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ludwig

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ludwig [2010/10/01 08:55] Robert-Christian Knorrludwig [2022/06/07 06:31] (aktuell) – [Ludwig II. von Bayern] Robert-Christian Knorr
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 - [[Täufer]] in Mühlhausen\\ - [[Täufer]] in Mühlhausen\\
 - akzentuierte den sexuellen [[Ritus]] des Beischlafs statt der [[Taufe]] als konstituierend für die [[Gemeinschaft]] der Christen - akzentuierte den sexuellen [[Ritus]] des Beischlafs statt der [[Taufe]] als konstituierend für die [[Gemeinschaft]] der Christen
 +
 +===== Philipp Joseph Ludwig =====
 +1747-93\\
 +französischer [[Politiker]]\\
 +- trat als Herzog von Orleans in [[Opposition]] zu Ludwig XVI. und war in der französischen Nationalversammlung auf die Seite Dantons\\
 +- wollte selbst König von Frankreich werden\\
 +- stimmte auf dem [[Konvent]] im [[Sinn#Sinne]] der [[Jakobiner#Bergpartei]] für die Hinrichtung des Königs und wurde dann selbst guillotoniert
  
 ===== Ludwig der Bayer ===== ===== Ludwig der Bayer =====
 1314-47 deutscher König\\ 1314-47 deutscher König\\
 +- teilte sich mit seinem älteren Bruder Rudolf in die Herrschaft Bayerns als Herzog, bis er sich mit ihm überwarf und dann, nach einem Kompromiß, wieder vertrug\\
 +- seine [[Wahl]] zum deutschen König 1314 war umstritten; etliche wollten einen Habsburger, Friedrich von Habsburg, was Krieg bedeutete, den Ludwig, wie schon bei dem mit seinem Bruder, so entschied, daß er Friedrich zur Mitregentschaft einlud, was dieser nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf 1322 annahm und bald starb\\
 - kämpfte mit [[Johannes#Johannes XXII.]] um die Vorherrschaft in [[Deutschland]] → der letzte Kampf zwischen [[Kaiser]] und [[Papst]] im [[Mittelalter]]\\ - kämpfte mit [[Johannes#Johannes XXII.]] um die Vorherrschaft in [[Deutschland]] → der letzte Kampf zwischen [[Kaiser]] und [[Papst]] im [[Mittelalter]]\\
-- mußte sich mit schlechtem Wetter herumschlagen, das zu wiederholt zu Überschwemmungen, diese zu schlechten Ernten führten, damit zu Hungersnöten und Krankheiten im Reich\\ +- mußte sich mit schlechtem Wetter herumschlagen, das wiederholt zu Überschwemmungen, diese zu schlechten Ernten führten, damit zu Hungersnöten und Krankheiten im Reich\\ 
-- um 1322 Auseinandersetzung mit dem als Gegenkönig ausgerufenen Friedrich von Österreich → die Schlacht bei Mühldorf entscheidet Ludwig für sich, danach greift seine Machtausweitung nach Italien, d.i. die Auseinandersetzung mit dem Papst\\ +- 1328 setzte er zu [[Rom]] den letzten Gegenpapst durch einen Kaiser ein, aber die Approbation als Kaiser fehlte ihm, was zahlreiche Konflikte (meist durch Avignon, französische Nationalkirche will Weltkirche werden, und [[Habsburg]], Vormachtstreben eines Adelsgeschlechts im Reich) bewirkte\\ 
