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form [2016/01/10 16:41] Robert-Christian Knorrform [2023/04/30 07:02] (aktuell) – [schöne Form] Robert-Christian Knorr
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 - innere [[Notwendigkeit]] → durch sich [[selbst]] bändigend\\ - innere [[Notwendigkeit]] → durch sich [[selbst]] bändigend\\
 - nicht nur [[Gedanke#Gedanken]], sondern auch vernunftbedingtes Wollen\\ - nicht nur [[Gedanke#Gedanken]], sondern auch vernunftbedingtes Wollen\\
-- Verbindung der [[Mittel]] zur Erreichung des [[Zweck#Zwecks]] ([[Schiller]])+- Verbindung der [[Mittel]] zur Erreichung des [[Zweck#Zwecks]] ([[Schiller]])\\ 
 +- war Schiller immer nur das Kleid der Seelenschönheit (Caroline von Wolzogen)
  
 ===== besondere Form ===== ===== besondere Form =====
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 Der [[Dichter]] lebt in verschiedenen Welten, verschiedenen Räumen, verschiedenen Zeiten. Es ist ein [[Phänomen]], daß eine [[Zeit]], eine [[Realität]] in [[Sprache]] verewigt bleibt. Ein Nachgeborener kann die alte Sprache aufgreifen, sich in sie hineindenken oder -fühlen, in ihr leben und wird ein [[Mensch]], der in sich verschiedene Zeiten vereinigt. In diesem [[Augenblick]] begreift er etwas von der Unsterblichkeit ; es ist unser großes Pfand, eben das Vergangene über Sprache in uns aufnehmen zu können! \\ Der [[Dichter]] lebt in verschiedenen Welten, verschiedenen Räumen, verschiedenen Zeiten. Es ist ein [[Phänomen]], daß eine [[Zeit]], eine [[Realität]] in [[Sprache]] verewigt bleibt. Ein Nachgeborener kann die alte Sprache aufgreifen, sich in sie hineindenken oder -fühlen, in ihr leben und wird ein [[Mensch]], der in sich verschiedene Zeiten vereinigt. In diesem [[Augenblick]] begreift er etwas von der Unsterblichkeit ; es ist unser großes Pfand, eben das Vergangene über Sprache in uns aufnehmen zu können! \\
 Hier ist wichtig, daß dieser Sinnsucher in der Sprache ebenso in der [[Vergangenheit]] wie der Gegenwart heimisch ist. Das heißt, Sprache ist nicht primär der Realität einer Zeit unterworfen, vielmehr findet sich in der Sprache die Realität einer Zeit! Und so kann durch Erforschung einer Zeit, der alle Teilhabe vorausgeht, diese nicht nur begriffen werden, sondern sie kann auch wieder auferstehen. Poetisch! Sprache ist der eigentliche Former des [[Stoff#Stoffes]], nicht ein gesellschaftlicher Umstand, nicht eine Laune der [[Natur]], nicht ein historischer Umstand. Genauer: Sprache ist ihrer Natur nach zeitlos, der Stoff aber ist zeitlicher Natur, kontextbezogen. \\ Hier ist wichtig, daß dieser Sinnsucher in der Sprache ebenso in der [[Vergangenheit]] wie der Gegenwart heimisch ist. Das heißt, Sprache ist nicht primär der Realität einer Zeit unterworfen, vielmehr findet sich in der Sprache die Realität einer Zeit! Und so kann durch Erforschung einer Zeit, der alle Teilhabe vorausgeht, diese nicht nur begriffen werden, sondern sie kann auch wieder auferstehen. Poetisch! Sprache ist der eigentliche Former des [[Stoff#Stoffes]], nicht ein gesellschaftlicher Umstand, nicht eine Laune der [[Natur]], nicht ein historischer Umstand. Genauer: Sprache ist ihrer Natur nach zeitlos, der Stoff aber ist zeitlicher Natur, kontextbezogen. \\
-Heute wird auf den Bühnen, im Fernsehen und Kino ein seltsamer [[Realismus]] gegeben. Er befragt sich [[selbst]], verlangt dies und wird in der Öffentlichkeit daran gemessen, wie kritisch er sich selbst sieht. Aber eine Alternative wird nicht gesetzt, die sich so nennen, schieben [[Phantasie]] in eine Fabelwelt mit dem Recht des Stärkeren, setzen keine Freiheit, trotzen nicht dem Gegenwärtigen, dem Gängigen, dem Muster. \\+Heute wird auf den Bühnen, im Fernsehen und [[Kino]] ein seltsamer [[Realismus]] gegeben. Er befragt sich [[selbst]], verlangt dies und wird in der Öffentlichkeit daran gemessen, wie kritisch er sich selbst sieht. Aber eine Alternative wird nicht gesetzt, die sich so nennen, schieben [[Phantasie]] in eine Fabelwelt mit dem Recht des Stärkeren, setzen keine Freiheit, trotzen nicht dem Gegenwärtigen, dem Gängigen, dem Muster. \\
 Realismus wird so geistlos, bewegungslos, verharrt. Der [[Geist]] nun ist das große Gefäß, in dem sich Sprache und Stoff tummeln. Ist es nicht der Geist, der das letzte Wort spricht? Realismus wird so geistlos, bewegungslos, verharrt. Der [[Geist]] nun ist das große Gefäß, in dem sich Sprache und Stoff tummeln. Ist es nicht der Geist, der das letzte Wort spricht?
  
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 Aller [[Kultus]] der schönen Form ist zu verwerfen, denn erstrebenswert ist nur das Unsichtbare.  Aller [[Kultus]] der schönen Form ist zu verwerfen, denn erstrebenswert ist nur das Unsichtbare. 
  
-<html><img src = "http://vg06.met.vgwort.de/na/3eab7f55a402401e8e0860b46561343b" width="1" height= "1" alt=""></html>+
  
form.1452440465.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:30 (Externe Bearbeitung)