====== STIL ====== - verlangt einen Menschen, der in der Wahrheit lebt, denkt, wie er lebt und spricht, wie er denkt, einen entschiedenen Menschen\\ - ist Explosion unserer [[Persönlichkeit]], ist unsere Schöpfung\\ - Wer Stil hat, für den gibt es kein Inkognito mehr: er verrät sich mit jedem Wort; man erkennt ihn, sobald er spricht.\\ - der große Stil verrät sich nicht nur redend, auch das [[Schweigen]] nimmt daran teil ([[Bahr]])\\ - Im 15. Jhd. steigt die Sorgfalt des Stiles; im 16. erreicht sie die Höhe, und bald beginnt die unnütze Antithese, die Prosopopöe, das [[Pathos]], das Prinzipienlob, mit einem Worte: der Schwulst. ([[Burckhardt]])\\ - Stil zu haben, ist höchstes Kriterium für ein Werk, denn es verlangt ein Erfassen des Wesens der [[Ding#Dinge]]\\ - wer einem [[Werk]] Stil verleiht, sondert es ab ([[Goethe]])\\ - die in den verschiedenen Lebensgebieten einer Zeit sichtbare Einheit des Ausdrucks und der Haltung (Müller-Armack)\\ - der große Stil entsteht, wenn das [[Schöne]] den [[Sieg]] über das Ungeheure davonträgt oder anders, wenn der [[Mensch]] den [[Heros#Heroen]] besiegt ([[Nietzsche]])\\ - reine Objektivität der Darstellung ist das [[Wesen]] des guten Stils: der höchste Grundsatz der [[Kunst#Künste]] ([[Schiller]]) ===== epischer Stil ===== - darf, nach Auffassung der [[Romantiker]], die subjektive Gefühlslage nicht wiedergeben ===== essayistischer Stil ===== - Betrachtung des Fragenkomplexes vom Schreiber und Leser gleichermaßen\\ - Beleuchtung von allen Seiten\\ - alles wird als unaufgeklärt hingestellt und treibt so den Leser zu einer eigenen [[Meinung]] ===== geometrischer Stil ===== - auch in den dunklen Jahrhunderten (11.–9. Jahrhundert v.Chr.) in Griechenland\\ Indizien für die Durchsetzung des geometrischen Stils auch in späteren Jahrhunderten: dorische Säulen, [[Pindar#Pindars]] Strophenform, die Entwicklung des Gleichmäßigen, typisch Hellenischen aus dem Kretisch-Mykenischen ===== orientalischer Stil ===== - im Morgenland, bei [[Juden]] und Orientalen überhaupt, liebte man den Parallelismus → die [[Griechen]] dagegen liebten die Abwechslung, betonte und unbetonte [[Begriff#Begriffe]]