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hallesche_schule

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 Die Hallesche Schule war ein Dichterkreis im Aufklärungszeitalter, welcher auch als „Anakreontiker“ bezeichnet wird. Dieser Dichterkreis bestand aus den Mitgliedern  Die Hallesche Schule war ein Dichterkreis im Aufklärungszeitalter, welcher auch als „Anakreontiker“ bezeichnet wird. Dieser Dichterkreis bestand aus den Mitgliedern 
  
-  * Johann Wilhelm Ludwig [[Gleim]] +  * [[Gleim|Johann Wilhelm Ludwig Gleim]] 
-  * Johann Peter Uz +  * [[Uz|Johann Peter Uz]] 
-  * Jacob Immanuel [[Pyra]] +  * [[Pyra|Jacob Immanuel Pyra]] 
-  * Samuel Gotthold [[Lange]] +  * [[Lange|Samuel Gotthold Lange]] 
-  * Ewald Christian von [[Kleist]] +  * [[Kleist|Ewald Christian von Kleist]] 
-  * Salomon Geßner.+  * [[Geßner|Salomon Geßner]].
  
-Zu ihnen gesellte sich als „großartiger Abschluß“ Friedrich Gottlieb [[Klopstock]]. Sie erkannten das „Ziel in der Herausbildung des Menschen“.+Zu ihnen gesellte sich als „großartiger Abschluß“ [[Klopstock|Friedrich Gottlieb Klopstock]]. Sie erkannten das „Ziel in der Herausbildung des Menschen“.
  
 Die Aufklärung begann in [[England]] und [[Frankreich]] um 1600 und endete in [[Deutschland]] um 1800. \\ Die Aufklärung begann in [[England]] und [[Frankreich]] um 1600 und endete in [[Deutschland]] um 1800. \\
-Unter Aufklärung versteht man sowohl einen geistigen als auch einen gesellschaftlichen Entwicklungsprozess, mit dem [[Ziel]], daß der aufgeklärte Mensch nicht länger „den Vorgaben der Obrigkeiten“ unterliegt, sondern sein [[Leben]] und [[Denken]] selbst bestimmt. Immanuel [[Kant]] gab dazu folgende Definition: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündig ist der [[Mensch]], solange er sich nicht seines eigenen [[Verstand#Verstandes]] zu bedienen weiß. Selbstverschuldet ist sie, wenn er aus [[Trägheit]] und Eigennutz einer fixen [[Idee]] nachläuft, die ihn daran hindert, eigene [[Gedanke#Gedanken]] zu entwickeln.“ Der Wahlspruch der Aufklärung lautet „Sapere aude!“ (Habe [[Mut]], dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!), ebenfalls von Kant.+Unter Aufklärung versteht man sowohl einen geistigen als auch einen gesellschaftlichen Entwicklungsprozess, mit dem [[Ziel]], daß der aufgeklärte Mensch nicht länger „den Vorgaben der Obrigkeiten“ unterliegt, sondern sein [[Leben]] und [[Denken]] selbst bestimmt. Immanuel [[Kant]] gab dazu folgende Definition: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündig ist der [[Mensch]], solange er sich nicht seines eigenen [[Verstand#Verstandes]] zu bedienen weiß. Selbstverschuldet ist sie, wenn er aus [[Trägheit]] und [[Eigennutz]] einer fixen [[Idee]] nachläuft, die ihn daran hindert, eigene [[Gedanke#Gedanken]] zu entwickeln.“ Der Wahlspruch der Aufklärung lautet „Sapere aude!“ (Habe [[Mut]], dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!), ebenfalls von Kant.
  
 Die [[Literatur]] der deutschen Aufklärung begann um 1700 und endete 1785.\\ Die [[Literatur]] der deutschen Aufklärung begann um 1700 und endete 1785.\\
 Sie orientierte sich an [[Natürlichkeit]], wandte sich demzufolge vom übernatürlichen Denken ab und widmete sich dem Vernunftdenken. Die Literatur dieser Zeit sollte die Menschen lehren, nicht mehr gleichgültig zu denken und zu handeln. Sie wurde nicht nur durch die Literatur geprägt, sondern auch durch das [[Theater]].\\ Sie orientierte sich an [[Natürlichkeit]], wandte sich demzufolge vom übernatürlichen Denken ab und widmete sich dem Vernunftdenken. Die Literatur dieser Zeit sollte die Menschen lehren, nicht mehr gleichgültig zu denken und zu handeln. Sie wurde nicht nur durch die Literatur geprägt, sondern auch durch das [[Theater]].\\
-Gotthold Ephraim [[Lessing]] und Johann Christoph Gottsched waren wichtige Gestalter des Theaters dieser Zeit, da sie es vom Hoftheater zum Nationaltheater veränderten. Dabei entstand eine Auseinandersetzung zwischen ihnen. Während Gottsched an der starren aristotelischen [[Ordnung]] festhielt, brach Lessing diese Einheit von [[Raum]], [[Zeit]] und [[Handlung]] auf.+Gotthold Ephraim [[Lessing]] und Johann Christoph Gottsched waren wichtige Gestalter des Theaters dieser Zeit, da sie es vom [[Hoftheater]] zum Nationaltheater veränderten. Dabei entstand eine Auseinandersetzung zwischen ihnen. Während Gottsched an der starren aristotelischen [[Ordnung]] festhielt, brach Lessing diese Einheit von [[Raum]], [[Zeit]] und [[Handlung]] auf.
