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hoelderlin [2024/03/24 07:57] – [Wertung/Rezeption] Robert-Christian Knorr | hoelderlin [2024/03/24 12:29] (aktuell) – [literaturhistorische Einordnung] Robert-Christian Knorr |
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- nach seiner Flucht aus Jena 1795 schrieb er eine Rechtfertigungsschrift an Schiller, was aber unbeantwortet blieb\\ | - nach seiner Flucht aus Jena 1795 schrieb er eine Rechtfertigungsschrift an Schiller, was aber unbeantwortet blieb\\ |
- frühe Bekanntschaft mit [[Spinoza]]\\ | - frühe Bekanntschaft mit [[Spinoza]]\\ |
| - in Frankfurt/Main lernte er Susette Gontard kennen, unterrichtete ihren Sohn und gestand ihr im Sommer 1796 seine Liebe, die erwidert wurde, verbrachte mit Heinse und ihr einen schönen Sommer 1797 in Westfallen und wurde 1798 von Herrn Gontard mit Schlägen aus dem Hause geworfen, woraufhin er sich wieder zu seiner Mutter bewegte\\ |
- trug die [[Natur]] als [[Gottheit#Gottheiten]] in sich, die unwandelbar im [[Sein]] wohnen, und sie regierten und bestimmten die [[konkret#konkrete]] Natur, die ihn jeweils umgab\\ | - trug die [[Natur]] als [[Gottheit#Gottheiten]] in sich, die unwandelbar im [[Sein]] wohnen, und sie regierten und bestimmten die [[konkret#konkrete]] Natur, die ihn jeweils umgab\\ |
- im [[Gegensatz]] zu seinen Kumpeln [[Hegel]] und [[Schelling]] blieb Hölderlin in der weichen [[Sehnsucht]]\\ | - im [[Gegensatz]] zu seinen Kumpeln [[Hegel]] und [[Schelling]] blieb Hölderlin in der weichen [[Sehnsucht]]\\ |
- der volle Reichtum des Lebens ist nur in einer Seligkeit zu finden, welche Schmerz und Leiden in sich aufnahm | - der volle Reichtum des Lebens ist nur in einer Seligkeit zu finden, welche Schmerz und Leiden in sich aufnahm |
=== literaturhistorische Einordnung === | === literaturhistorische Einordnung === |
- findet Begeisterung an den Stürmern, insbesondere Schiller, Hölty, Thill, Stolberg, Bürger, [[Schubart]], keine an der Lyrik [[Klopstock|Klopstocks]], die ihm veraltet vorkömmt (Hultenreich)\\ | - findet Begeisterung an den Stürmern, insbesondere Schiller, Hölty, Thill, Stolberg, Bürger, [[Schubart]], keine an der Lyrik [[Klopstock|Klopstocks]], die ihm veraltet vorkömmt\\ |
| - daß Dichtung sich nur, Goethe!, aus Gegenständlichem speist, wäre ihm nie in den Sinn gekommen (Hultenreich)\\ |
- Hölderlins dichterische [[Individualität]], die Spezifik seiner [[Weltanschauung]] und Poesie prägt sich ganz entschieden in jenem Zeitraum aus, der sich durch die Zäsuren 1792/3 und 1796/7 begrenzen läßt. In historischem Betracht sind es die Jahre des 1.Revolutions- bzw. Koalitionskrieges; für das politische [[Denken]] beinhalten sie einen entscheidenden Differenzierungsprozeß; philosophiegeschichtlich vollzieht sich zu dieser Zeit die Entwicklung von Kants Kritizismus über Fichtes "Wissenschaftslehre" zu Schellings [[Naturphilosophie]]; und für die deutsche [[Literaturgeschichte]] bezeichnet dieser Zeitraum die erste Phase frühromantischen Denkens und Dichtens, die entscheidenden Jahre revolutionär-demokratischer [[Literatur]] und die ästhetische Formierung der Weimarer [[Klassik]]. (Mieth) | - Hölderlins dichterische [[Individualität]], die Spezifik seiner [[Weltanschauung]] und Poesie prägt sich ganz entschieden in jenem Zeitraum aus, der sich durch die Zäsuren 1792/3 und 1796/7 begrenzen läßt. In historischem Betracht sind es die Jahre des 1.Revolutions- bzw. Koalitionskrieges; für das politische [[Denken]] beinhalten sie einen entscheidenden Differenzierungsprozeß; philosophiegeschichtlich vollzieht sich zu dieser Zeit die Entwicklung von Kants Kritizismus über Fichtes "Wissenschaftslehre" zu Schellings [[Naturphilosophie]]; und für die deutsche [[Literaturgeschichte]] bezeichnet dieser Zeitraum die erste Phase frühromantischen Denkens und Dichtens, die entscheidenden Jahre revolutionär-demokratischer [[Literatur]] und die ästhetische Formierung der Weimarer [[Klassik]]. (Mieth) |
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