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monade

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monade [2009/05/21 10:09] Robert-Christian Knorrmonade [2019/07/28 16:17] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 - müssen, da sie ohne Teile sind, unvergänglich - //dissolution//, d.i. Auflösung - sein, §4 der [[Leibniz#Monadologie]] [[Leibniz]]', und können nicht NUR durch die [[Schöpfung]] und Vernichtung zugrunde gehen, §6 → was nun?\\ - müssen, da sie ohne Teile sind, unvergänglich - //dissolution//, d.i. Auflösung - sein, §4 der [[Leibniz#Monadologie]] [[Leibniz]]', und können nicht NUR durch die [[Schöpfung]] und Vernichtung zugrunde gehen, §6 → was nun?\\
 - immaterieller, konkreter Punkt, der als Kraftmoment wirkt oder immaterielle, vorstellende Einheiten, die sich immanent entwickeln → nach § 8 müssen sie aber Eigenschaften haben, da sie sonst keine Entia oder würkliche Dinge wären\\ - immaterieller, konkreter Punkt, der als Kraftmoment wirkt oder immaterielle, vorstellende Einheiten, die sich immanent entwickeln → nach § 8 müssen sie aber Eigenschaften haben, da sie sonst keine Entia oder würkliche Dinge wären\\
-- die Vorstellungen der Monaden müssen unvollkommen sein, damit eine [[Welt]] zustande kommen kann\\ +- die Vorstellungen der Monaden müssen [[unvollkommen]] sein, damit eine [[Welt]] zustande kommen kann\\ 
-- ohne Öffnung zur Welt, § 7 → Leibniz lehnt die [[influx physicus Theorie]] ab, welche die Leib-Seele-Interaktion durch psychophysische Wechselwirkung zu erklären sucht\\+- ohne Öffnung zur Welt, § 7 → Leibniz lehnt die [[influx physicus Theorie]] ab, welche die [[Leib]]-Seele-Interaktion durch psychophysische [[Wechselwirkung]] zu erklären sucht\\
 - nach dem [[Gesetz]] der Kontinuität verändert sich jede Monade ständig, aber nicht in Sprüngen → siehe [[Harmonie#prästabilierte Harmonie]]\\ - nach dem [[Gesetz]] der Kontinuität verändert sich jede Monade ständig, aber nicht in Sprüngen → siehe [[Harmonie#prästabilierte Harmonie]]\\
 - eine Monade hat ein inneres Bedürfnis nach immer neuen Perzeptionen (§15), um sich vollends zu dem zu entwickeln, das [[Gott]] ihr zugedacht\\ - eine Monade hat ein inneres Bedürfnis nach immer neuen Perzeptionen (§15), um sich vollends zu dem zu entwickeln, das [[Gott]] ihr zugedacht\\
-- Name für jene einfache [[Substanz]], welche nur alleine die [[Empfindung]] haben → im [[Gegensatz]] zur Seele, deren Perzeption viel distincter und deutlicher und mit [[Gedächtnis]] verknüpft ist, § 19 → beides sind Monaden, es sind die zwei Klassen der Monaden+[[Name]] für jene einfache [[Substanz]], welche nur alleine die [[Empfindung]] haben → im [[Gegensatz]] zur Seele, deren Perzeption viel distincter und deutlicher und mit [[Gedächtnis]] verknüpft ist, § 19 → beides sind Monaden, es sind die zwei Klassen der Monaden
   - Monaden: einfache Perzeption   - Monaden: einfache Perzeption
-  - Entelechien, Seelen: ihre Perzeption ist deutlicher und mit Erinnerung verbunden, Gedächtnis, §19+  - Entelechien, Seelen: ihre [[Perzeption]] ist deutlicher und mit [[Erinnerung]] verbunden, Gedächtnis, §19
 - befinden sich im Verwirrungszustande, § 23\\ - befinden sich im Verwirrungszustande, § 23\\
-- ist eine Konstruktion von Leibniz, die als Bewegungsprinzip das eigene Begehren hat\\ +- ist eine Konstruktion von Leibniz, die als Bewegungsprinzip das eigene [[Begehren]] hat\\ 
-- ist ein Mikrokosmos, eine kleine Welt, jede Monade ist ein lebendiger Spiegel des [[Universum]]s; sie sind voneinander unterschieden; zwei identi­sche Monaden sind undenkbar\\ +- ist ein Mikrokosmos, eine kleine Welt, jede Monade ist ein lebendiger [[Spiegel]] des [[Universum]]s; sie sind voneinander unterschieden; zwei identi­sche Monaden sind undenkbar\\ 
-- Gott greift nicht ständig in den Lauf der Dinge ein, §51, wie dies der [[Okkassionalismus]] glaubte, statt dessen gilt hier das Prinzip der prästabilierten Harmonie +- Gott greift nicht ständig in den Lauf der Dinge ein, §51, wie dies der [[Okkasionalismus]] glaubte, statt dessen gilt hier das [[Prinzip]] der prästabilierten Harmonie\\  
 +- ihr als Lehridee formulierter [[Zweck]] liegt in der Paralysierung religiöser Auffassungen: Gott hat alle Monaden in prästabilierter [[Einheit]] so geschaffen, daß sie sich so entwickeln, als ob sie in durchgängigem Kausalzusammenhang zueinander stünden. 
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 +siehe auch [[Substanz vs. Mensch]]
  