  
 Das [[Zeitalter]] der Empfindsamkeit existierte parallel zum Zeitalter der Aufklärung und war auch ein Bestandteil desselben. Es beginnt in [[Deutschland]] mit Werken von Gottlieb Wilhelm [[Rabener]], Christian Fürchtegott [[Gellert]] und findet seinen Höhepunkt mit Johann Wolfgang von [[Goethe]]s „Die Leiden des jungen Werther“ (1774).\\ Das [[Zeitalter]] der Empfindsamkeit existierte parallel zum Zeitalter der Aufklärung und war auch ein Bestandteil desselben. Es beginnt in [[Deutschland]] mit Werken von Gottlieb Wilhelm [[Rabener]], Christian Fürchtegott [[Gellert]] und findet seinen Höhepunkt mit Johann Wolfgang von [[Goethe]]s „Die Leiden des jungen Werther“ (1774).\\
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 Seine Werke haben keinen tieferen [[Sinn]], was eventuell daher rührt, dass er fast ausschließlich ein sorgloses und genußvolles Leben lebte. Seine Werke haben keinen tieferen [[Sinn]], was eventuell daher rührt, dass er fast ausschließlich ein sorgloses und genußvolles Leben lebte.
  
-Die Anakreontik herrschte etwa von 1740 bis 1770 als Bestandteil der Epoche des [[Rokoko]] (welche wiederum Bestandteil der Aufklärung war), die ca. von 1715 bis 1774 anhielt und durch Zierlichkeit, Herrlichkeit und gewissen Luxus auszeichnet. Neben Anakreon war auch [[Horaz]] ein Vorbild der Anakreontik.\\+Die [[Anakreontik]] herrschte etwa von 1740 bis 1770 als Bestandteil der Epoche des [[Rokoko]] (welche wiederum Bestandteil der Aufklärung war), die ca. von 1715 bis 1774 anhielt und durch Zierlichkeit, Herrlichkeit und gewissen Luxus auszeichnet. Neben Anakreon war auch [[Horaz]] ein Vorbild der Anakreontik.\\
 1733 übersetzt [[Gottsched]] als erster antike Dichtungen von Anakreon mit dem Ziel, die Ausdrucksform der deutschen [[Sprache]] zu verbessern. Die Grundlagen der Anakreontik schaffte Gleim, der 1744 seinen „Versuch in scherzhaften Liedern“ veröffentlicht, denn Gottsched hatte nur einzelne, veränderte Übersetzungen Anakreons gegeben und [[Hagedorn]]s „Anakreontische Scherze“ erschienen erst 1747. Uz und Götz, die wenig später die „Oden Anakreons in reimlosen Versen“ herausgaben, erweiterten die Basis. \\ 1733 übersetzt [[Gottsched]] als erster antike Dichtungen von Anakreon mit dem Ziel, die Ausdrucksform der deutschen [[Sprache]] zu verbessern. Die Grundlagen der Anakreontik schaffte Gleim, der 1744 seinen „Versuch in scherzhaften Liedern“ veröffentlicht, denn Gottsched hatte nur einzelne, veränderte Übersetzungen Anakreons gegeben und [[Hagedorn]]s „Anakreontische Scherze“ erschienen erst 1747. Uz und Götz, die wenig später die „Oden Anakreons in reimlosen Versen“ herausgaben, erweiterten die Basis. \\
 Die Anakreontik beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Gedanken des //carpe diem//. Sie sind idyllisch. In den Dichtungen spielen folglich die Liebe, der Wein, die [[Natur]] und der [[Genuß]] eine [[Rolle]]. Sie handeln oft in großartigen Landschaften, und es treten häufig Figuren aus der antiken Götterwelt auf. Die [[Werk#Werke]] der Anakreontik bestehen zum größten Teil aus [[Ode#Oden]], [[Epigramm#Epigrammen]] und Liedern, welche im drei- oder vierhebigen [[Jambus]], das besondere an diesem Versmaß ist, daß es sich an die jeweilige Thematik anpassen kann. Außerdem fehlt anakreontischen Dichtungen sowohl ein [[Reim]] als auch die Gliederung in Strophen.  Die Anakreontik beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Gedanken des //carpe diem//. Sie sind idyllisch. In den Dichtungen spielen folglich die Liebe, der Wein, die [[Natur]] und der [[Genuß]] eine [[Rolle]]. Sie handeln oft in großartigen Landschaften, und es treten häufig Figuren aus der antiken Götterwelt auf. Die [[Werk#Werke]] der Anakreontik bestehen zum größten Teil aus [[Ode#Oden]], [[Epigramm#Epigrammen]] und Liedern, welche im drei- oder vierhebigen [[Jambus]], das besondere an diesem Versmaß ist, daß es sich an die jeweilige Thematik anpassen kann. Außerdem fehlt anakreontischen Dichtungen sowohl ein [[Reim]] als auch die Gliederung in Strophen. 