-- 1328 setzte er zu [[Rom]] den letzten Gegenpapst durch einen Kaiser ein\\ +- neben den machtpolitischen Aspekten gab es auch einen theologischen Kampf: Ludwig deckte [[Wilhelm#Wilhelm von Ockham]] gegen die Ketzervorwürfe, die aus Avignon erhoben wurden\\ 
-- er befürwortete die Volkssouveränitätslehre Marsilius' und ließ sich in Rom von Vertretern des Volkes zum Kaiser ausrufen\\ +- in Italien gab es starke Strömungen, die den alten Reichsgedanken der Staufer wiederbeleben wollten (Dante und die Ghibellinen)\\ 
-- in der 1338 durchgesetzten //constitutio licet iuris// spricht Ludwig dem Kaiser das [[Recht]] ab, einen Gewählten zum Kaiser zu machen, denn die [[Wahl]] in [[Deutschland]] habe bereits den Kaiser hervorgehen lassen, //ex sola electione est verus rex et imperator//\\+- im [[Reich]] wurde ff. Wahlmuster proklamiert: Wahl des Königs durch Churfürsten resp. Wahl durch Akklamation des Volkes - Verankerung des Kaisers in der deutschen [[Nation]] (Churverein von Rhense) und seiner [[Churfürst#Churfürsten]]\\ 
 +- er befürwortete die Volkssouveränitätslehre [[Marsilius]]' und ließ sich in Rom von Vertretern des Volkes zum Kaiser ausrufen\\ 
 +- in der 1338 durchgesetzten //constitutio licet iuris// spricht Ludwig dem Kaiser das [[Recht]] ab, einen Gewählten zum Kaiser zu machen, denn die Wahl in [[Deutschland]] habe bereits den Kaiser hervorgehen lassen, //ex sola electione est verus rex et imperator//\\
 - Ludwig hatte das Recht auf seiner Seite und großen Rückhalt beim [[Volk]] gegen den Papst → zudem unterstützten ihn den englische König bis 1341 und die Geistlichkeit im [[Reich]], nur [[Frankreich]] und die italienische Papstpartei standen gegen ihn → machte Bündnisfehler, als er das Bündnis mit England löste und sich Frankreich zuschlug\\ - Ludwig hatte das Recht auf seiner Seite und großen Rückhalt beim [[Volk]] gegen den Papst → zudem unterstützten ihn den englische König bis 1341 und die Geistlichkeit im [[Reich]], nur [[Frankreich]] und die italienische Papstpartei standen gegen ihn → machte Bündnisfehler, als er das Bündnis mit England löste und sich Frankreich zuschlug\\
-- konnte die guten Voraussetzungen nicht zur Stärkung der Königsgewalt in Deutschland nutzen+- konnte die guten Voraussetzungen nicht zur Stärkung der Königsgewalt in Deutschland nutzen\\ 
 +- kämpfte als letzter Herrscher ohne Feuerwaffen und blieb bei Ritterheeren
  
