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anaximenes

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anaximenes [2010/03/28 11:52] Robert-Christian Knorranaximenes [2022/01/04 17:00] (aktuell) – [Wertung] Robert-Christian Knorr
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 ===== Erkenntnistheorie ===== ===== Erkenntnistheorie =====
-- nimmt die [[Existenz]] von vier [[Element]]en an, quantitative Unterscheidung, die er dementsprechend im [[Raum]] verteilt\\  +- nimmt die [[Existenz]] von vier [[Element#Elementen]] an, quantitative Unterscheidung, die er dementsprechend im [[Raum]] verteilt\\  
-- im [[Gegensatz]] zu [[Thales]] setzt er das Kalte und Feuchte als Wesenseinheiten in das Zentrum wird zu [[Erde]] und Wasser -, das Trockene und Warme - wird zu [[Feuer]] und Luft - an die Peripherie; so wird aus quantitativer eine qualitative Veränderung\\ +- im [[Gegensatz]] zu [[Thales]] setzt er das Kalte und Feuchte als Wesenseinheiten in das [[Zentrum]] (wird zu [[Erde]] und [[Wasser]]), das Trockene und Warme - wird zu [[Feuer]] und Luft - an die Peripherie; so wird aus quantitativer eine qualitative [[Veränderung]]\\ 
-- alles [[Seiende]] körperlich → [[Aristoteles]] bemängelt dies: „Sie [die Hylozoisten] geben bloß die Elemente des Körperlichen an, nicht des Unkörperlichen, da es auch ein unkörperliches gibt.“ Es ist dieses Verfahren der Angleichung der Tatsachen der Erfahrung an die [[Theorie]], das wir bei Anaximenes vorfinden; ein gewisser [[Pragmatismus]], der zu Lasten des Systems geht. Deshalb setzt Anaximenes auch nicht das weltferne [[Apeiron]], sondern das allgegenwärtige Aer als [[Prinzip]], welcher aber auch unerschöpflich und unbeschränkt ist. \\+- alles [[Seiende]] körperlich → [[Aristoteles]] bemängelt dies: „Sie [die Hylozoisten] geben bloß die Elemente des Körperlichen an, nicht des Unkörperlichen, da es auch ein unkörperliches gibt.“ Es ist dieses Verfahren der Angleichung der Tatsachen der [[Erfahrung]] an die [[Theorie]], das wir bei Anaximenes vorfinden; ein gewisser [[Pragmatismus]], der zu Lasten des Systems geht. Deshalb setzt Anaximenes auch nicht das weltferne [[Apeiron]], sondern das allgegenwärtige Aer als [[Prinzip]], welcher aber auch unerschöpflich und unbeschränkt ist. \\
 → Die Luft ist in uns und um uns, ohne Luft können wir nicht existieren. Analog verhält es sich mit der Urmasse, dem unerschöpflichen Aer. Er ist sowohl außerhalb der [[Welt]], als auch in ihr, und ohne ihn kann die Welt nicht fortbestehen. Deshalb ist es Prinzip.\\ → Die Luft ist in uns und um uns, ohne Luft können wir nicht existieren. Analog verhält es sich mit der Urmasse, dem unerschöpflichen Aer. Er ist sowohl außerhalb der [[Welt]], als auch in ihr, und ohne ihn kann die Welt nicht fortbestehen. Deshalb ist es Prinzip.\\
-- der große [[Fortschritt]] durch Anaximenes stellt sich dar durch die Einführung des [[Begriff]]es der [[Verwandlung]]; hatte [[Anaximander]] den Ursamen nur als ein Ausfließendes beschriebenso spricht Anaximenes von der Verwandlung der Stoffe selbstalso von einem Qualitätswechsel\\ +dieses Urprinzip schafft nicht nur, es bewirkt auch verwandelnd die Wandlungen der [[stoff|Stoffe]], das bedeutet: es ist nicht nur eine Ausscheidung aus dem Unendlichensondern es ist eine verwandelte Ausscheidungdie zum Ursamen wurde  
-→ „Die Hauptfaktoren, die das Werden bestimmten, seien also [[Gegensatz#Gegensätze]]: das Warme und das Kalte.“ ([[Hippolyt]]) \\ + 
-Simplikius äußert sich dezidierter über das Verhältnis Anaximander-Anaximenes: Anaximenes, [[Sohn]] des Eurystrates, aus [[Milet]], ein Schüler des Anaximander, behauptet, wie auch sein [[Lehrer]], daß die zugrunde liegende Wesenheit einzig und unbeschränkt ist; aber nicht, wie sein Lehrer sagte, undeterminiert, sondern determiniert: Er sagt, sie sei Luft. Diese sei differenziert gegenüber den verschiedenen Stoffen durch Dünne und Dicke. \\ + 
-- der [[Mangel]] ist, daß die [[Notwendigkeit]] und Unentrinnbarkeit des kosmischen Prozesses vernachlässigt wurde; Anaximenes gestattet nur eine Momentaufnahme der [[Evolution]], denkt nicht systematisch wie Anaximander\\+===== Wertung ===== 
 + 
 +bezeichnete die Götter als Wandlungen des Urstoffes und nahm damit die abstrahierte Form seines Lehrers Anaximander zurückder sie im Urstoff verortet hatte → wird Gott dadurch zu einem Prädikat des Urstoffes? 
 + 
 +- der [[Mangel]] ist, daß die [[Notwendigkeit]] und Unentrinnbarkeit des kosmischen Prozesses vernachlässigt wurde; Anaximenes gestattet nur eine Momentaufnahme der [[Evolution]], denkt nicht [[system|systematisch]] wie Anaximander\\
 - Anaximenes, der die Ursachen aller [[Ding]]e der unendlichen Luft zuschrieb und die Existenz der [[Götter]] weder verneinte noch über sie schwieg; von ihnen sei aber nicht die Luft erschaffen, sondern, wie er glaubte, seien sie selbst aus der Luft hervorgekommen. ([[Augustin]])\\ - Anaximenes, der die Ursachen aller [[Ding]]e der unendlichen Luft zuschrieb und die Existenz der [[Götter]] weder verneinte noch über sie schwieg; von ihnen sei aber nicht die Luft erschaffen, sondern, wie er glaubte, seien sie selbst aus der Luft hervorgekommen. ([[Augustin]])\\
 +- der große [[Fortschritt]] durch Anaximenes stellt sich dar durch die Einführung des [[Begriff#Begriffs]] der [[Verwandlung]]; hatte [[Anaximander]] den Ursamen nur als ein Ausfließendes beschrieben, so spricht Anaximenes von der Verwandlung der Stoffe selbst, also von einem Qualitätswechsel\\
 +→ „Die Hauptfaktoren, die das Werden bestimmten, seien also [[Gegensatz#Gegensätze]]: das Warme und das Kalte.“ ([[Hippolyt]]) \\
 +- bemühte sich, die Anschauungen seines großen Lehrers Anaximander von den hochspekulativen Bestandteilen zu befreien, also suchte er die Theorie den Tatsachen anzupassen (Primavesi)\\
 +- Anaximenes, [[Sohn]] des Eurystrates, aus Milet, ein Schüler des Anaximander, behauptet, wie auch sein [[Lehrer]], daß die zugrunde liegende Wesenheit einzig und unbeschränkt ist; aber nicht, wie sein Lehrer sagte, undeterminiert, sondern determiniert: Er sagt, sie sei Luft. Diese sei differenziert gegenüber den verschiedenen Stoffen durch Dünne und Dicke. (Simplikius)\\
  
  
anaximenes.1269769922.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:04 (Externe Bearbeitung)