-„Aus einem rein formalen Gesichtspunkte, aus dem [[Verlangen]], die Herrschaft des Reims zu verdrängen, war diese Anakreontik hervorgegangen.“ +„Aus einem rein formalen Gesichtspunkte, aus dem [[Verlangen]], die [[Herrschaft]] des Reims zu verdrängen, war diese Anakreontik hervorgegangen.“ 
 Diese [[Form]] der Gedichte sollte zeigen, daß sie nicht [[rational]], sondern sinnlich zu interpretieren sind. Diese [[Form]] der Gedichte sollte zeigen, daß sie nicht [[rational]], sondern sinnlich zu interpretieren sind.
  
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 Pyra wurde am 25. Juli 1715 in Cottbus geboren und stirbt am 17. Juli 1744 in Berlin im Alter von nur 29 Jahren. 1735 kommt er an die Friedrichs-[[Universität]] Halle, um dort zu studieren und beginnt sich intensiv mit dem Schriftstellerdasein zu beschäftigen. In diese Studienzeit fällt sein [[Streben]] und Wirken.\\ Pyra wurde am 25. Juli 1715 in Cottbus geboren und stirbt am 17. Juli 1744 in Berlin im Alter von nur 29 Jahren. 1735 kommt er an die Friedrichs-[[Universität]] Halle, um dort zu studieren und beginnt sich intensiv mit dem Schriftstellerdasein zu beschäftigen. In diese Studienzeit fällt sein [[Streben]] und Wirken.\\
-1741 schreibt Pyra kurzzeitig für die Schweizer [[Partei]] die Wochenschrift „Gedanken der unsichtbaren Gesellschaft. Populär wird er durch seine Werke, „Erweis, daß die Gottschedianische [[Sekte]] den Geschmack verderbe“ (1743) und die „Fortsetzung des Erweises, daß die Gottschedianische Sekte den [[Geschmack]] verderbe“ (1744), in denen er Gottsched kritisiert. Er arbeitete außerdem bis zu seinem [[Tod]] als [[Lehrer]] am Kölnischen Gymnasium Berlin. Ein Vorbild Pyras war John [[Milton]], der erstaunliche Kenntnisse über griechische [[Klassiker]] hatte.\\+1741 schreibt Pyra kurzzeitig für die Schweizer [[Partei]] die Wochenschrift „Gedanken der unsichtbaren [[Gesellschaft]].Populär wird er durch seine Werke, „Erweis, daß die Gottschedianische [[Sekte]] den Geschmack verderbe“ (1743) und die „Fortsetzung des Erweises, daß die Gottschedianische Sekte den [[Geschmack]] verderbe“ (1744), in denen er Gottsched kritisiert. Er arbeitete außerdem bis zu seinem [[Tod]] als [[Lehrer]] am Kölnischen Gymnasium Berlin. Ein Vorbild Pyras war John [[Milton]], der erstaunliche Kenntnisse über griechische [[Klassiker]] hatte.\\
 (Viele deutschsprachige Dichter und [[Schriftsteller]], wie zum Beispiel Friedrich von Hagedorn oder Johann Jakob [[Bodmer]] erwähnten und wiesen auf englische Schriftsteller oder Dichter, wobei also „der [[Deutsche]] seine innere [[Verwandtschaft]] mit dem ursprünglich germanischen Volksnaturell der [[Engländer]]“ empfindet. \\ (Viele deutschsprachige Dichter und [[Schriftsteller]], wie zum Beispiel Friedrich von Hagedorn oder Johann Jakob [[Bodmer]] erwähnten und wiesen auf englische Schriftsteller oder Dichter, wobei also „der [[Deutsche]] seine innere [[Verwandtschaft]] mit dem ursprünglich germanischen Volksnaturell der [[Engländer]]“ empfindet. \\
 Milton weckte das Interesse Pyras mit einer Ode an Johann Joachim Lange, dessen Gedankenleben sehr am „Halleschen [[Pietismus]]“ orientiert war.\\ Milton weckte das Interesse Pyras mit einer Ode an Johann Joachim Lange, dessen Gedankenleben sehr am „Halleschen [[Pietismus]]“ orientiert war.\\
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 „Dies vornehmlich ist der geschichtliche [[Ursprung]] der ersten Horazischen Odendichter und der sogenannten Anakreontiker.“ Er schuf folglich die [[Basis]] des Grundgedanken der Halleschen Schule, welche sich nach der Anakreontik richtete. „Dies vornehmlich ist der geschichtliche [[Ursprung]] der ersten Horazischen Odendichter und der sogenannten Anakreontiker.“ Er schuf folglich die [[Basis]] des Grundgedanken der Halleschen Schule, welche sich nach der Anakreontik richtete.
