====== URCHRISTENTUM ====== - lebte in der Erwartung der nahen Wiederkunft Christi (das Ende der Welt) → das ist ein starkes Motiv, weltliche Dinge (Freud, Leid, Besitz) gering zu achten ([[Harnack]])\\ - die [[Gnosis]] wird von den aus dem [[Judentum]] stammenden Urchristen als griechische [[Häresie]] bekämpft __Kritikpunkte__: * Selbstvergottung * Hellenen-[[Kult]] * Lehre vom [[böse#bösen]] Weltschöpfer (Leisegang) - seine apostolischen Gemeinden standen unter dem [[Glauben]] der Enderwartung, ABER die [[Welt]] ging nicht unter → die Verkündung des Evangeliums war von ihrem Grundgedanken aus unwahrscheinlich geworden und deshalb mußte sich das Urchristentum der Welt öffnen beziehungsweise die Welt dem [[Evangelium]]\\ - die Urchristen standen seit dem 2. Jahrhundert in der Welt und wurden zu Frühchristen → man öffnete sich der vorhandenen [[Kirche]], die ihrerseits die Urchristenlehre aufnahm und der Welt als Weisheitslehre schenkte → hier ist die historische [[Leistung]] [[Klemens]]' verortbar (Overbeck)\\ - der Konflikt zwischen dem [[Gesetz]] und dem [[Geist]] drängte die urchristliche [[Gemeinde]] aus dem Judentum heraus; die Verkündigung eines nahen Gottesreiches schuf einen neuen Zustand der [[Seele]] und war der Kern der Predigt [[Jesus Christus#Jesu]] (Schaeder) ===== Wege ===== - logisch-geistige, reflektierende Jünger - seelisch-geistige, pneumatische Jünger ===== Rezeption ===== - Dadurch, daß das Urchristentum von vornherein auf die Tat in der irdischen Arena verzichtete, diese Arena als das Reich des [[ewig]] [[böse#Bösen]] und des unausrottbaren [[Egoismus]] betrachtete, gelangte es wider seinen Willen dazu, ihren Machthabern freie Hand zu lassen, den Gehorsam gegen sie zu empfehlen, sogar zu unterstützen, und den [[Trost]], den der Hinweis auf die Domäne der Seele erhielt, zu sehr mit [[Demut]] und Ergebenheit zu verquicken. ([[Flake]])