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KRONSTADT

Aufstand der Matrosen von Kronstadt

Februar bis März 1921
Prämisse: Oktoberrevolution erbrachte eine noch größere Versklavung der MENSCHHEIT, da die MACHT in die Hände von Usurpatoren geriet, die Tscheka und den Parteiapparat
- Forderungen nach der Gewährleistung von Freiheitsrechten und Privatwirtschaft, auf dem Land und in den Städten, wobei die Matrosen dem KOMMUNISMUS nicht entsagen wollen, der mittels FREI gewählter Räte und der Organisation der Arbeitenden in Gewerkschaften verwirklicht werden soll
- Niederschlagung der BEWEGUNG durch TROTZKI, der die Matrosen blutig am weiteren Wirken hinderte

Erklärung der Matrosen von Kronstadt

8.3.1921
Als die Arbeiterklasse die Oktoberrevolution zum Erfolg führte, hoffte sie, ihre Befreiung zu erlangen. Das Ergebnis aber war eine noch größere Versklavung der menschlichen PERSÖNLICHKEIT. Die Macht des Polizeimonarchismus ging in die Hände der kommunistischen Eindringlinge über, die den Werktätigen statt der Freiheit ständige Furcht vor der Folterkammer der Tscheka brachten, deren Greueltaten die der Gendarmerieverwaltung des zaristischen Regimes noch um ein Vielfaches übertrafen.
Das ruhmreiche Wappen des Arbeiterstaates - Hammer und Sichel - ersetzte die kommunistische Regierung in WIRKLICHKEIT durch Bajonett und Kerkergitter, um der neuen BÜROKRATIE, den kommunistischen Kommissaren und Beamten, ein ruhiges, sorgloses Leben zu sichern. Am schändlichsten und verbrecherischsten ist jedoch die moralische Versklavung durch die Kommunisten: sie machten auch vor der inneren Einstellung der Werktätigen nicht halt, sondern zwangen sie, nur so zu denken wie sie selbst.
Immer klarer zeichnete sich das ab, was jetzt offenbar wurde, nämlich daß die RKP nicht, wie sie vorgab, für die Werktätigen eintritt; die Interessen des werktätigen Volkes sind ihr fremd, und einmal an die Macht gelangt, kennt sie nur die SORGE, sie nicht wieder zu verlieren.
Hier in Kronstadt wurde der Grundstein zur Dritten Revolution gelegt. Die ARBEITER und Bauern schreiten unaufhaltsam voran, sie lassen die Konstituante mit ihrer bürgerlichen ORDNUNG ebenso hinter sich wie die Diktatur der kommunistischen PARTEI mit ihrer Tscheka und ihrem Staatskapitalismus, die sich wie eine Todesschlinge um den Hals der werktätigen Massen legte und sie endgültig zu erwürgen drohte.
Die jetzt vollzogene Umwälzung gibt den Werktätigen die Möglichkeit, endlich frei gewählte Sowjets einzusetzen, die ohne jeden gewaltsamen Druck einer Partei arbeiten, und die staatlichen Gewerkschaften in freie Vereinigungen der Arbeiter, der Bauern und der schaffenden INTELLIGENZ umzugestalten. Der Polizeiknüppel der kommunistischen AUTOKRATIE ist endlich zerbrochen.
Wir wollen nicht zum alten zurückkehren. Wir sind keine Diener der BOURGEOISIE, keine Mietlinge der ENTENTE. Wir sind für die MACHT aller Werktätigen, aber nicht für die schrankenlose, tyrannische GEWALT irgendeiner einzelnen Partei.

kronstadt.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/28 16:15 von 127.0.0.1