hoelderlin
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hoelderlin [2024/03/12 06:40] – [literaturhistorische Einordnung] Robert-Christian Knorr | hoelderlin [2024/03/24 09:25] – [Friedrich Hölderlin] Robert-Christian Knorr | ||
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- entstammte einer schwäbisch-thüringischen Pfarrerfamilie, | - entstammte einer schwäbisch-thüringischen Pfarrerfamilie, | ||
- in ihm glühte das [[Feuer]] der unentreißbaren [[Menschenrechte]]: | - in ihm glühte das [[Feuer]] der unentreißbaren [[Menschenrechte]]: | ||
+ | - betrachtete sich selber, was er in Augenblicken, | ||
+ | - nach seiner Flucht aus Jena 1795 schrieb er eine Rechtfertigungsschrift an Schiller, was aber unbeantwortet blieb\\ | ||
- frühe Bekanntschaft mit [[Spinoza]]\\ | - frühe Bekanntschaft mit [[Spinoza]]\\ | ||
- | - trägt | + | - in Frankfurt/ |
+ | - trug die [[Natur]] als [[Gottheit# | ||
- im [[Gegensatz]] zu seinen Kumpeln [[Hegel]] und [[Schelling]] blieb Hölderlin in der weichen [[Sehnsucht]]\\ | - im [[Gegensatz]] zu seinen Kumpeln [[Hegel]] und [[Schelling]] blieb Hölderlin in der weichen [[Sehnsucht]]\\ | ||
- die Versenkung in die [[Antike]] läßt ihn die ersehnte Einheit von [[Mensch]] und [[Umwelt]] als ein Lebendiges finden, raubt ihm aber zugleich die [[Kraft]] für die [[Realität]] und macht ihm das [[Dasein]] zur [[Qual]] → die Gräkomanie (Griechenfreund) wird ihm zur tödlichen [[Krankheit]] \\ | - die Versenkung in die [[Antike]] läßt ihn die ersehnte Einheit von [[Mensch]] und [[Umwelt]] als ein Lebendiges finden, raubt ihm aber zugleich die [[Kraft]] für die [[Realität]] und macht ihm das [[Dasein]] zur [[Qual]] → die Gräkomanie (Griechenfreund) wird ihm zur tödlichen [[Krankheit]] \\ | ||
- | - glaubt | + | - glaubte |
==== Lehre ==== | ==== Lehre ==== | ||
- | - eine Alleinheitslehre ([[Pantheismus]]), | + | - eine Alleinheitslehre ([[Pantheismus]]), |
- | - die Götterwelt Griechenlands, | + | - er wendet sich vom subjektiven Idealismus Fichtes in Jena 1794 ab und dem Pantheismus Spinozas zu, zugleich wendet er sich gegen die Frömmelei, ohne das [[Christentum]] selber aufzugeben\\ |
+ | - die Götterwelt Griechenlands, | ||
- man muß die Spuren der entflohenen [[Götter]] suchen und sehen\\ | - man muß die Spuren der entflohenen [[Götter]] suchen und sehen\\ | ||
- der volle Reichtum des Lebens ist nur in einer Seligkeit zu finden, welche Schmerz und Leiden in sich aufnahm | - der volle Reichtum des Lebens ist nur in einer Seligkeit zu finden, welche Schmerz und Leiden in sich aufnahm | ||
=== literaturhistorische Einordnung === | === literaturhistorische Einordnung === | ||
- | - findet Begeisterung an den Stürmern, insbesondere Schiller, Hölty, Thill, Stolberg, Bürger, Schubart, keine an der Lyrik [[Klopstock|Klopstocks]], | + | - findet Begeisterung an den Stürmern, insbesondere Schiller, Hölty, Thill, Stolberg, Bürger, |
- Hölderlins dichterische [[Individualität]], | - Hölderlins dichterische [[Individualität]], | ||
+ | === Staatsbegriff === | ||
+ | - //Von der Natur komme ich aufs Menschenwerk. Die Idee der Menschheit voran - will ich zeigen, daß es keine Idee vom Staat gibt, weil der Staat etwas Mechanisches ist, so wenig, als es eine Idee von der Maschine gibt. Nur was Gegenstand der Freiheit ist, heißt Idee. Wir müssen also auch über den Staat hinaus!// | ||
==== Andenken ==== | ==== Andenken ==== | ||
- benutzt den [[Imperativ]] als [[Leitmotiv]] - z.B. //geh//\\ | - benutzt den [[Imperativ]] als [[Leitmotiv]] - z.B. //geh//\\ | ||
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==== Hyperion ==== | ==== Hyperion ==== | ||
- vom Affekt zur [[Vernunft]] → die Verinnerlichung führt vom äußeren Affekt zur [[Hoffnung]]\\ | - vom Affekt zur [[Vernunft]] → die Verinnerlichung führt vom äußeren Affekt zur [[Hoffnung]]\\ | ||
- | - ist zu wenig heroisch und zu wenig skrupellos, was zur [[Katastrophe]] führt;\\ | + | - ist zu wenig heroisch und zu wenig skrupellos, was zur [[Katastrophe]] führt; |
- | - macht den finsteren Zug, der dem [[Antlitz]] des Lebens so tief eingegraben ist, sichtbar und deutet das Leben aus diesem [[selbst]] ([[Dilthey]]) | + | |
+ | - macht den finsteren Zug, der dem [[Antlitz]] des Lebens so tief eingegraben ist, sichtbar und deutet das Leben aus diesem [[selbst]] ([[Dilthey]]) \\ | ||
+ | - Damit er sich im Sinne von ὑπέρ dauerhaft über alle Zustände erheben und Eremit werden kann, muß er unseliges Auf und Nieder überwinden //wie ein Saitenspiel, | ||
==== Hölderlins Orient ==== | ==== Hölderlins Orient ==== | ||
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__Frage__: Wie kann der Stoß weitergegeben werden?\\ | __Frage__: Wie kann der Stoß weitergegeben werden?\\ | ||
- wenn die Götter die [[Erde]] rufen und im Ruf eine Welt widerhallt und so der Ruf anklingt als Da-sein des Menschen, dann ist [[Sprache]] als Geschichtliches, | - wenn die Götter die [[Erde]] rufen und im Ruf eine Welt widerhallt und so der Ruf anklingt als Da-sein des Menschen, dann ist [[Sprache]] als Geschichtliches, | ||
+ | - Wer zuerst Hölderlin liest und danach mich, der versteht beides nicht. ([[Heinse]])\\ | ||
- ihm war es wie keinem gelungen, in klassischer [[Form]] die [[Romantik# | - ihm war es wie keinem gelungen, in klassischer [[Form]] die [[Romantik# | ||
- Größter der Sehnsucht nach Urbarem\\ | - Größter der Sehnsucht nach Urbarem\\ |
hoelderlin.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/24 12:29 von Robert-Christian Knorr