  
-Samuel Gotthold Lange wurde am 22. März 1711 in Halle als [[Sohn]] vom Halleschen Pietisten Johann Joachim Lange. Lange war Pastor zu Laublingen seit 1737. Er starb am 15. Juni 1781 in Beesenlaubingen. Er war ein sehr guter [[Freund]] Jacob Immanuel Pyras.\\+Samuel Gotthold Lange wurde am 22. März 1711 in Halle als [[Sohn]] vom Halleschen Pietisten Johann Joachim Lange geboren. Lange war Pastor zu Laublingen seit 1737. Er starb am 15. Juni 1781 in Beesenlaubingen. Er war ein sehr guter [[Freund]] Jacob Immanuel Pyras.\\
 Nachdem dieser die Grundlagen des „geschichlichen Ursprung[s] […] der sogenannten Anakreontiker“ gab, machte Lange den „hauptsächlichen Anstoß zu jener reimlosen Odendichtung“.\\ Nachdem dieser die Grundlagen des „geschichlichen Ursprung[s] […] der sogenannten Anakreontiker“ gab, machte Lange den „hauptsächlichen Anstoß zu jener reimlosen Odendichtung“.\\
 Lange teilte mit Pyra die Abneigung gegen Gottsched und war von der „Verwerfung des Reims“ überzeugt. Deshalb war er besonders Horaz verfallen, welcher auch für seine reimlosen Dichtungen bekannt war. Aber im [[Gegensatz]] zu seinem Freund Pyra war er nicht sonderlich von den Engländern angetan. Deshalb sind seine ersten Dichtungen größten Teils der Horazischen Ode nachempfunden.\\ Lange teilte mit Pyra die Abneigung gegen Gottsched und war von der „Verwerfung des Reims“ überzeugt. Deshalb war er besonders Horaz verfallen, welcher auch für seine reimlosen Dichtungen bekannt war. Aber im [[Gegensatz]] zu seinem Freund Pyra war er nicht sonderlich von den Engländern angetan. Deshalb sind seine ersten Dichtungen größten Teils der Horazischen Ode nachempfunden.\\
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 Wie schon erwähnt machte Lange den Anstoß zur reimlosen Odendichtung. „Ganz denselben äußerlichen Ursprung hat die sogenannte anakreontische Dichtung“. Wie schon erwähnt machte Lange den Anstoß zur reimlosen Odendichtung. „Ganz denselben äußerlichen Ursprung hat die sogenannte anakreontische Dichtung“.
  
-Johann Wilhelm Ludwig Gleim wurde am 2. April 1719 in Ermsleben als viertes [[Kind]] des preußischen Obersteuereinnehmers Laurentius Gleim (1678-1735) und dessen Ehefrau Anna Gertraud (1681-1735) geboren und studierte zwischen 1738 und 1741 [[Jura]] und [[Philosophie]] an der Friedrichs-Universität in Halle. 1743 wurde Gleim Privatlehrer, ein [[Jahr]] später Sekretär des Prinzen Wilhelm von Brandenburg-Schwedt, in dessen Gefolge er am 2. Schlesischen Krieg teilnahm. In dieser Eigenschaft ging er 1745 an den Hof von [[Fürst]] Leopold I. von Anhalt-Dessau. 1747 wurde er Domsekretär in Halberstadt und schließlich Chorherr des Stiftes Waldeck. Danach wirkte Gleim ausschließlich als Förderer junger Literaten und als Schriftsteller. Er tat sich zum Beispiel durch Nachdichtungen von [[Walther#Walther von der Vogelweide]] hervor. Sein laufender Briefwechsel mit Dichterkollegen ist auch von literaturgeschichtlichem [[Interesse]]. Gleim starb am 18. Februar 1803 in Halberstadt. Sein als „Hüttchen” bezeichnetes Wohnhaus wurde später in ein Museum und [[Archiv]] (Gleimhaus) umgewandelt. \\+Johann Wilhelm Ludwig Gleim wurde am 2. April 1719 in Ermsleben als viertes [[Kind]] des preußischen Obersteuereinnehmers Laurentius Gleim (1678-1735) und dessen Ehefrau Anna Gertraud (1681-1735) geboren und studierte zwischen 1738 und 1741 [[Jura]] und [[Philosophie]] an der Friedrichs-Universität in Halle. 1743 wurde Gleim Privatlehrer, ein [[Jahr]] später Sekretär des Prinzen Wilhelm von Brandenburg-Schwedt, in dessen Gefolge er am 2. Schlesischen Krieg teilnahm. In dieser Eigenschaft ging er 1745 an den Hof von [[Fürst]] Leopold I. von Anhalt-Dessau. 1747 wurde er Domsekretär in Halberstadt und schließlich Chorherr des Stiftes [[Waldeck]]. Danach wirkte Gleim ausschließlich als Förderer junger Literaten und als Schriftsteller. Er tat sich zum Beispiel durch Nachdichtungen von [[Walther#Walther von der Vogelweide]] hervor. Sein laufender Briefwechsel mit Dichterkollegen ist auch von literaturgeschichtlichem [[Interesse]]. Gleim starb am 18. Februar 1803 in Halberstadt. Sein als „Hüttchen” bezeichnetes Wohnhaus wurde später in ein Museum und [[Archiv]] (Gleimhaus) umgewandelt. \\
