====== THUKYDIDES ====== 460-396 v. Chr.\\ griechischer [[Historiker]]\\ - Regimentskommandeur im Peloponnesischen Krieg \\ - wurde 424 v.Chr. verbannt\\ - sein [[Bericht]] vom Peloponnesischen Krieg reicht nur bis 411 v.Chr.\\ - neu an seiner [[Geschichtsschreibung]] ist die Prüfung der [[Quelle#Quellen]], die ihn dazu befähigen, ein objektives [[Bild]] von den Geschehnissen zu zeichnen, die ihn zu Verallgemeinerungen führen und Zusammenhänge erkennen lassen\\ - unterscheidet zwischen [[Ursache#Ursachen]] und Anlässen, die [[Mensch#Menschen]] immer wieder gleich reagieren lassen → betont die [[Bedeutung]] der geographischen Lage einer [[Stadt]], der Eßgewohnheiten der Bevölkerung und der Umwelteinflüsse als Instrumentarium der Diagnostik, woraus sich [[Handlung#Handlungen]] ableiten lassen\\ - nannte Angst, Ehrgeiz und Gier als Hauptantriebsmomente für kriegerische Aktivitäten\\ - erkannte den tiefen Fall der athenischen [[Macht]] und deren Auswirkungen auf die gesamte griechische [[Welt]] → der [[Antagonismus]] zwischen [[Athen]] und [[Sparta]] existierte nicht bis ans Ende der Tage, sondern erstarb, der geschichtlichen Dynamik beraubt\\ - war der Erste, der die indirekte bzw. künstlerische Darstellungsart in die Geschichtsschreibung einführte\\ siehe auch: [[Peloponnesischer Krieg]] ===== Rezeption ===== - schrieb im [[Zeitalter]] einer Krisis im [[Bewußtsein]] derselben; eine Krisis des Denkens, während sie eintritt, ebenso wie die Klarheit seines Bewußtseins, daß eben darin die Aufgabe der [[Geschichtsschreibung]] besteht, über allen [[Zweifel]] erhaben zu sein\\ - hat der [[Welt]] einen großen [[Dienst]] geleistet, zu zeigen, bis zu welchem Grade eine Krisis sich wahrheitsliebend schildern läßt ([[Burckhardt]])\\ - seine Geschichtsschreibung ist nicht nur historische Kritik im methodischen Sinne, sie ist kritische Historie: aus dem Bewußtsein der Kritik geboren, wird sie zur [[Kritik]] der Geschichte und des eigenen [[Wesen#Wesens]] (Freyer)