Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


partnerwahl

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
partnerwahl [2009/07/01 17:56] Robert-Christian Knorrpartnerwahl [2023/10/08 00:22] (aktuell) – [Die männliche Seite] Robert-Christian Knorr
Zeile 15: Zeile 15:
 ==== Aufmerksamkeitsphase ==== ==== Aufmerksamkeitsphase ====
  
-  * Aufmerksamkeit wird durch Attraktivität gelenkt +  * [[Aufmerksamkeit]] wird durch Attraktivität gelenkt 
-  *  wird ein [[Individuum]] als attraktiv1 empfunden, tritt seitens des Betrachters der sog. „Hallo-Effekt“ ein, der zu einem bevorzugten [[Interaktion]]sverhalten führt+  *  wird ein [[Individuum]] als attraktiv empfunden, tritt seitens des Betrachters der sogenannte „Hallo-Effekt“ ein, der zu einem bevorzugten [[Interaktion#Interaktionsverhalten]] führt
   * während der Aufmerksamkeitsphase stehen nur Äußerlichkeiten als Informationsquelle zur Verfügung und sind daher auch primäre Reizquelle   * während der Aufmerksamkeitsphase stehen nur Äußerlichkeiten als Informationsquelle zur Verfügung und sind daher auch primäre Reizquelle
   * Männer reagieren intensiver auf wahrgenommene Attraktivität als Frauen   * Männer reagieren intensiver auf wahrgenommene Attraktivität als Frauen
Zeile 23: Zeile 23:
 Wen finden wir schön? Wen finden wir schön?
  
-  * bereits Konrad Lorenz postuliert die sexuelle Signalwirkung, die das Kindchenschema im Frauengesicht auf den Mann ausübt+  * [[Lorenz#Konrad Lorenz]] postuliert die sexuelle Signalwirkung, die das Kindchenschema im Frauengesicht auf den Mann ausübt
   *  das Kindchenschema im Frauengesicht bewirkt im [[Mann]] einen Beschützerinstinkt und suggeriert fehlendes Dominanzbestreben seitens der [[Frau]]   *  das Kindchenschema im Frauengesicht bewirkt im [[Mann]] einen Beschützerinstinkt und suggeriert fehlendes Dominanzbestreben seitens der [[Frau]]
   * zahlreiche Untersuchungen bestätigen, daß Frauengesichter mit großen Augen, kleiner Nasenpartie, kleinem Kinn und auch weit auseinandergesetzten [[Auge]]n besonders häufig von Männern als attraktiv empfunden werden   * zahlreiche Untersuchungen bestätigen, daß Frauengesichter mit großen Augen, kleiner Nasenpartie, kleinem Kinn und auch weit auseinandergesetzten [[Auge]]n besonders häufig von Männern als attraktiv empfunden werden
Zeile 37: Zeile 37:
   * gerade die Verminderung von physischer [[Distanz]] hat für Männer einen sehr manifesten Aufforderungscharakter, die männliche Herzschlagfrequenz erhöht sich, sobald ein weibliches Individuum an ihn herantritt   * gerade die Verminderung von physischer [[Distanz]] hat für Männer einen sehr manifesten Aufforderungscharakter, die männliche Herzschlagfrequenz erhöht sich, sobald ein weibliches Individuum an ihn herantritt
   * es erfolgt eine Bewertung der räumlichen Annäherung, des Gehstils, Gehgeschwindigkeit, Körperhaltung, Gestik und Mimik in Vorbereitung auf die möglicherweise erfolgende Interaktion   * es erfolgt eine Bewertung der räumlichen Annäherung, des Gehstils, Gehgeschwindigkeit, Körperhaltung, Gestik und Mimik in Vorbereitung auf die möglicherweise erfolgende Interaktion
-  * die Frau führt im Rahmen der Erkennungsphase die Interaktion maßgeblich an, indem sie mittels ihrer Körpersprache und anderer kultureller [[Symbol]]iken die männliche Disposition zum Werbeverhalten hemmen beziehungsweise anregen kann+  * die Frau führt im Rahmen der Erkennungsphase die Interaktion maßgeblich an, indem sie mittels ihrer Körpersprache und anderer kultureller [[Symbol#Symboliken]] die männliche Disposition zum Werbeverhalten hemmen beziehungsweise anregen kann
   * Männer intendieren meist erst dann zu deutlich aktivem Werbeverhalten, wenn sie der [[Meinung]] sind, entsprechende Aufforderungssignale seitens einer Frau empfangen zu haben   * Männer intendieren meist erst dann zu deutlich aktivem Werbeverhalten, wenn sie der [[Meinung]] sind, entsprechende Aufforderungssignale seitens einer Frau empfangen zu haben
   * diese Aufforderungssignale werden vom Mann desto eindeutiger als solche empfunden, je attraktiver, interessanter und auch erotischer diese Frau auf ihn als Betrachter wirkt   * diese Aufforderungssignale werden vom Mann desto eindeutiger als solche empfunden, je attraktiver, interessanter und auch erotischer diese Frau auf ihn als Betrachter wirkt
Zeile 54: Zeile 54:
 === Lächeln === === Lächeln ===
  