 Pyra hatte einen großen Einfluß auf Gleims dichterische Entwicklung. Er lernte ihn 1743 in Halle kennen, wie auch Johann Peter Uz, Götz und Rudnick, mit denen er einen lockeren Zusammenschluss gründete, Pyra gehörte jedoch nicht dazu, welcher die „Wiege der Deutschen Anakreontik“ sein würde. Wie schon erwähnt schuf sein „Versuch in scherzhaften Liedern“ die Grundlagen der Anakreontik. Gleim dazu: „Eines Tages waren diese vier Freunde zusammen. Ein alter [[Student]], namens Jacob Pyra, hatte die [[Absicht]] reimlose Verse bei seiner [[Nation]] näher zu bringen. Eine Ode, das [[Wort]] des Allerhöchsten, war sein erster Versuch. Gleim war der Meinung, am besten könne man durch Gedichte scherzhaften Inhalts diesen [[Zweck]] erreichen. Seine Freunde gaben ihm Beifall, und dieser Beifall war der [[Grund]] für seinen Versuch in scherzhaften Liedern, welche 1744 erschienen.“ Pyra hatte einen großen Einfluß auf Gleims dichterische Entwicklung. Er lernte ihn 1743 in Halle kennen, wie auch Johann Peter Uz, Götz und Rudnick, mit denen er einen lockeren Zusammenschluss gründete, Pyra gehörte jedoch nicht dazu, welcher die „Wiege der Deutschen Anakreontik“ sein würde. Wie schon erwähnt schuf sein „Versuch in scherzhaften Liedern“ die Grundlagen der Anakreontik. Gleim dazu: „Eines Tages waren diese vier Freunde zusammen. Ein alter [[Student]], namens Jacob Pyra, hatte die [[Absicht]] reimlose Verse bei seiner [[Nation]] näher zu bringen. Eine Ode, das [[Wort]] des Allerhöchsten, war sein erster Versuch. Gleim war der Meinung, am besten könne man durch Gedichte scherzhaften Inhalts diesen [[Zweck]] erreichen. Seine Freunde gaben ihm Beifall, und dieser Beifall war der [[Grund]] für seinen Versuch in scherzhaften Liedern, welche 1744 erschienen.“
 1756 brachte Gleim eine Sammlung von Romanzen heraus. Damit war es Gleim, der den Namen und die [[Gattung]] der Romanze in Deutschland einführte. Im gleichen Jahr erschienen erstmals die zweibändigen [[Fabel]]n von Gleim. Gleims patriotische Haltung kam in „Preußischen Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“ (1758) zum Ausdruck. Er schildert darin die Ereignisse des Krieges aus der [[Perspektive]] eines Fußsoldaten. Damit verdeutlichte er das Volkstümliche in diesem Werk und versuchte so das Künstlerische und Volkstümliche zu versöhnen, was ein großes Ziel der Halleschen Schule war. Die „Preußischen Kriegslieder“ waren keine Beschwichtigung des Krieges, denn er kannte selbst das Leid, das der Krieg mit sich brachte, denn 1757 erreichte der Krieg seine [[Heimat]] Halberstadt. Gleims Werk sollte eine Lobpreisung der [[Tat#Taten]] des preußischen Königs Friedrichs II sein. Er sah den Preußenkönig wie dieser sich selbst gern sah, als Vater der Soldaten und aufgeklärten Fürsten. „Und streit ein tapfrer Grenadier, Von Friedrichs Mut erfüllt!" - „Preußische Kriegslieder“ war sein größtes Werk, da er mit seinen übrigen keine so großen Erfolge feiern konnte. 1774 veröffentlichte Gleim „Halladat oder Das rothe Buch“. Er hoffte, daß dieser [[Text]] vor allem ein Erfolg als [[Schulbuch]] werde. Doch dies geschah nicht. Diese [[religiös]]-philosophische Dichtung, die Vorschläge zur Verbesserung der [[Menschheit]] beinhaltete, erfüllte weder inhaltlich noch formal die nötigen Anforderungen der damaligen Zeit. 1756 brachte Gleim eine Sammlung von Romanzen heraus. Damit war es Gleim, der den Namen und die [[Gattung]] der Romanze in Deutschland einführte. Im gleichen Jahr erschienen erstmals die zweibändigen [[Fabel]]n von Gleim. Gleims patriotische Haltung kam in „Preußischen Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier“ (1758) zum Ausdruck. Er schildert darin die Ereignisse des Krieges aus der [[Perspektive]] eines Fußsoldaten. Damit verdeutlichte er das Volkstümliche in diesem Werk und versuchte so das Künstlerische und Volkstümliche zu versöhnen, was ein großes Ziel der Halleschen Schule war. Die „Preußischen Kriegslieder“ waren keine Beschwichtigung des Krieges, denn er kannte selbst das Leid, das der Krieg mit sich brachte, denn 1757 erreichte der Krieg seine [[Heimat]] Halberstadt. Gleims Werk sollte eine Lobpreisung der [[Tat#Taten]] des preußischen Königs Friedrichs II sein. Er sah den Preußenkönig wie dieser sich selbst gern sah, als Vater der Soldaten und aufgeklärten Fürsten. „Und streit ein tapfrer Grenadier, Von Friedrichs Mut erfüllt!" - „Preußische Kriegslieder“ war sein größtes Werk, da er mit seinen übrigen keine so großen Erfolge feiern konnte. 1774 veröffentlichte Gleim „Halladat oder Das rothe Buch“. Er hoffte, daß dieser [[Text]] vor allem ein Erfolg als [[Schulbuch]] werde. Doch dies geschah nicht. Diese [[religiös]]-philosophische Dichtung, die Vorschläge zur Verbesserung der [[Menschheit]] beinhaltete, erfüllte weder inhaltlich noch formal die nötigen Anforderungen der damaligen Zeit.
