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begriff

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begriff [2019/07/28 16:06] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1begriff [2024/03/17 17:29] (aktuell) – [BEGRIFF] Robert-Christian Knorr
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 - Knotenpunkt, von dem mehrere Wege ausgehen ([[Canetti]])\\ - Knotenpunkt, von dem mehrere Wege ausgehen ([[Canetti]])\\
 - kann durch [[Extension]] (Klasse der Gegenstände, auf die er zutrifft → benennbar durch Aufzählung und Zuweisung) oder [[Intension]] (die Bedingung, die Gegenstände erfüllen müssen, um Gegenstände dieser Klasse zu sein → Zugrundelegung, [[Prüfung]] eines Sachverhalts, einer Aufzählung...) erfaßt werden ([[Carnap]])\\ - kann durch [[Extension]] (Klasse der Gegenstände, auf die er zutrifft → benennbar durch Aufzählung und Zuweisung) oder [[Intension]] (die Bedingung, die Gegenstände erfüllen müssen, um Gegenstände dieser Klasse zu sein → Zugrundelegung, [[Prüfung]] eines Sachverhalts, einer Aufzählung...) erfaßt werden ([[Carnap]])\\
-- [[Identität]] des [[Allgemein]]en und Besonderen\\+- [[Identität]] des [[Allgemein#Allgemeinen]] und Besonderen\\
 - bestimmter [[Gedanke]] ([[Hegel]])\\ - bestimmter [[Gedanke]] ([[Hegel]])\\
 - ohne [[Anschauung]] leer ([[Kant]])\\ - ohne [[Anschauung]] leer ([[Kant]])\\
-- wird durch die [[Sinnenwelt]] geweckt, nicht aus (wie dies die Sophisten u.a. lehrten) → es gibt nicht zwei identische [[Ding]]e, nur ähnliche\\+- wird durch die [[Sinnenwelt]] geweckt, nicht aus (wie dies die Sophisten u.a. lehrten) → es gibt nicht zwei identische [[Ding|Dinge]], nur ähnliche\\
 - der höchste Begriff ist das Agathon, das [[Gute]]\\ - der höchste Begriff ist das Agathon, das [[Gute]]\\
 - sind für sich [[selbst]] sprechend ([[Plato#Platon]])\\ - sind für sich [[selbst]] sprechend ([[Plato#Platon]])\\
 - nicht einzeln zu bestimmen → mit dem Ganzen einer wissenschaftlichen Weltansicht zu treffen ([[Schelling]])\\ - nicht einzeln zu bestimmen → mit dem Ganzen einer wissenschaftlichen Weltansicht zu treffen ([[Schelling]])\\
  
 +===== abstrakter Begriff =====
 +
 +- reizt seiner Natur nach mehr zur Zergliederung, aber man muß ihn zur Auflösung in deutliche Begriffe reizen und so darstellen, daß er klar wird; man muß ihn also versinnlichen, d.i. die Personifikation des abstrakten Begriffes ([[Winckelmann]])
 ===== Antwort auf Benn ===== ===== Antwort auf Benn =====
  
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 und alles findet Raum fürs Ich. und alles findet Raum fürs Ich.
  
