Themen auch Liebesgeschichten\\ - wurden im 18. Jahrhundert gefemt durch [[Bodmer]], „Excerptenpoesie“, und im 19. Jahrhundert durch [[Eichendorff]], „tollgewordene Realencyclopädien“, doch die Zeitgenossen empfanden diese Bücher als das höchste ===== Volksroman ===== - liegt im spanischen Schelmenroman begründet