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horaz

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horaz [2017/12/26 20:14] Robert-Christian Knorrhoraz [2024/04/20 08:13] (aktuell) – [Lehre] Robert-Christian Knorr
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 - verherrlicht Octavian, dem er [[Weisheit]] konzediert\\ - verherrlicht Octavian, dem er [[Weisheit]] konzediert\\
 - sich selbst sagte er weis, daß ihm [[Ehre]] gebühre, solange [[Rom]] bestehe, denn er habe //aeolium carmen ad italos deduxisse modos// - das aiolische [[Lied]] ins italische Maß gebeugt - sich selbst sagte er weis, daß ihm [[Ehre]] gebühre, solange [[Rom]] bestehe, denn er habe //aeolium carmen ad italos deduxisse modos// - das aiolische [[Lied]] ins italische Maß gebeugt
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 +===== Lehre =====
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 +- basiert auf der festen Überzeugung, daß das Innere des Menschen das Äußere bestimmt, im Umkehrschluß also ein verlotterter [[Zeitgeist]] auf einen verlotterten inneren Zustand der ihn tragenden Menschen zurückzuführen ist: utcunque defecere mores, dedocorant bene nata culpae, z.dt. etwa: Sobald es fehlt an Zucht und Sitte, schädigt Verschulden die guten Gaben.
  
 ===== Horaz heute ===== ===== Horaz heute =====
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 Horaz erschafft also ein Bild der [[Gewalt]]. Er versucht die Kraft des Winters, des Sterbens also, zu verbildlichen. Und so heißt es in der zweiten Strophe auch: “Dissolve frigus. - Banne die [[Kälte]]!“ \\ Horaz erschafft also ein Bild der [[Gewalt]]. Er versucht die Kraft des Winters, des Sterbens also, zu verbildlichen. Und so heißt es in der zweiten Strophe auch: “Dissolve frigus. - Banne die [[Kälte]]!“ \\
 Er verlangt, die Gedanken an den Tod abzulegen und sich dem Genuß des Lebens zu widmen, was für ihn, als [[Römer]] und Genießer, mit dem Genuß des Weins verbunden ist. Noch dazu, wenn er „aus dem sabinischen Kruge“ fließt, dem [[Wein]] seines Guts also.\\ Er verlangt, die Gedanken an den Tod abzulegen und sich dem Genuß des Lebens zu widmen, was für ihn, als [[Römer]] und Genießer, mit dem Genuß des Weins verbunden ist. Noch dazu, wenn er „aus dem sabinischen Kruge“ fließt, dem [[Wein]] seines Guts also.\\
-In der dritten Strophe schreibt er von Stürmen, keinesfalls typisch für den Winter, sondern für den herannahenden Frühling, so daß er eine gewisse Dynamik in diese Ode bringt, das Beständige der Zeit in den Vordergrund hebt. Nach jedem Winter folgt ein Frühling, auf gute Zeiten folgen schlechte, und umgekehrt. - Er schreibt von der Zypresse, dem typisch römischen „Baum des Lebens“, einem zarten und sich dem Wind anpassenden Baum und setzt die alte [[Esche]] dagegen. Sehr hartes [[Holz]], das sich kaum regt im Sturm. Man soll sich also dem Lauf der Zeit anpassen, sich dem Wind beugen. Andererseits auch nicht zulassen, daß der Gedanke an den Winter, den Tod, überhand nimmt und unser Leben zu sehr beeinflußt.\\+In der dritten Strophe schreibt er von Stürmen, keinesfalls typisch für den Winter, sondern für den herannahenden Frühling, so daß er eine gewisse Dynamik in diese Ode bringt, das Beständige der Zeit in den Vordergrund hebt. Nach jedem Winter folgt ein Frühling, auf gute Zeiten folgen schlechte, und umgekehrt. - Er schreibt von der Zypresse, dem typisch römischen „Baum des Lebens“, einem zarten und sich dem Wind anpassenden [[Baum]] und setzt die alte [[Esche]] dagegen. Sehr hartes [[Holz]], das sich kaum regt im Sturm. Man soll sich also dem Lauf der Zeit anpassen, sich dem Wind beugen. Andererseits auch nicht zulassen, daß der Gedanke an den Winter, den Tod, überhand nimmt und unser Leben zu sehr beeinflußt.\\
 So kündigt der Sturm, hier von den Göttern gesendet, den Frühling der Liebe an. Dass der Sturm von den Göttern gesendet wird, betont wieder, dass sie unser Schicksal bestimmen.\\ So kündigt der Sturm, hier von den Göttern gesendet, den Frühling der Liebe an. Dass der Sturm von den Göttern gesendet wird, betont wieder, dass sie unser Schicksal bestimmen.\\
 Erst ab der vierten Strophe rückt das Thema der Zeit in den Vordergrund. Horaz nennt die süßen Seiten des Lebens, die „Wonnen der Liebe und das Tanzen.“ „Quid sit futurum cras, fuge quaerere, et quem Fors dierum cumque dabit, lucro aspone“ - den [[Augenblick]] genießen und unbeschwert durch das Leben gehen. Ein typisch epikureischer Gedanke. Und dieser Gedanke ist in dieser Ode wohl der Schlüsselvers.\\ Erst ab der vierten Strophe rückt das Thema der Zeit in den Vordergrund. Horaz nennt die süßen Seiten des Lebens, die „Wonnen der Liebe und das Tanzen.“ „Quid sit futurum cras, fuge quaerere, et quem Fors dierum cumque dabit, lucro aspone“ - den [[Augenblick]] genießen und unbeschwert durch das Leben gehen. Ein typisch epikureischer Gedanke. Und dieser Gedanke ist in dieser Ode wohl der Schlüsselvers.\\
horaz.1514315663.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:44 (Externe Bearbeitung)