 ===== Ludwig das Kind ===== ===== Ludwig das Kind =====
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 ===== Ludwig von Rappoltstein ===== ===== Ludwig von Rappoltstein =====
 um 1310\\ um 1310\\
-- ein elsässer Adliger\\ +- ein elsässischer Adliger\\ 
-- ließ eine Fortsetzung des „Parzival“ schreiben, den sog. „Rappoltsteiner Parzival“, der ergänzt wurde durch einen Prolog und Epilog, der zwischen dem 14. und 15. Buch eingefügt wurde+- ließ eine Fortsetzung des „Parzival“ schreiben, den sog. „Rappoltsteiner Parzival“, der ergänzt wurde durch einen [[Prolog]] und Epilog, der zwischen dem 14. und 15. Buch eingefügt wurde
  
 ===== Ludwig I. der Fromme ===== ===== Ludwig I. der Fromme =====
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 - wollte von heidnischen Liedern, ob germanischer oder lateinischer [[Sprache]], nichts wissen → sein [[Ziel]] war in kulturpolitischer Hinsicht die radikale Verchristlichung der gesamten [[Kultur]], allerdings ohne Affinität zur zarten Blüte der deutschen Sprache, wie dies sein Vater Karl zu initiieren versuchte, die ihm gleichgültig blieb\\ - wollte von heidnischen Liedern, ob germanischer oder lateinischer [[Sprache]], nichts wissen → sein [[Ziel]] war in kulturpolitischer Hinsicht die radikale Verchristlichung der gesamten [[Kultur]], allerdings ohne Affinität zur zarten Blüte der deutschen Sprache, wie dies sein Vater Karl zu initiieren versuchte, die ihm gleichgültig blieb\\
 - diese Aufgabe übertrug er Hrabanus Maurus\\ - diese Aufgabe übertrug er Hrabanus Maurus\\
-- setzte 817 die Erbfolge durch, wonach es einen Herrscher gibt, die anderen (Söhne des einstigen Herrschers) sind Unterkönige+- setzte 817 die Erbfolge durch, wonach es einen Herrscher gibt, die anderen (Söhne des einstigen Herrschers) sind Unterkönige\\ 
 +- berief 830 den [[Reichstag]] nach Nimwegen, weil er den [[Germanen]] mehr traute als den [[Franken]]
  
  
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 - 1270 brach er zum 7. Kreuzzug auf\\ - 1270 brach er zum 7. Kreuzzug auf\\
 - starb vor Tunis an einer Seuche - starb vor Tunis an einer Seuche
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 +===== Ludwig XI. von Frankreich =====
 +
 +um 1477\\
 +französischer König\\
 +- stammte wie der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, aus der Familie [[Valois]]\\
 +- beanspruchte nach Karls [[Tod]] 1477 Burgund als heimgefallenes [[Lehen]] für Frankreich, was die [[Habsburg#Habsburger]] ihm verwehrten und Krieg führten, den Ludwig XI. von Stellvertretern erledigen ließ, weil er kein eigenes schlagkräftiges [[Heer]] besaß → er verlor die Auseinandersetzungen\\
 +- besaß die wichtigsten Eigenschaften eines machtbewußten [[Politiker#Politikers]]: Schlauheit, Bedenkenlosigkeit, Menschenkenntnis und die Gabe, jede Situation illusionslos zu analysieren (Herm)
 +===== Ludwig XIII. von Hessen-Darmstadt =====
 +um 1770\\
 +passionierter Jäger, der sich für die Politik nur dann interessierte, wenn er Geld brauchte oder eine seiner Leidenschaften nicht ausgeführt werden konnte\\
 +- ließ 1774 Bauern- und Bürgersöhnen das Studium untersagen
  
 ===== Ludwig XIV. ===== ===== Ludwig XIV. =====
 +auch der Sonnenkönig\\
 -1713\\ -1713\\
 französischer König\\ französischer König\\
 - stachelte die [[Türke#Türken]] auf, sich gegen das Reich zu wenden, um seine Annexionsgier im Elsaß zu befriedigen\\ - stachelte die [[Türke#Türken]] auf, sich gegen das Reich zu wenden, um seine Annexionsgier im Elsaß zu befriedigen\\
 - als sich die oberdeutschen Truppen gegen die Bedrohung im Osten wandten, griff er zu und überschritt den Rhein und wurde nur unter Verlusten wieder zurückgeworfen\\ - als sich die oberdeutschen Truppen gegen die Bedrohung im Osten wandten, griff er zu und überschritt den Rhein und wurde nur unter Verlusten wieder zurückgeworfen\\
-- formulierte in seinen Memoiren von 1661, daß er in Deutschland die [[Autorität]] von [[Grund]] aus zu zerstören trachte, die das Haus [[Österreich]] sich seit zwei Jahrhunderten begründet habe+- formulierte in seinen Memoiren von 1661, daß er in Deutschland die [[Autorität]] von [[Grund]] aus zu zerstören trachte, die das Haus [[Österreich]] sich seit zwei Jahrhunderten begründet habe\\ 
 +- [[Voltaire]] lobte den Regierungsmechanismus, die Herrschaftsauffassung und Ludwigs Leistungen auf einzelnen Gebieten; er kritisierte das Rechtswesen wegen seiner Zersplitterung in regionale und [[Stand#ständische]] Sonderrechte und das feudale Bodenrecht
  
  
ludwig.1285916153.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:00 (Externe Bearbeitung)