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gewissen [2009/01/05 23:53] Robert-Christian Knorrgewissen [2021/08/04 11:18] (aktuell) Robert-Christian Knorr
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 ====== GEWISSEN ====== ====== GEWISSEN ======
- +- Wer das Gewissen der Menschen beruhigen kann, der kann ihnen auch ihre Freiheit nehmen. (William B. Davis)\\ 
-- Resultat sozialer [[Angst]] ([[Freud]])\\+[[Resultat]] sozialer [[Angst]] ([[Freud]])\\
 - funktioniert über Unlust ([[Fromm]])\\ - funktioniert über Unlust ([[Fromm]])\\
-  * [[apriori]]sches Wertbewußtsein +- Der Handelnde ist immer gewissenlos; es hat niemand Gewissen als der Betrachtende. \\ 
-  * Instanz der [[Vernunft]], die uns unsere Pflichten vorhält+- die Sonne unseres Sittentages ([[Goethe]])\\ 
 +  * [[Apriori#apriorisches]] Wertbewußtsein 
 +  * Instanz der [[Vernunft]], die [[uns]] unsere Pflichten vorhält
   * Ergebnis von [[Erziehung]] und sozialer [[Entwicklung]]   * Ergebnis von [[Erziehung]] und sozialer [[Entwicklung]]
   * Stimme Gottes   * Stimme Gottes
-  * Ruf des [[Dasein]]s auf sich selbst und seine eigene [[Schuld]]igkeit +  * Ruf des [[Dasein]]s auf sich selbst und seine eigene Schuldigkeit 
-- Ein [[Mann]], der beständig guten Gewissens alt geworden, sich vieler guter Taten bewußt ist und von [[Jugend]] auf sich im [[frei]]en Umgang mit [[Gott]] und seinen Erlöser gewöhnt hat, gelangt zu einer [[Größe]] und [[Freiheit]], die nie der größte Eroberer erreicht hat.\\ +- Ein [[Mann]], der beständig guten Gewissens alt geworden, sich vieler guter Taten bewußt ist und von [[Jugend]] auf sich im freien Umgang mit [[Gott]] und seinen Erlöser gewöhnt hat, gelangt zu einer [[Größe]] und [[Freiheit]], die nie der größte Eroberer erreicht hat.\\ 
-- der Ruf der [[Sorge]] aus der Unheimlichkeit des In-der-Welt-Seins, die das Dasein zu eigenstem Schuldigseinkönnen auf-ruft +- der Ruf der [[Sorge]] aus der Unheimlichkeit des In-der-[[Welt]]-Seins, die das Dasein zu eigenstem Schuldigseinkönnen auf-ruft 
 -  kein moralisches Urteilskriterium; Sorge soll zur Geltung kommen → es geht um die Entschlossenheit, sich selbst zu sein (Beunruhigungsbestimmungen) ([[Heidegger]])\\ -  kein moralisches Urteilskriterium; Sorge soll zur Geltung kommen → es geht um die Entschlossenheit, sich selbst zu sein (Beunruhigungsbestimmungen) ([[Heidegger]])\\
 - die [[Instinkt]]e der [[Grausamkeit]] sind die psychischen Wurzeln des Gewissens \\ - die [[Instinkt]]e der [[Grausamkeit]] sind die psychischen Wurzeln des Gewissens \\
 - [[Ausdruck]] der Mnemotechnik → was wehe tut, bleibt im [[Gedächtnis]]\\ - [[Ausdruck]] der Mnemotechnik → was wehe tut, bleibt im [[Gedächtnis]]\\
-__Beispiel__: die [[Deutsche]]n waren grausam im [[Mittelalter]] → das Gedächtnis dieser Grausamkeit führt zur Vernunft als Herrscherin der [[Affekt]]e\\ +__Beispiel__: die [[Deutsche]]n waren grausam im [[Mittelalter]] → das Gedächtnis dieser Grausamkeit führt zur Vernunft als Herrscherin der [[Affekt#Affekte]]\\ 
-- das Nachdenken ist eine düstere Sache deswegen: Wieviel [[Blut]] und [[Grausen]] ist auf dem [[Grund]]e aller guten [[Ding]]e? \\+- das Nachdenken ist eine düstere Sache deswegen: Wieviel [[Blut]] und [[Grausen]] ist auf dem [[Grund]]e aller guten [[Ding#Dinge]]? \\
 - die Erfahrungen der [[Kindheit]]\\ - die Erfahrungen der [[Kindheit]]\\
 - Instinkt, der zum [[Handeln]] animiert oder es verbietet: Wer springt über diesen Instinkt? ([[Nietzsche]]) - Instinkt, der zum [[Handeln]] animiert oder es verbietet: Wer springt über diesen Instinkt? ([[Nietzsche]])
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 ===== schlechtes Gewissen ===== ===== schlechtes Gewissen =====
 //morsus conscientiae//, eine tiefe Erkrankung, die auf den Menschen fallen mußte, als er in den [[Bann]] der [[Gesellschaft]] geriet\\ //morsus conscientiae//, eine tiefe Erkrankung, die auf den Menschen fallen mußte, als er in den [[Bann]] der [[Gesellschaft]] geriet\\
-- [[Mensch]] wird sich davon befreien, weil er seinen Instinkt nicht mehr ausleben kann und die Krankheit zerreißt (Nietzsche)+- [[Mensch]] wird sich davon befreien, weil er seinen Instinkt nicht mehr ausleben kann und die [[Krankheit]] zerreißt (Nietzsche)
  
 __Literatur__: Heinz Dieter Kittsteiner: Die Entstehung des Gewissens. → mit deduktivem Ansatz __Literatur__: Heinz Dieter Kittsteiner: Die Entstehung des Gewissens. → mit deduktivem Ansatz
 +
 +===== Gewissenszweifel =====
 +
 +- treten gewöhnlich in Fällen auf, die juristisch eindeutig zu entscheiden, gleichwohl aber dem praktischen Gefühl von [[Gerechtigkeit]] widersprechen → man solle für diese Fälle säkulare Institutionen schaffen, die als Schiedsgerichte den eigentlichen Gerichtshöfen vorgeschaltet sind ([[Nicolai]])
  
gewissen.1231196038.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:35 (Externe Bearbeitung)