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 - kein Besitz von Kenntnissen, sondern die innere [[Kraft]], immer mit aufnehmender [[Seele]] bereit zu sein und sich aller Erscheinungen des Lebens zu bemächtigen ([[Bahr]])\\ - kein Besitz von Kenntnissen, sondern die innere [[Kraft]], immer mit aufnehmender [[Seele]] bereit zu sein und sich aller Erscheinungen des Lebens zu bemächtigen ([[Bahr]])\\
 - das in der Geschichte der [[Menschheit]] Erarbeitete im Geist, dem Gedanken nach, als sich steigernde Kontinuität durchgearbeitet und nachgelebt zu haben ([[Droysen]])\\ - das in der Geschichte der [[Menschheit]] Erarbeitete im Geist, dem Gedanken nach, als sich steigernde Kontinuität durchgearbeitet und nachgelebt zu haben ([[Droysen]])\\
-- die geistigen Mächte, die ein [[Leben]] bestimmen, begegnen dem Menschen nicht nur von außen, sondern sind in ihm selbst, in seinem Leib, Geist und Leben Form geworden und leuchten in allen drein mit dem Glanz des Persönlichen auf (Freyer)\\ +- die geistigen Mächte, die ein [[Leben]] bestimmen, begegnen dem Menschen nicht nur von außen, sondern sind in ihm selbst, in seinem Leib, Geist und Leben [[Form]] geworden und leuchten in allen drein mit dem [[Glanz]] des Persönlichen auf (Freyer)\\ 
-- die Bildung des Menschen in Massen geht immer der Bildung des [[Individuum]]voraus, und darum und aus anderen hinzukommenden [[Ursache]]haben anfangende [[Nation#Nationen]] sehr entschiedene und abgeschnittene Nationalcharaktere \\ +- die Bildung des Menschen in Massen geht immer der Bildung des [[Individuum#Individuums]] voraus, und darum und aus anderen hinzukommenden [[Ursache#Ursachen]] haben anfangende [[Nation#Nationen]] sehr entschiedene und abgeschnittene Nationalcharaktere \\ 
-- etwas Höheres und Innerliches, nämlich die Sinnesart, die sich aus der Erkenntnis und dem [[Gefühl]] des gesamten geistigen und sittlichen [[Streben]]harmonisch auf die [[Empfindung]] und den Charakter ergißt ([[Humboldt]])\\+- Erzeugung einer Welt in der Individualität \\ 
 +- etwas Höheres und Innerliches, nämlich die Sinnesart, die sich aus der Erkenntnis und dem [[Gefühl]] des gesamten geistigen und sittlichen [[Streben#Strebens]] harmonisch auf die [[Empfindung]] und den Charakter ergißt ([[Humboldt]])\\
 - Fähigkeit, einen [[Gegenstand]] richtig zu behandeln\\ - Fähigkeit, einen [[Gegenstand]] richtig zu behandeln\\
 in höchster Ausprägung: Wiedererweckung des Heldenmuts\\ in höchster Ausprägung: Wiedererweckung des Heldenmuts\\
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 - vollzieht sich über Selbstvergessenheit, d.h. zuerst einmal schweigen und eigene Überzeugungen hintan stellen → dann kann man sich in eine Sache vertiefen ([[Pythagoras]])\\ - vollzieht sich über Selbstvergessenheit, d.h. zuerst einmal schweigen und eigene Überzeugungen hintan stellen → dann kann man sich in eine Sache vertiefen ([[Pythagoras]])\\
 - bedauerlich ([[Rousseau]])\\ - bedauerlich ([[Rousseau]])\\
-- antithetische  Synthesis, [[Vollendung]] bis zur [[Ironie]], d.i. die fortgehende Kette der ungeheuersten [[Revolution]]en im Innersten ([[Schlegel]])\\+- antithetische  Synthesis, [[Vollendung]] bis zur [[Ironie]], d.i. die fortgehende Kette der ungeheuersten [[Revolution#Revolutionen]] im Innersten ([[Schlegel]])\\
  
 ===== mittelalterliche Bildung ===== ===== mittelalterliche Bildung =====
