Inhaltsverzeichnis
NEUPLATONISMUS
- begründet durch PLOTIN um 240: das letzte große philosophische Produkt des Altertums → die Emanationslehre enthält einen neuen Standpunkt, der sich nicht mit dem CHRISTENTUM vereinigen läßt, die Überordnung eines über göttlichen Prinzipien seienden Unwesens, vorgestellt durch Dämonen und in Beschwörungszeremonien
- Platons Lehre bildet nur die Grundlage, auf der andere Systeme verbunden wurden: ARISTOTELES, PYTHAGORAS, STOA
- Betonung mystischer Elemente, eine rationalistische THEOLOGIE
- alexandrinisch-römische SCHULE
- begründet durch Ammonius Sacca, der seine Lehre mündlich als GEHEIMLEHRE hinterließ
fortgesetzt durch PLOTIN
- syrische Schule
- wird durch PORPHYRIOS' Schüler JAMBLICHOS begründet und bringt einen entschieden religiösen Zug in die PHILOSOPHIE; u.a. ägyptische Mysterien, Dämonen
- athenische Schule
- ca. 150 Jahre nach Jamblichos erweckt PROKLOS als letztes Aufbäumen des Heidentums platonische Gedanken, die er gegen eine zunehmend christliche UMWELT schwer behaupten konnte
Entwicklungsrichtung
Plotin → PORPHYRIOS verteidigt Lehre gegen das Christentum und schafft Systematik → JAMBLICHOS will alle heidnischen Kulte unter Neuplatonismus vereinigen (Unitarisches und Dualistisches vereinigen!) → Hypatia suchte naturwissenschaftliche Systematik in die Lehre zu bringen
Lehre
- das Urwesen der WELT ist eine GOTTHEIT, die unveränderlich und unerklärbar ist
- die Gottheit erzeugt aus sich die Welt
- die unterste Stufe ist die Materie, woraus das Übel entstehe → daraus folgt, daß praktische TÄTIGKEIT nur wenig WERT habe
- die menschliche SEELE steht zwischen LICHT und Dunkel → der MENSCH kann sich durch KONTEMPLATION Gott annähern respektive berühren?
- nicht logisches DENKEN, sondern EKSTASE führt zur ERKENNTNIS
Rezeption
- eine ausgesprochene Philosophie für Damen, die in Gestalt der Metaphysik der Liebe die Themen des mittelalterlichen höfischen Lebens weiterführte und ins Moderne abwandelte (Chastel)