-Der philosophische Untergrund meiner Zeilen, meiner Antwort auf Benns Grundierung des [[Nichts]], liegt in ff. Ansatz Benns: [[Benn]] geht von der Verankerung der [[Persönlichkeit]] im ganzen Organismus aus, daß die Gene im Hirnstamm und im Blutdrüsensystem verankert liegen, die Persönlichkeit also aus dem Erblauf stammesgeschichtliche Nervenorganisation ist. Das ist so [[deutsch]] wie´s eben nur sein kann und steht gegen den westlichen [[Pragmatismus]]. Derselbe Ansatz hat zur Bestimmung der [[Nation]] und dem Staatsbürgerschaftsbegriff geführt, der dieser Tage gekippt werden soll, was sage ich, wurde! Die Deutschen verstanden sich in einer bluts- will heißen geschichtlichen Schicksalsgemeinschaft, die Franzosen und Briten oder Amerikaner sehen sich über die Zustimmung zum //common sense// miteinander verbunden. Aus Benns Überlegung/[[Erfahrung]] als Naturwissenschaftler rührt die Affinität zum [[Nationalsozialismus]] (bitte nicht mit dem politischen Begriif des [[Faschismus]] verwechseln), der eben genau die blutsmäßige Verbundenheit gegenüber dem in der modernen Gesellschaft zerteilten Ich betonte (d.i. auch ein [[Archaismus]], möchte sogar sagen ein Prä-Archaismus, sofern es so was gibt), weshalb Benn 1933, als dies noch nicht ersichtlich war, auch begeistert war. Die politische Organisation des NS rief aber nur den Massenmenschen ohne Selbständigkeit auf den politischen Plan, um diesen dann auszunutzen. Der [[Mensch]], um den Bogen zurückzuschlagen, hat nach Benn ein Phantom vom Ich in seinem Kopf, das sich aus seiner blutdrüsensytematischen Bestandheit rekrutiert. Er steht mit sich selbst in einer langen [[Geschichte]], in einem affektiven [[Trieb]]- und Instinktleben, das sich erst in zweiter (bestenfalls) Instanz mit [[Verstand]] regulieren läßt. Als Benn spürte, daß die Nazis aus dieser wesenhaften Geistigkeit heraus die Deutschen zu benutzen trachteten, um ihre Minderwertigkeitsgefühle durch den politischen Griff zur Weltmacht zu kompensieren, was bereits 1934 ersichtlich war, kehrte er sich ab. Sein Grundgedanke aber blieb: Das Gehirn war die Grundlage nicht, sondern ein [[Mittel]] des Ich, sich zu artikulieren. Das [[Ich]] blieb ihm verteilt über alle Tatsachen des menschlichen Seins. Hierin ist, glaube ich, auch seine Grenze zu sehen. Meine Antwort klingt archaisch, weil ich glaube, daß sich der Mensch zwar in der geschichtlichen Linie sehen muß, doch die Fähigkeit besitzt, zu ermessen, was seine [[Not]] ihm gebietet. Ich glaube also nicht an das Konstitutiv „Fatum“, es ist mir Regulativ. Also betone ich gegen Benn, daß das Ich den Einklang mit seiner Natur erreichen kann, daß das zwar Kampf bedeutet, doch sich nicht auf die Bekämpfung der modernen (kapitalistischen) Gesellschaft reduziert. Und hier ist meine [[Kritik]] an der [[Demokratie]] verankert. Wir haben gar keine Demokratie! Der [[Westen]] versteht gar nicht, was das ist, eine Demokratie, weil er sie noch nie hatte, denn entweder regierte der Verstandesmensch oder der Geldmensch oder das Diktat einer [[Verfassung]] oder man hatte sich gegen etwas zu profilieren... Der Begriff wurde geschaffen, greift aber nicht in den Menschen, sondern will ihn im Sinne dieses geschaffenen Begriffs gestalten! Das nenne ich Gewalt!