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 Klosterschulen hatten neben den Schulen für die Novizen (//schola interna//) auch eine Schule für Laien (schola externa). Letztere findet man im frühen Mittelalter jedoch noch recht selten, so daß nur wenige, die nicht in ein [[Kloster]] eintreten wollten, in den Genuß einer kirchlichen Schulbildung kamen.\\ Klosterschulen hatten neben den Schulen für die Novizen (//schola interna//) auch eine Schule für Laien (schola externa). Letztere findet man im frühen Mittelalter jedoch noch recht selten, so daß nur wenige, die nicht in ein [[Kloster]] eintreten wollten, in den Genuß einer kirchlichen Schulbildung kamen.\\
-Die Kenntnisse, die man sich im Innern der Klostermauern erwarb, verliehen geistige [[Autorität]] gegenüber der einfachen Bevölkerung, Bildung war ein Privileg. Der Wertschätzung, die „heiligen Schriften“ lesen zu können, entsprach im Mittelalter die Achtung des Buches. Das Ab-Schreiben und Gestalten eines [[Buch#Buches]] entwickelte sich in den Skriptorien der Klöster zu einer [[Kunst]]. Nicht selten wetteiferten die Klöster miteinander in der Ausstattung ihrer Bibliotheken. Der Reichtum an Büchern war [[Zeichen]] des Ansehens und der besonderen Frömmigkeit. Die klösterlichen Schreibwerkstätten arbeiteten auch gegen Bezahlung für fremde Auftraggeber. Bis ins 13. Jahrhundert hinein war die Buchherstellung ausschließlich den Klöstern vorbehalten. Erst dann entstanden in den Städten gewerbliche Buchateliers. \\+Die Kenntnisse, die man sich im Innern der Klostermauern erwarb, verliehen geistige [[Autorität]] gegenüber der einfachen Bevölkerung, Bildung war ein [[Privileg]]. Der Wertschätzung, die „heiligen Schriften“ lesen zu können, entsprach im Mittelalter die Achtung des Buches. Das Ab-Schreiben und Gestalten eines [[Buch#Buches]] entwickelte sich in den Skriptorien der Klöster zu einer [[Kunst]]. Nicht selten wetteiferten die Klöster miteinander in der Ausstattung ihrer Bibliotheken. Der Reichtum an Büchern war [[Zeichen]] des Ansehens und der besonderen Frömmigkeit. Die klösterlichen Schreibwerkstätten arbeiteten auch gegen Bezahlung für fremde Auftraggeber. Bis ins 13. Jahrhundert hinein war die Buchherstellung ausschließlich den Klöstern vorbehalten. Erst dann entstanden in den Städten gewerbliche Buchateliers. \\
 Neben der geistigen [[Elite]] verfügte auch die weltliche Elite, der [[Adel]], im Mittelalter über einen eigenen „Bildungskanon“. Der Auftrag des Ritterstandes verlangte besondere Fähigkeiten, denen man mit einer eigens darauf zugeschnittenen Ausbildung entsprach. Der [[Lehrplan]] des Klerus war bei den Rittern nicht gefragt, selbst das Lesen und Schreiben lernen war für Ritter nicht unbedingt selbstverständlich. „Bei der Durchführung von Schreibgeschäften bedienten sich die [[Ritter]] bis hin zum hohen Adel ohnehin ihres Geistlichen, was u.a. zur Folge hatte, daß für das Handwerk des Schreibers im [[Mittelalter]] die Bezeichnung clericus in Gebrauch kam.“ (Schiffler/ Winkeler: Tausend Jahre [[Schule]]) Neben der geistigen [[Elite]] verfügte auch die weltliche Elite, der [[Adel]], im Mittelalter über einen eigenen „Bildungskanon“. Der Auftrag des Ritterstandes verlangte besondere Fähigkeiten, denen man mit einer eigens darauf zugeschnittenen Ausbildung entsprach. Der [[Lehrplan]] des Klerus war bei den Rittern nicht gefragt, selbst das Lesen und Schreiben lernen war für Ritter nicht unbedingt selbstverständlich. „Bei der Durchführung von Schreibgeschäften bedienten sich die [[Ritter]] bis hin zum hohen Adel ohnehin ihres Geistlichen, was u.a. zur Folge hatte, daß für das Handwerk des Schreibers im [[Mittelalter]] die Bezeichnung clericus in Gebrauch kam.“ (Schiffler/ Winkeler: Tausend Jahre [[Schule]])
  
bildung.1425738312.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:12 (Externe Bearbeitung)