holz
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holz [2012/07/12 18:59] – Robert-Christian Knorr | holz [2022/12/10 14:12] (aktuell) – [Arno Holz] Robert-Christian Knorr | ||
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geb. am 26.4.1863 in Rastenburg (Ostpreußen); | geb. am 26.4.1863 in Rastenburg (Ostpreußen); | ||
- lebte ab 1875 in Berlin, die [[Ehe]] seiner Eltern geht zu Bruch und Holz wird frühzeitig mit materiellen Problemen konfrontiert, | - lebte ab 1875 in Berlin, die [[Ehe]] seiner Eltern geht zu Bruch und Holz wird frühzeitig mit materiellen Problemen konfrontiert, | ||
- | - entscheidet schon früh, daß er sein [[Leben]] ganz der schriftstellerischen Arbeit widmen möchte, nachdem er 18jährig das Gymnasium ohne Reifezeugnis verlassen muß (aus finanziellen Gründen)\\ | + | - entscheidet schon früh, daß er sein [[Leben]] ganz der schriftstellerischen Arbeit widmen möchte, nachdem er 18jährig das [[Gymnasium]] ohne Reifezeugnis verlassen muß (aus finanziellen Gründen)\\ |
- bildet sich autodidaktisch und knüpft Beziehungen zu dem Naturalistenverein „Durch“, | - bildet sich autodidaktisch und knüpft Beziehungen zu dem Naturalistenverein „Durch“, | ||
- | - 1883 erscheint Holz erste [[Lyrik]]-Publikation „Klinginsherz“, | + | - 1883 erscheint Holz erste [[Lyrik]]-Publikation „Klinginsherz“, |
- Lebensunterhalt verdient er zunächst als Redakteur einer Lokalzeitung und dann durch schriftstellerische Tätigkeit \\ | - Lebensunterhalt verdient er zunächst als Redakteur einer Lokalzeitung und dann durch schriftstellerische Tätigkeit \\ | ||
- ebenso auch mit dem weiteren der [[Tradition]] verpflichteten Lyrikband von 1885: „Unterm Heiligenschein. Ein Erbauungsbuch für meine Freunde“\\ | - ebenso auch mit dem weiteren der [[Tradition]] verpflichteten Lyrikband von 1885: „Unterm Heiligenschein. Ein Erbauungsbuch für meine Freunde“\\ | ||
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==== Phantasus ==== | ==== Phantasus ==== | ||
- | __formal__: riesenhafter lyrischer Zyklus, der mit keinem traditionellen Gattungsbegriff mehr zu charakterisieren ist; seit 1898/99 und in folgenden 30 Jahren immer wieder überarbeitet und ausgebaut, so daß z. B. das Gedicht „Gottseidank“, | + | __formal__: riesenhafter lyrischer Zyklus, der mit keinem traditionellen Gattungsbegriff mehr zu charakterisieren ist; seit 1898/99 und in folgenden 30 Jahren immer wieder überarbeitet und ausgebaut, so daß z. B. das Gedicht „Gottseidank“, |
Holz suchte das Experiment, wollte dadurch neue Spielräume der Einbildungskraft schaffen, die Sprache erhält einen neuen Eigenwert\\ | Holz suchte das Experiment, wollte dadurch neue Spielräume der Einbildungskraft schaffen, die Sprache erhält einen neuen Eigenwert\\ | ||
- hat damit die in der Avantgarde Kunst von Rimbaud und [[Mallarmé]] bis zu den Surrealisten angestrebte Befreiung der Sprache mit vorbereitet (wenn er diese auch selbst noch nicht forderte und an dem Natur-Begriff für die Kunst festhielt)\\ | - hat damit die in der Avantgarde Kunst von Rimbaud und [[Mallarmé]] bis zu den Surrealisten angestrebte Befreiung der Sprache mit vorbereitet (wenn er diese auch selbst noch nicht forderte und an dem Natur-Begriff für die Kunst festhielt)\\ | ||
- | - aber: Anspruch Holz für Phantasus ist es mit Mitteln der Lyrik ein Weltgedicht zu schaffen, sollte biologische und kulturelle geschichtliche Evolution der Menschen, die zeitgenössische [[Realität]] bis hin zur privaten [[Existenz]] des Dichters im Berlin seiner Zeit alle Aspekte abdecken (wider symbolistische Ansprüche → vgl. [[Hofmannsthal# | + | - aber: Anspruch Holz für Phantasus ist es mit Mitteln der Lyrik ein Weltgedicht zu schaffen, sollte biologische und kulturelle geschichtliche Evolution der Menschen, die zeitgenössische [[Realität]] bis hin zur privaten [[Existenz]] des Dichters im Berlin seiner Zeit alle Aspekte abdecken (wider symbolistische Ansprüche → vgl. [[Hofmannsthal# |
- Vgl.: Mallarmé: führte die lyrische [[Poesie]] immer mehr von traditionellen Formen weg in extravagant konstruierte Texte und diese wiederum tendenziell ins [[Schweigen]], | - Vgl.: Mallarmé: führte die lyrische [[Poesie]] immer mehr von traditionellen Formen weg in extravagant konstruierte Texte und diese wiederum tendenziell ins [[Schweigen]], | ||
- bei Mallarmé jedoch ist die Musikalität und Ästhetik der Sprache, eine immer feinere Selbstreflexion, | - bei Mallarmé jedoch ist die Musikalität und Ästhetik der Sprache, eine immer feinere Selbstreflexion, |
holz.1342112346.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:44 (Externe Bearbeitung)