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kausalitaet

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kausalitaet [2023/03/22 07:18] Robert-Christian Knorrkausalitaet [2024/02/09 15:56] (aktuell) – [Begriffsentwicklung] Robert-Christian Knorr
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-Descartes sieht ein Übergreifen des Ichs über das Kausale, eine innere Kontinuität der Philosophie, das Ich ist hierbei nicht nur in der Subjekt-Objekt-Kausalität zu denken. Leibniz dagegen setzt ein [[Kausalitätsprinzip]], nach dem alles irgendeiner Sache bedürfe, die dazu dienen könne, den Grund anzugeben, warum dies mehr als in irgend einer anderen Weise existiert. So setzt er dieses [[Prinzip]] streng durch, beschreibt Körper als von der Zentralmonade (Vernunft!) gesteuerte Monadensysteme, die zwar selbst Phänomen, aber kausalitätsbehaftet seien. Kant definiert Freiheit über den Willen, der sich aus reiner Achtung vor dem Sittengesetz dazu bekennt/bestimmt, denn in der Kausalität des Naturzusammenhangs sei keine Freiheit zu finden, meint er, somit jedes Streben nach Eudämonie unvernünftig. Man müsse sich der Kausalität seiner körperlichen Neigungen unterordnen, wäre demnach unfrei. Der Wille ist eine Art von Kausalität lebender Wesen, sofern sie vernünftig sind, und Freiheit würde Eigenschaft von dieser Kausalität sein, da sie unabhängig von fremden sie bestimmenden Ursachen wirkend sein kann: So wie Naturnotwendigkeit die Eigenschaft der Kausalität aller vernunftlosen Wesen, durch den Einfluß fremder Ursachen zur Tätigkeit bestimmt zu werden. Humes Kausalitätsprinzip unterbricht Kants „dogmatischen Schlummer“ (Garve-Brief 1798), der die Eindeutigkeit der Zuweisung von Ursache-Wirkungsmechanismen anzweifelte und darauf verwies, daß diese Zuweisungen aus der [[Erfahrung]] geschöpft seien und somit keine sicheren Erkenntnisse ausmachen könnten. Kant definiert Kausalität fortan als Tätigwerden der Ursache und in der Umkehrung praktische Vernunft als Kausalität in Ansehung ihrer Objekte (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 448).\\+Descartes sieht ein Übergreifen des Ichs über das Kausale, eine innere [[Kontinuität]] der Philosophie, das Ich ist hierbei nicht nur in der Subjekt-Objekt-Kausalität zu denken. Leibniz dagegen setzt ein [[Kausalitätsprinzip]], nach dem alles irgendeiner Sache bedürfe, die dazu dienen könne, den Grund anzugeben, warum dies mehr als in irgend einer anderen Weise existiert. So setzt er dieses [[Prinzip]] streng durch, beschreibt Körper als von der Zentralmonade (Vernunft!) gesteuerte Monadensysteme, die zwar selbst Phänomen, aber kausalitätsbehaftet seien. Kant definiert Freiheit über den Willen, der sich aus reiner Achtung vor dem Sittengesetz dazu bekennt/bestimmt, denn in der Kausalität des Naturzusammenhangs sei keine Freiheit zu finden, meint er, somit jedes Streben nach Eudämonie unvernünftig. Man müsse sich der Kausalität seiner körperlichen Neigungen unterordnen, wäre demnach unfrei. Der Wille ist eine Art von Kausalität lebender Wesen, sofern sie vernünftig sind, und Freiheit würde Eigenschaft von dieser Kausalität sein, da sie unabhängig von fremden sie bestimmenden Ursachen wirkend sein kann: So wie Naturnotwendigkeit die Eigenschaft der Kausalität aller vernunftlosen Wesen, durch den Einfluß fremder Ursachen zur Tätigkeit bestimmt zu werden. Humes Kausalitätsprinzip unterbricht Kants „dogmatischen Schlummer“ (Garve-Brief 1798), der die Eindeutigkeit der Zuweisung von Ursache-Wirkungsmechanismen anzweifelte und darauf verwies, daß diese Zuweisungen aus der [[Erfahrung]] geschöpft seien und somit keine sicheren Erkenntnisse ausmachen könnten. Kant definiert Kausalität fortan als Tätigwerden der Ursache und in der Umkehrung praktische Vernunft als Kausalität in Ansehung ihrer Objekte (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 448).\\
 Bereits Thomas von Aquin befaßte sich mit der Kausalität, als er aposteriorische Gottesbeweise subsumierte: Bereits Thomas von Aquin befaßte sich mit der Kausalität, als er aposteriorische Gottesbeweise subsumierte:
  
kausalitaet.1679465880.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/03/22 07:18 von Robert-Christian Knorr