====== VERFASSUNGSPROBLEM ====== - ein anfangs des 19. Jahrhunderts auftretendes politisches Problem der Neuzeit, weil vor allem das aufstrebende Bürgertum politische [[Macht]] wollte → letztlich diente diese politische Partizipation aber nur der Sicherung erworbenen Privateigentums;\\ - Muß nicht in jeder Zeitfolge sich jedes Verhältnis verändern und eben darum eine alte Verfassung die [[Ursache]] von tausend [[Übel|Übeln]] werden, weil sie den gegenwärtigen Zustand des [[Volk|Volkes]] nicht umfaßt? ([[Goethe]]) ===== Lösungen des Verfassungsproblems ===== - es galt das monarchische [[Prinzip]] → der [[Fürst]] ist unverantwortlicher Souverän, Träger der ungeteilten Staatsgewalt, d.i. die faktische [[Gewalt]]\\ - der Fürst steht nicht ÜBER den [[Gesetz#Gesetzen]]\\ - die Gesetze konnten gegen das Vermögen des Fürsten angewendet werden → Ausdruck der Differenz von nomineller und faktischer Regierungsgewalt * 1809 Rudolstädter Verfassung * 1816 Weimarer Verfassung * 1818 Baden, Bayern * 1819 Württemberg * 1820 Hessen * 1831 Kurhessen, Sachsen * 1833 Hannover → 1837 durch Staatsstreich aufgehoben * nach 1848 die anderen Staaten in Deutschland bis auf Mecklenburg, das altständisch blieb * 1867 Greiz ===== preußisches Verfassungsproblem ===== - seit 1817 hatte die Einrichtung von Provincialständen Vorrang vor der Einrichtung eigentlicher Landesrepräsentationen\\ 1823: Plan eines Bündnisses zwischen Monarchie, dem gutsbesitzenden [[Adel]] und der Ministerialbürokratie