berney
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Heimpels Frau hatte in Freiburg bei Martin [[Heidegger]] und dem Psychologen Jonas Cohn sowie dem Historiker Heinrich Finke, in Göttingen dann bei dem Psychologen Narziss Ach, bei den [[Historiker]]n Karl Brandi und A. O. Meyer, den Philosophen Moritz Geiger, Georg Misch und Leonard Nelson sowie den Pädagogen Erich Weniger und Hermann Nohl studiert. Hier wurde sie von Misch und Nohl, der als ‚Vater’ der modernen Sozialpädagogik galt und in dem Ruf stand, Sozialdemokrat zu sein [Heimpel 1995, S.200], Ende 1927 mit einer Arbeit des Titels „Die Aufklärung: | Heimpels Frau hatte in Freiburg bei Martin [[Heidegger]] und dem Psychologen Jonas Cohn sowie dem Historiker Heinrich Finke, in Göttingen dann bei dem Psychologen Narziss Ach, bei den [[Historiker]]n Karl Brandi und A. O. Meyer, den Philosophen Moritz Geiger, Georg Misch und Leonard Nelson sowie den Pädagogen Erich Weniger und Hermann Nohl studiert. Hier wurde sie von Misch und Nohl, der als ‚Vater’ der modernen Sozialpädagogik galt und in dem Ruf stand, Sozialdemokrat zu sein [Heimpel 1995, S.200], Ende 1927 mit einer Arbeit des Titels „Die Aufklärung: | ||
- | Sehr eindrucksvoll schildert Duchhardt, in welchem Wettlauf mit der Zeit - bei respektgebietender [[Loyalität]] seines Verlegers Oscar Siebeck - Berney 1933 den ersten Band seiner Biographie von [[Friedrich# | + | Sehr eindrucksvoll schildert Duchhardt, in welchem Wettlauf mit der Zeit - bei respektgebietender [[Loyalität]] seines Verlegers Oscar Siebeck - Berney 1933 den ersten Band seiner |
Der württembergische Landeshistoriker Erwin Hölzle wollte eine Rezension, die Berney 1935 über ein Buch Hölzles von 1931 geschrieben hatte, nicht unerwidert lassen. Gleichzeitig fühlte er sich weiterhin verletzt von der scharfen Ablehnung seiner Habilitation in Freiburg 1929 durch Ritter. Heimpel hatte in diesem [[Zusammenhang]] ihm gegenüber sogar erklärt, daß „mir persönlich alle weiteren Habilitationen hier besonders im Interesse meines Freundes Berney nicht gerade erwünscht sind“. So erwiderte Hölzle 1935 nicht nur Berney, sondern spielte unzweideutig auf dessen jüdische [[Herkunft]] an. Berney hatte nun den [[Glauben]] verloren, „daß die ohnehin nicht mit allzu viel [[Zivilcourage]] gesegnete deutsche [[Geschichtswissenschaft]] sich offen und ehrlich mit meiner Darstellung auseinandersetzt. Um so mehr wird sie benutzt und anonym verschlissen werden“ [ebd. S.76.] \\ | Der württembergische Landeshistoriker Erwin Hölzle wollte eine Rezension, die Berney 1935 über ein Buch Hölzles von 1931 geschrieben hatte, nicht unerwidert lassen. Gleichzeitig fühlte er sich weiterhin verletzt von der scharfen Ablehnung seiner Habilitation in Freiburg 1929 durch Ritter. Heimpel hatte in diesem [[Zusammenhang]] ihm gegenüber sogar erklärt, daß „mir persönlich alle weiteren Habilitationen hier besonders im Interesse meines Freundes Berney nicht gerade erwünscht sind“. So erwiderte Hölzle 1935 nicht nur Berney, sondern spielte unzweideutig auf dessen jüdische [[Herkunft]] an. Berney hatte nun den [[Glauben]] verloren, „daß die ohnehin nicht mit allzu viel [[Zivilcourage]] gesegnete deutsche [[Geschichtswissenschaft]] sich offen und ehrlich mit meiner Darstellung auseinandersetzt. Um so mehr wird sie benutzt und anonym verschlissen werden“ [ebd. S.76.] \\ | ||
Matthiesen schließt sich dieser eigenen [[Deutung]] Berneys an und meint offenbar, daß erst durch diese Erwiderung Hölzles von 1935 in der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte das Judentum Berneys publik geworden und nun auch für den Verlag an einen zweiten abschließenden Band von Berneys „Entwicklungsgeschichte“.\\ | Matthiesen schließt sich dieser eigenen [[Deutung]] Berneys an und meint offenbar, daß erst durch diese Erwiderung Hölzles von 1935 in der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte das Judentum Berneys publik geworden und nun auch für den Verlag an einen zweiten abschließenden Band von Berneys „Entwicklungsgeschichte“.\\ | ||
berney.txt · Zuletzt geändert: 2022/12/25 08:30 von Robert-Christian Knorr