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aeschylos

ÄSCHYLOS

um 480 v.Chr.
starb, nachdem ihm eine Schildkröte auf den Kopf gefallen war, die ein ADLER fallengelassen hatte
griechischer DICHTER, auch Aischylos oder Äschylus
- entstammte einem Adelsgeschlecht aus Eleusis, das es nach Athen verschlagen hatte
- kämpfte gegen die Perser - Marathon, Salamis, Plataia - und konnte ansehnliche Narben vorweisen, die ihm hohe Achtung bei den Athenern einbrachten
- betrachtet das menschlichen DASEIN als von den göttlichen Mächten nicht nur getragen, sondern durchwirkt → was dem Menschen an Schickungen begegnet, nimmt der kraft eines den Göttern verwandten Wesens in seinen WILLEN auf, und erst dadurch wird es zu seinem SCHICKSAL
- die GÖTTER sind auch im WESEN des Menschen selbst tätig: die göttliche Weltordnung umfaßt den Menschen ganz, auch in der Vernichtung des Menschen (Freyer)
- begreift den MYTHOS als sittliches GESETZ der WELT, das NOTWENDIG erfüllt wird
- auf religiösen SINN der HANDLUNG ist Bühnenstück gerichtet
- er kennt keine WILLENSFREIHEIT: sowohl der FREVEL ist notwendig und aufgezwungen, als auch die STRAFE, eine geerbte BUßE
Lösung: die GOTTHEIT findet GNADE, die doch dem Rechte nichts vergibt, denn alle SCHULD rächt sich auf Erden (ROHDE)
- der andere HOMER (WILAMOWITZ)

Der gefesselte Prometheus

um 470 v.Chr.
- eines der kühnsten und originalsten dramatischen Werke, die je geschrieben worden sind → das Stück athmet eine erhabene Einsamkeit, in ihm streiten Ideen und Elemente miteinander und der Menschengeist erscheint mit seiner innerlichen Mächtigkeit als einer der Titanen, die von den Göttern besiegt worden sind
- zu den ursprünglichen Gottheiten und ihren Schöpfungen, die durch ZEUS besiegt worden sind, gehört nach Äschylos auch der MENSCH, der es PROMETHEUS zu verdanken hat, daß er einem unwürdigen und dunklen DASEIN nicht verfallen ist, weil der dem Menschen das FEUER brachte,was den nun befähigt, ins Licht zu steigen
- die HERRSCHAFT der Götter ist neu und beruht auf Gewalt und es gibt nur einen Freien: ZEUS
- Zeus läßt Prometheus leiden, aber der unterwirft sich nicht, beklagt jedoch ein ihm angetanes UNRECHT
- leider ist eine Lösung des dramatischen Konflikts nicht überliefert worden; es ist bekannt geworden, daß Prometheus das Wort aussprach, das Zeus die Herrschaft sichert, es also irgendeine Unterwerfung gegeben haben muß → zum Zeichen trägt Prometheus einen Kranz von Weide, deren Zweige zur Fessel würden, falls er die Herrschaft Zeusens nicht anerkennte (RANKE)

Orestie

- GOTT ergreift den MENSCHen, der sich austoben muß, weil er sonst eintrocknet
- kein Vergnügen → wer von der FOLTER entlassen wird, genießt danach ungeahnte SELIGKEIT

Eumeniden

- die königliche ATHENE setzt das Recht und spricht ORESTES frei

Die Perser

- eine altertümliche, ohne geschlossene Handlung und ohne festen trilogischen ZUSAMMENHANG aus Einzelszenen locker komponierte TRAGÖDIE
- sie beschreibt die WIRKUNG, die die Niederlage der Perser 480 v.Chr. bei Salamis am Perserhof hervorruft
- keine Degradierung des geschlagenen Gegners und keine Glorifizierung der eigenen Leistungen
- Perser und GRIECHEN sind gleichberechtigte Schwestern, wobei die Leistungen der Perser anerkannt werden (Dihle) → die GÖTTER sind entscheidend für den Schlachtausgang; sie stellen das Gleichgewicht wieder her, nachdem sich XERXES mit seinem Übersetzen von ASIEN nach EUROPA der HYBRIS schuldig machte

Klimax

  1. düstere Ahnungen der Königinmutter, Atossa
  2. Totenbeschwörung ihres Mannes, DAREIOS
  3. Botenbericht vom UNTERGANG des persischen Heeres bei Salamis und Plataia
  4. Auftritt des Dareios
  5. Auftritt des geschlagenen Xerxes
aeschylos.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/29 17:51 von Robert-Christian Knorr