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 „In aller Händen [und] in aller [[Gedächtnis]]“ waren auch Gleims Lieder, die Lieder der anakreontischen Dichtung. „Bodmer meinte in diesen Liedern das Reden, Denken und Empfinden des griechischen Anakreon selbst zu [[hören]]“.  „In aller Händen [und] in aller [[Gedächtnis]]“ waren auch Gleims Lieder, die Lieder der anakreontischen Dichtung. „Bodmer meinte in diesen Liedern das Reden, Denken und Empfinden des griechischen Anakreon selbst zu [[hören]]“. 
  
-Johann Peter Uz wurde am 3. Oktober 1720 in Ansbach als Sohn des Goldschmieds Friedrich August Uz und Elisabeth Reisenleiter geboren. Er besuchte ein Ansbacher Gymnasium, um dann in den Jahren 1739 bis 1743 in Halle Jura zu studieren. Er lernte Johann Wilhelm Ludwig Gleim während seiner Studienzeit kennen. 1763 wurde er zum Assessor am Gericht Nürnberg ernannt. Doch das Leben Ansbach und Nürnberg war ihm bald zu langweilig. Er erkannte bald, dass dieses Leben nicht mit dem Gedanken des //carpe diem// übereinstimmte, also folglich auch nicht der Anakreontik. Er wendete sich aber von der Anakreontik ab und beschäftigte sich mit Alexander Pope. Er schrieb jedoch Oden im anakreontischen [[Stil]], aber es gelang ihm diesen Oden eine „so liebenswürdige [[Frömmigkeit]] des Herzens, […] eine so tiefe und sinnige Naturempfindung, so lebhaften Freiheitssinn und so warme Vaterlandsliebe“ zu verleihen, dass er eine „äußerst wohltuende [[Erscheinung]]“ im Rahmen der Anakreontik, nach Meinung ihrer [[Kritiker]], darstellte. Ein Beispiel dafür ist der „Lobgesang des Frühlings“ (1742). Er stirbt am 12. Mai 17969 in Ansbach.+Johann Peter Uz wurde am 3. Oktober 1720 in Ansbach als Sohn des Goldschmieds Friedrich August Uz und Elisabeth Reisenleiter geboren. Er besuchte ein Ansbacher Gymnasium, um dann in den Jahren 1739 bis 1743 in Halle Jura zu studieren. Er lernte Johann Wilhelm Ludwig Gleim während seiner Studienzeit kennen. 1763 wurde er zum Assessor am [[Gericht]] Nürnberg ernannt. Doch das Leben Ansbach und Nürnberg war ihm bald zu langweilig. Er erkannte bald, dass dieses Leben nicht mit dem Gedanken des //carpe diem// übereinstimmte, also folglich auch nicht der Anakreontik. Er wendete sich aber von der Anakreontik ab und beschäftigte sich mit Alexander Pope. Er schrieb jedoch Oden im anakreontischen [[Stil]], aber es gelang ihm diesen Oden eine „so liebenswürdige [[Frömmigkeit]] des Herzens, […] eine so tiefe und sinnige Naturempfindung, so lebhaften Freiheitssinn und so warme Vaterlandsliebe“ zu verleihen, dass er eine „äußerst wohltuende [[Erscheinung]]“ im Rahmen der Anakreontik, nach Meinung ihrer [[Kritiker]], darstellte. Ein Beispiel dafür ist der „Lobgesang des Frühlings“ (1742). Er stirbt am 12. Mai 17969 in Ansbach.