\\+Der philosophische Untergrund meiner Zeilen, meiner Antwort auf Benns Grundierung des [[Nichts]], liegt in ff. Ansatz Benns: [[Benn]] geht von der Verankerung der [[Persönlichkeit]] im ganzen Organismus aus, daß die Gene im Hirnstamm und im Blutdrüsensystem verankert liegen, die Persönlichkeit also aus dem Erblauf stammesgeschichtliche Nervenorganisation ist. Das ist so [[deutsch]] wie´s eben nur sein kann und steht gegen den westlichen [[Pragmatismus]]. Derselbe Ansatz hat zur Bestimmung der [[Nation]] und dem Staatsbürgerschaftsbegriff geführt, der dieser Tage gekippt werden soll, was sage ich, wurde! Die Deutschen verstanden sich in einer bluts- will heißen geschichtlichen Schicksalsgemeinschaft, die Franzosen und Briten oder Amerikaner sehen sich über die Zustimmung zum //common sense// miteinander verbunden. Aus Benns Überlegung/[[Erfahrung]] als Naturwissenschaftler rührt die Affinität zum [[Nationalsozialismus]] (bitte nicht mit dem politischen Begriif des [[Faschismus]] verwechseln), der eben genau die blutsmäßige Verbundenheit gegenüber dem in der modernen Gesellschaft zerteilten Ich betonte (d.i. auch ein [[Archaismus]], möchte sogar sagen ein Prä-Archaismus, sofern es so was gibt), weshalb Benn 1933, als dies noch nicht ersichtlich war, auch begeistert war. Die politische Organisation des NS rief aber nur den Massenmenschen ohne Selbständigkeit auf den politischen Plan, um diesen dann auszunutzen. Der [[Mensch]], um den Bogen zurückzuschlagen, hat nach Benn ein Phantom vom Ich in seinem Kopf, das sich aus seiner blutdrüsensytematischen Bestandheit rekrutiert. Er steht mit sich selbst in einer langen [[Geschichte]], in einem affektiven [[Trieb]]- und Instinktleben, das sich erst in zweiter (bestenfalls) Instanz mit [[Verstand]] regulieren läßt. Als Benn spürte, daß die Nazis aus dieser wesenhaften Geistigkeit heraus die Deutschen zu benutzen trachteten, um ihre Minderwertigkeitsgefühle durch den politischen Griff zur Weltmacht zu kompensieren, was bereits 1934 ersichtlich war, kehrte er sich ab. Sein Grundgedanke aber blieb: Das Gehirn war die Grundlage nicht, sondern ein [[Mittel]] des Ich, sich zu artikulieren. Das [[Ich]] blieb ihm verteilt über alle Tatsachen des menschlichen Seins. Hierin ist, glaube ich, auch seine Grenze zu sehen. Meine Antwort klingt [[archaisch]], weil ich glaube, daß sich der Mensch zwar in der geschichtlichen Linie sehen muß, doch die Fähigkeit besitzt, zu ermessen, was seine [[Not]] ihm gebietet. Ich glaube also nicht an das Konstitutiv „Fatum“, es ist mir Regulativ. Also betone ich gegen Benn, daß das Ich den Einklang mit seiner Natur erreichen kann, daß das zwar Kampf bedeutet, doch sich nicht auf die Bekämpfung der modernen (kapitalistischen) Gesellschaft reduziert. Und hier ist meine [[Kritik]] an der [[Demokratie]] verankert. Wir haben gar keine Demokratie! Der [[Westen]] versteht gar nicht, was das ist, eine Demokratie, weil er sie noch nie hatte, denn entweder regierte der Verstandesmensch oder der Geldmensch oder das Diktat einer [[Verfassung]] oder man hatte sich gegen etwas zu profilieren... Der Begriff wurde geschaffen, greift aber nicht in den Menschen, sondern will ihn im Sinne dieses geschaffenen Begriffs gestalten! Das nenne ich Gewalt!\\
 Stillschweigend wird davon ausgegangen, daß der Mensch der modernen Gesellschaft ein zerteilter ist, ein sich in virtuellen Räumen tummelndes Nichts, das daran gemessen wird, welchen Nutzen er erbringen kann. Ich will das jetzt nicht ausführen, weil es den Rahmen sprengte. Stillschweigend wird davon ausgegangen, daß der Mensch der modernen Gesellschaft ein zerteilter ist, ein sich in virtuellen Räumen tummelndes Nichts, das daran gemessen wird, welchen Nutzen er erbringen kann. Ich will das jetzt nicht ausführen, weil es den Rahmen sprengte.
  
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 - [[Nationalstaat]], [[Nationalitätsprinzip]], [[Selbstbestimmungsrecht]] der Völker waren es für die Zeit zwischen 1848 und 1920 ([[Schieder]])\\ - [[Nationalstaat]], [[Nationalitätsprinzip]], [[Selbstbestimmungsrecht]] der Völker waren es für die Zeit zwischen 1848 und 1920 ([[Schieder]])\\
  
-<html><img src = "http://vg06.met.vgwort.de/na/ce8e861828ee471e9a64fe520708038e" width="1" height= "1" alt=""></html>+
  
  
  
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