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ostfalen

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ostfalen [2020/12/19 11:03] Robert-Christian Knorrostfalen [2021/07/24 14:32] – [Historischer Hintergrund] Robert-Christian Knorr
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 Zur [[Sprache]] der [[Magdeburgische#Magdeburger]] habe ich nun geforscht, da gibt es schon Einflüsse; nein, ich muß sagen, da gab es Einflüsse, die auf pfälzische oder französische Bevölkerungsanteile zurückzuführen sind. Aber die sind wie Modeerscheinungen, die gehen nach einigen Generationen wieder unter: Der Magdeburger besaß die Kraft, sich Fremdeinflüsse anzueignen, zu Eigenem zu machen. Er behauptete seine Mentalität.\\ Zur [[Sprache]] der [[Magdeburgische#Magdeburger]] habe ich nun geforscht, da gibt es schon Einflüsse; nein, ich muß sagen, da gab es Einflüsse, die auf pfälzische oder französische Bevölkerungsanteile zurückzuführen sind. Aber die sind wie Modeerscheinungen, die gehen nach einigen Generationen wieder unter: Der Magdeburger besaß die Kraft, sich Fremdeinflüsse anzueignen, zu Eigenem zu machen. Er behauptete seine Mentalität.\\
 //akkerat, ammesieren, auseinanderverposementieren, bilance//... das sind Wörter, die magdeburgisiert (im Sinne davon, daß die Magdeburger selbst Fremdes aneigneten; eigentlich bedeutet magdeburgisieren ja "etwas bis auf die Grundmauern niederbrennen, zerstören") wurden, die aber aus dem Französischen stammen. \\ //akkerat, ammesieren, auseinanderverposementieren, bilance//... das sind Wörter, die magdeburgisiert (im Sinne davon, daß die Magdeburger selbst Fremdes aneigneten; eigentlich bedeutet magdeburgisieren ja "etwas bis auf die Grundmauern niederbrennen, zerstören") wurden, die aber aus dem Französischen stammen. \\
 +<html><img src="http://www.vonwolkenstein.de/images/ostfalen_1000.jpg" width="470" height="480" border="4" align="left" style="margin-right:5mm" alt="Ostfalen als Eastphalia auf einer englischen Karte aus dem 19. Jahrhundert "></html>
 Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg#Dreißigjährigen Krieg]] war Ostfalen wie viele Gebiete des Reiches entvölkert und zerstört. Besonders schlimm hatte es 1631 Magdeburg getroffen, die Hauptstadt des Protestantismus. Von etwa 30000 Menschen überlebten nur wenige, eben die, die im Dom Platz fanden und ausgelöst werden konnten.\\ Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg#Dreißigjährigen Krieg]] war Ostfalen wie viele Gebiete des Reiches entvölkert und zerstört. Besonders schlimm hatte es 1631 Magdeburg getroffen, die Hauptstadt des Protestantismus. Von etwa 30000 Menschen überlebten nur wenige, eben die, die im Dom Platz fanden und ausgelöst werden konnten.\\
 Nach 1631 war Magdeburgs Herrlichkeit erst einmal vorbei. Die Stadt geriet in die Hände eines sächsischen Fürsten, der bis zu seinem Tode die Stadt administrativ betreuen durfte, will heißen, er durfte sie ausbeuten. Danach sollte das Erzbistum Magdeburg als weltliches Erblehen an Brandenburg gehen. Die Brandenburger ritten etwa 1685 in magdeburg ein und setzten einen [[Offizier]] als Stadtoberhaupt ein, der aus Magdeburg eine Festung machte. Sie sorgten für Besiedlung, indem sie kalvinistische Pfälzer und Hugenotten in die Stadt holten und ihnen am Wallonerberg und in der Alten Neustadt Ghettos zuwiesen, wo sie gleichberechtigte [[Bürger]] der Stadt werden sollten.\\ Nach 1631 war Magdeburgs Herrlichkeit erst einmal vorbei. Die Stadt geriet in die Hände eines sächsischen Fürsten, der bis zu seinem Tode die Stadt administrativ betreuen durfte, will heißen, er durfte sie ausbeuten. Danach sollte das Erzbistum Magdeburg als weltliches Erblehen an Brandenburg gehen. Die Brandenburger ritten etwa 1685 in magdeburg ein und setzten einen [[Offizier]] als Stadtoberhaupt ein, der aus Magdeburg eine Festung machte. Sie sorgten für Besiedlung, indem sie kalvinistische Pfälzer und Hugenotten in die Stadt holten und ihnen am Wallonerberg und in der Alten Neustadt Ghettos zuwiesen, wo sie gleichberechtigte [[Bürger]] der Stadt werden sollten.\\
ostfalen.txt · Zuletzt geändert: 2023/12/31 11:16 von Robert-Christian Knorr