  
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 ===== Hierarchie der Monaden ===== ===== Hierarchie der Monaden =====
-Die [[Wirklichkeit]] ist in monarchischer Ordnung; es gibt eine obere Monade, die [[Ausdruck]] des Ordnungsprinzips ist. Als ein Komplex erscheint sie uns als Körper im [[Raum]], blickt auf die Welt von ihrem Standpunkt im Raum aus, Perspektive. In jedem Menschen hat eine Monade seines Körpers die Oberherrschaft und beherrscht die anderen.\\ +Die [[Wirklichkeit]] ist in monarchischer Ordnung; es gibt eine obere Monade, die [[Ausdruck]] des Ordnungsprinzips ist. Als ein Komplex erscheint sie [[uns]] als Körper im [[Raum]], blickt auf die Welt von ihrem [[Standpunkt]] im Raum aus, [[Perspektive]]. In jedem Menschen hat eine Monade seines Körpers die Oberherrschaft und beherrscht die anderen.\\ 
-Der Mensch befindet sich auf der zweiten Stufe der [[Hierarchie]]; er darf teilhaben, er hat die rationelle [[Erkenntnis]] zu bilden, die letztlich der Erkenntnis, Streben danach, Gottes dienen soll.\\+Der Mensch befindet sich auf der zweiten Stufe der [[Hierarchie]]; er darf teilhaben, er hat die rationelle [[Erkenntnis]] zu bilden, die letztlich der Erkenntnis, [[Streben]] danach, Gottes dienen soll.\\
 Die niedrigste Stufe bilden die leblosen Monaden, die jedoch ins [[Bewußtsein]] eindringen können, als Unbewußtes. Die niedrigste Stufe bilden die leblosen Monaden, die jedoch ins [[Bewußtsein]] eindringen können, als Unbewußtes.
 fensterlos - d.h. kein Austausch mit anderen Monade möglich -, aber Begehrungsvermögen ist vorhanden fensterlos - d.h. kein Austausch mit anderen Monade möglich -, aber Begehrungsvermögen ist vorhanden
  
  
-===== Zweck der Monaden ===== 
-- Paralysierung religiöser Auffassungen\\ 
-- Gott hat alle Monaden in prästabilierter Einheit so geschaffen, daß sie sich so entwickeln, als ob sie in durchgängigem Kausalzusammenhang zueinander stünden. 
  
 ===== Panorganik – die Ordnung der Monaden in der Welt ===== ===== Panorganik – die Ordnung der Monaden in der Welt =====
 ^Organismus^Kombinationstyp^ ^Organismus^Kombinationstyp^
 |Lebewesen|Körper und [[Entelechie]], einfache Monade| |Lebewesen|Körper und [[Entelechie]], einfache Monade|
-|Tier|Körper und [[Seele]]|+|[[Tier]]|Körper und [[Seele]]|
 |Mensch, vernunftbegabt|Körper und [[Geist]]| |Mensch, vernunftbegabt|Körper und [[Geist]]|
 |Gott|Geist öhne Körper| |Gott|Geist öhne Körper|
  
 - Leibniz vertritt ein panorganisches Naturkonzept (Till) - Leibniz vertritt ein panorganisches Naturkonzept (Till)
monade.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/09 15:53 von Robert-Christian Knorr