  
 Ewald Christian von Kleist wurde am 7. März 1715 als Sohn eines adligen Gutsbesitzers auf dessen Gut Zeblin in Pommern geboren. Kleist starb am 24. August 1759 in Frankfurt an der Oder nach der Schlacht bei Kunersdorf im Siebenjährigen Krieg an den Folgen schwerer Kriegsverwundungen. Ab 1725 besuchte er eine [[Jesuit]]enschule in Polen, danach ein Gymnasium in Danzig und begann 1731 mit dem Jurastudium in Königsberg. 1736 schlug er die Offizierslaufbahn ein, zunächst in dänischen Diensten, ab 1740 im [[Heer]] [[Friedrich]]s II; der berufsbedingte oftmalige Ortswechsel verhalf Kleist zu Begegnungen mit Dichterfreunden: In der Kompanie Potsdam machte er die Bekanntschaft mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim. „Gleim pflegte sich gern zu rühmen, dass seine Anakreontik es gewesen sei, welche zuerst Kleists schlummerndes Dichtvermögen geweckt habe.“\\ Ewald Christian von Kleist wurde am 7. März 1715 als Sohn eines adligen Gutsbesitzers auf dessen Gut Zeblin in Pommern geboren. Kleist starb am 24. August 1759 in Frankfurt an der Oder nach der Schlacht bei Kunersdorf im Siebenjährigen Krieg an den Folgen schwerer Kriegsverwundungen. Ab 1725 besuchte er eine [[Jesuit]]enschule in Polen, danach ein Gymnasium in Danzig und begann 1731 mit dem Jurastudium in Königsberg. 1736 schlug er die Offizierslaufbahn ein, zunächst in dänischen Diensten, ab 1740 im [[Heer]] [[Friedrich]]s II; der berufsbedingte oftmalige Ortswechsel verhalf Kleist zu Begegnungen mit Dichterfreunden: In der Kompanie Potsdam machte er die Bekanntschaft mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim. „Gleim pflegte sich gern zu rühmen, dass seine Anakreontik es gewesen sei, welche zuerst Kleists schlummerndes Dichtvermögen geweckt habe.“\\
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 1753 erschien „Die [[Nacht]]“, 1754 „Daphnis“ und „Die bukolischen Idyllen“ (1756), letzteres wurde in viele Sprachen übersetzt fand viel Nachahmer und Bewunderer in ganz Europa. Diese Bewunderung war „nur ein neuer, und zwar ein sehr schlagender Beweis für die Tatsache, daß der [[Ruhm]] des Tages oft gerade solchen Erscheinungen am bereitwilligsten zufällt, welche nicht die [[Gesundheit]], sondern die Krankhaftigkeit des Zeitalters spiegeln.“ Er starb am 2. März 1788 in Zürich. 1753 erschien „Die [[Nacht]]“, 1754 „Daphnis“ und „Die bukolischen Idyllen“ (1756), letzteres wurde in viele Sprachen übersetzt fand viel Nachahmer und Bewunderer in ganz Europa. Diese Bewunderung war „nur ein neuer, und zwar ein sehr schlagender Beweis für die Tatsache, daß der [[Ruhm]] des Tages oft gerade solchen Erscheinungen am bereitwilligsten zufällt, welche nicht die [[Gesundheit]], sondern die Krankhaftigkeit des Zeitalters spiegeln.“ Er starb am 2. März 1788 in Zürich.
  
-Friedrich Gottlieb Klopstock wurde am 2. Juli 1724 in [[Quedlinburg]] geboren. Er studierte [[Theologie]] in Jena und Leipzig. Nach einer Anstellung als Hauslehrer in Langensalza hielt er sich 1750 auf Einladung Johann Jakob Bodmers einige Zeit in Zürich auf. Ab 1751 war er Gebotener des Graf von Bernstorff  in Kopenhagen, wo er vom König eine Lebensrente erhielt und das [[Zentrum]] eines deutsch-dänischen Kreises von Dichtern und Aufklärungsphilosophen bildete. 1754 heiratete Klopstock Meta Moller, die in seiner Odendichtung als „Cidli“ auftaucht. Zwischen 1759 und 1763 lebte er in Halberstadt, Braunschweig und Quedlinburg. 1764 übersiedelte er erneut nach Dänemark, wo er vier Jahre lang blieb. Klopstock starb am 14. März 1803 in Hamburg. \\+Friedrich Gottlieb Klopstock wurde am 2. Juli 1724 in [[Quedlinburg]] geboren. Er studierte [[Theologie]] in Jena und Leipzig. Nach einer Anstellung als Hauslehrer in Langensalza hielt er sich 1750 auf Einladung Johann Jakob Bodmers einige Zeit in Zürich auf. Ab 1751 war er Gebotener des Graf von Bernstorff  in Kopenhagen, wo er vom König eine Lebensrente erhielt und das [[Zentrum]] eines deutsch-dänischen Kreises von Dichtern und Aufklärungsphilosophen bildete. 1754 heiratete Klopstock Meta Moller, die in seiner Odendichtung als „Cidli“ auftaucht. Zwischen 1759 und 1763 lebte er in Halberstadt, Braunschweig und Quedlinburg. 1764 übersiedelte er erneut nach Dänemark, wo er vier Jahre lang blieb. Klopstock starb am 14. März 1803 in [[Hamburg]]. \\
