====== SPION ====== auch Agent oder Kundschafter\\ - ihre Ausrüstung bestand während der [[Zeit]] des Zweiten Weltkriegs aus [[Eisenbahn-Zünder]], [[Unterwassergerät]], [[Klopfmittel]], schallgedämpfter [[Schußwaffe]], [[Lichtzielgewehr]], [[Lastenfallschirm]] mit Personenfallschirm, [[Fernlenkboot]] ===== Agenten im Amt für Abwehr ===== - entgegen landläufiger [[Meinung]] fungierten Attaches oder Botschaftsangehörige in Auslandsvertretungen nicht als Spione, da sie sich "auf keinen Fall exponieren durften", allerdings wurden ab 1936 vermehrt [[KO]] gebildet (Bentivegni) ==== Agenten für den Kriegsfall ==== - müssen zum Feindesland gehören; manchmal reicht eine neutrale Bindung zum Feindesland\\ - erhalten zu Friedenszeiten keine Aufgaben\\ - Deckname bzw. [[Ziffer]] für jeden angenommenen Agenten, z.B. A9 → lag zu Friedenszeiten auf Eis und wurde erst im Kriegsfall aktiviert ==== Briefkasten ==== - Agenten, die Nachrichten weiterleiteten, eine Art Umschlagstelle, daher U90 o.ä. ==== Friedensagent ==== Ausländer, meist kleiner von Wuchs mit spezieller Aufgabe, Truppen- bzw. Befestigungsfeststellungen zu machen\\ - erhielt Deckanme und Ziffer, z.B. E16, ein Reiseagent, der Erkundigungen einzog und weiterleitete\\ - auch Residenten, dann R7 o.ä. ==== Funkagenten ==== - Ausländer, die gegebenenfalls die eigenen Leute ersetzen müssen\\ - erhielt Decknamen und Ziffer, z.B. I26 (Inlandsagent), der aber als Funkagent im deutschen Grenzgebiet arbeitete ==== Gegenspionageagent ==== - unterstanden der Abw. III und erhielten Deckanmen bzw. Buchstabe und Ziffern, G14 oder GV5, der sogar mit ausländischen Nachrichtendiensten in Verbindung stand (Doppelagent) ==== Spannungsagent ==== - standen nicht in der normalen Friedensarbeit, sondern meldeten in besonders angespannten Situationen durch Telephon, Telegramm oder Rückkehr über alles, was mit feindlicher [[Mobilmachung]] zu tun haben könnte\\ - besitzen oft zwei oder mehr Pässe; auch Schläfer\\ - erhielt Deckname aus Buchstabe und Ziffer, z.B. S18 ===== Agentenanwerbung ===== erfolgte durch * Anwerbung im Reichsgebiet und v.a. in den Grenzgebieten, die sich in einer sogenannten [[Hauskapelle]] trafen und organisierten * Anwerbung im neutralen Ausland * Anwerbung in den besetzten Gebieten * Anwerbung in den Operationsgebieten ([[Bentivegni]]) ==== Anmeldungsprozedur ==== - Die Abwehrstelle fragte über eine als Agent vorgesehene Person beim Amt Ausland/Abwehr an. Alle Angaben durften nur im verschlossenen Umschlag dem Anschreiben beigefügt werden. - Der Umschlag wurde vom Karteiführer der Agentenkartei geöffnet. - Die Personalien wurden in der Verdächtigenkartei des Amts und in der Verdächtigenkartei des RSHA (Reichssicherheitshauptamt), ferner in der Agentenkartei des Amts Ausland/Abwehr selbst nachgeprüft. - Das Ergebnis (die Tauglichkeit) der Nachprüfung wurde der anfragenden Abwehrstelle mitgeteilt. - Die anfragende Abwehrstelle oder [[KO]] durfte die in Frage kommende Person als Agenten anmelden, wobei der Agent eine Ziffer erhielt, zuweilen auch einen Decknamen. Der Ziffer vorangestellt wurde ein [[Buchstabe]], der angab, ob der Agent zur Abw. I, II oder III F gehörte.