 Klopstocks dichterisches Hauptwerk ist „Der Messias“, ein aus zwanzig Gesängen bestehendes biblisches Epos in klassischen [[Hexameter]]n, mit dessen Abfassung er bereits als Schüler begann und das zwischen 1748 und 1773 in vier Bänden erschien. Auf diesem Werk gründet Klopstocks Ruf als Dichtergenie; es wurde nicht nur in viele Sprachen übersetzt, sondern diente auch vielen nachfolgenden Dichtern als Vorbild. Klopstocks bedeutendste lyrische Werke erschienen in den Oden (1771), einer Sammlung erhabener Dichtungen in drei Büchern aus den Jahren 1747 bis 1770, zu den Themen [[Religion]], Liebe, Freundschaft, [[Vaterland]] und dem Erleben der Natur, alles Themen der Anakreontik“ darunter „Der Zürchersee” und „Die Frühlingsfeier”. Wie schon erwähnt strebte Kloppstock Die Versöhnung zwischen Volkstümlichen und Künstlerischen in der Dichtung an. Leider erreichte er sein Ziel nicht, denn es war Lessing der es verwirklichte, denn es fehlte Klopstock an Fähigkeiten. Seine Dichtungen waren von Pyra beeinflußt und Klopstock setzte sich mit ihm gegen die „Verwerfung des Reims“ ein.\\ Klopstocks dichterisches Hauptwerk ist „Der Messias“, ein aus zwanzig Gesängen bestehendes biblisches Epos in klassischen [[Hexameter]]n, mit dessen Abfassung er bereits als Schüler begann und das zwischen 1748 und 1773 in vier Bänden erschien. Auf diesem Werk gründet Klopstocks Ruf als Dichtergenie; es wurde nicht nur in viele Sprachen übersetzt, sondern diente auch vielen nachfolgenden Dichtern als Vorbild. Klopstocks bedeutendste lyrische Werke erschienen in den Oden (1771), einer Sammlung erhabener Dichtungen in drei Büchern aus den Jahren 1747 bis 1770, zu den Themen [[Religion]], Liebe, Freundschaft, [[Vaterland]] und dem Erleben der Natur, alles Themen der Anakreontik“ darunter „Der Zürchersee” und „Die Frühlingsfeier”. Wie schon erwähnt strebte Kloppstock Die Versöhnung zwischen Volkstümlichen und Künstlerischen in der Dichtung an. Leider erreichte er sein Ziel nicht, denn es war Lessing der es verwirklichte, denn es fehlte Klopstock an Fähigkeiten. Seine Dichtungen waren von Pyra beeinflußt und Klopstock setzte sich mit ihm gegen die „Verwerfung des Reims“ ein.\\
 Da Anakreontiker beim Volk so beliebt, fand die anakreontische Dichtung daraufhin so viele Nachahmer und stieß auf eine solche [[Begeisterung]] in der [[Öffentlichkeit]], dass es bald zur [[Mode]] wurde die „Erlogene anakreontische Heiterkeit“ auf das wahre Leben zu übertragen, denn es zu dem „Wesen eines anakreontischen Gedichts [gehörte], daß es ohne Reim und scherzhaft und verliebt sei“. Dieses [[Wesen]] schien also eine außergewöhnliche [[Wirkung]] auf das [[Volk]], was nur für die Anakreontiker spricht. \\ Da Anakreontiker beim Volk so beliebt, fand die anakreontische Dichtung daraufhin so viele Nachahmer und stieß auf eine solche [[Begeisterung]] in der [[Öffentlichkeit]], dass es bald zur [[Mode]] wurde die „Erlogene anakreontische Heiterkeit“ auf das wahre Leben zu übertragen, denn es zu dem „Wesen eines anakreontischen Gedichts [gehörte], daß es ohne Reim und scherzhaft und verliebt sei“. Dieses [[Wesen]] schien also eine außergewöhnliche [[Wirkung]] auf das [[Volk]], was nur für die Anakreontiker spricht. \\
 Der Grund warum die Anakreontik nur sehr kurze Zeit existierte ist dieser: die Anakreontiker wollten nicht, dass das Volk ihre Dichtungen für so ernst hinnahmen und zogen sich daraufhin weitestgehend zurück. Außerdem reagierten andere Schriftsteller, wie zum Beispiel Lessing herablassend auf die anakreontische Dichtung. „Es sind freie Nachahmungen des Anakreon […] Und man muß mich wenig kennen, wenn man glaubt, daß meine Empfindungen damit im geringsten harmonieren.“ Ähnliches läßt sich auch in seinem ironischen [[Gedicht]] „Was Henker soll ich machen, Daß ich ein Dichter werde?“ gegen die Anakreontiker feststellen. (Was bei Lessing verwunderlich ist, da er zuvor teils ein Bewunderer der anakreontischen Dichtungen war.) Überhaupt stießen die anakreontischen Dichtungen nicht mehr beliebt: einige sagten, sie seinen langweilig geworden und seien „gemeiniglich sehr nahe beim Läppischen“. (Nadine Schulz) Der Grund warum die Anakreontik nur sehr kurze Zeit existierte ist dieser: die Anakreontiker wollten nicht, dass das Volk ihre Dichtungen für so ernst hinnahmen und zogen sich daraufhin weitestgehend zurück. Außerdem reagierten andere Schriftsteller, wie zum Beispiel Lessing herablassend auf die anakreontische Dichtung. „Es sind freie Nachahmungen des Anakreon […] Und man muß mich wenig kennen, wenn man glaubt, daß meine Empfindungen damit im geringsten harmonieren.“ Ähnliches läßt sich auch in seinem ironischen [[Gedicht]] „Was Henker soll ich machen, Daß ich ein Dichter werde?“ gegen die Anakreontiker feststellen. (Was bei Lessing verwunderlich ist, da er zuvor teils ein Bewunderer der anakreontischen Dichtungen war.) Überhaupt stießen die anakreontischen Dichtungen nicht mehr beliebt: einige sagten, sie seinen langweilig geworden und seien „gemeiniglich sehr nahe beim Läppischen“. (Nadine Schulz)
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