-  * für die Werbesituation ist meist das sog. //coy smile// (ambivalentes Verlegenheitslächeln) charakteristisch, das eine Mischform aus freundlichem Eröffnungslächeln und verhaltenem Lächeln darstellt+  * für die Werbesituation ist meist das sog. //coy smile// (ambivalentes Verlegenheitslächeln) charakteristisch, das eine Mischform aus freundlichem Eröffnungslächeln und verhaltenem [[Lächeln]] darstellt
  
 === Kopf- und Nackenhaltung === === Kopf- und Nackenhaltung ===
-  * //head-tossing//, das ruckartige Zurückwerfen des Kopfes bei gleichzeitig erfolgender leichter Schrägneigung des Kopfes und Darbietung der Halsschlagader als Zeichen submissiven Dominanzverzichts+  * //head-tossing//, das ruckartige Zurückwerfen des Kopfes bei gleichzeitig erfolgender leichter Schrägneigung des Kopfes und Darbietung der Halsschlagader als [[Zeichen]] submissiven Dominanzverzichts
 === Mundregion === === Mundregion ===
  
Zeile 63: Zeile 63:
  
  
-Eine Problematik, die aus der weiblichen körpersprachlichen Signalgebung erwächst, ist deren mißverständliche [[Interpretation]] seitens der Männer, denn das Verständnisvermögen körpersprachlichen Symbolismus ist nicht objektiv kategorisierbar, sondern beruht auf subjektiven Interpretationen und ist daher in höchstem Maße von den inneren Dispositionen des interpretierenden Mannes abhängig. Generell halten Männern Frauen für promiskuöser und verführerischer, als diese sich selbst beschreiben würden. Weiterhin sehen dominante und selbstsichere Männer den Aufforderungscharakter weiblicher Körpersprache viel eher gegeben als vergleichsweise zurückhaltendere Männer. Auch werden von ersteren Signale der Zurückweisung nur abgeschwächt als solche verstanden beziehungsweise gar als Aufforderung zur Kontaktintensivierung fehlinterpretiert.+Eine Problematik, die aus der weiblichen körpersprachlichen Signalgebung erwächst, ist deren mißverständliche [[Interpretation]] seitens der Männer, denn das Verständnisvermögen körpersprachlicher [[Symbolik]] ist nicht objektiv kategorisierbar, sondern beruht auf subjektiven Interpretationen und ist daher in höchstem Maße von den inneren Dispositionen des interpretierenden Mannes abhängig. Generell halten Männern Frauen für promiskuöser und verführerischer, als diese sich beschreiben würden. Weiterhin [[sehen]] dominante und selbstsichere Männer den Aufforderungscharakter weiblicher Körpersprache viel eher gegeben als vergleichsweise zurückhaltendere Männer. Auch werden von ersteren Signale der Zurückweisung nur abgeschwächt als solche verstanden beziehungsweise gar als Aufforderung zur Kontaktintensivierung fehlinterpretiert.
  
  
Zeile 74: Zeile 74:
  
  
-Man unterscheidet vier Varianten der Gesprächseröffnung:+Man unterscheidet folgende Varianten der Gesprächseröffnung:
  
-  emotionalisiert und selbstenthüllend, z.B.+  emotionalisiert und selbstenthüllend, z.B.
  „Es ist mir unangenehm, es dir so direkt zu sagen, aber ich will dich kennenlernen.“  → starkes Interesse am anderen   „Es ist mir unangenehm, es dir so direkt zu sagen, aber ich will dich kennenlernen.“  → starkes Interesse am anderen 
-  banal und belanglos, z.B.+  banal und belanglos, z.B.
  „Schönes Wetter heute.“ → hier werden vor allem Stimme, Tonfall und Interesse kommuniziert  „Schönes Wetter heute.“ → hier werden vor allem Stimme, Tonfall und Interesse kommuniziert
-  humorvoll und originell, z.B.+  humorvoll und originell, z.B.
  „Morgen wirst du wieder hier sein und dann zeige ich dir die Attraktionen der [[Stadt]].“ → Frauen lehnen diese Form weitestgehend ab, weil sie hinter der Ausgelassenheit einen männlichen Dominanzversuch annehmen  „Morgen wirst du wieder hier sein und dann zeige ich dir die Attraktionen der [[Stadt]].“ → Frauen lehnen diese Form weitestgehend ab, weil sie hinter der Ausgelassenheit einen männlichen Dominanzversuch annehmen
-  anscheinend langweilig, z.B. +  anscheinend langweilig, z.B. 
- „Hallo, ich heiße X, und wie heißt Du?“ → statistisch am erfolgversprechendsten + „Hallo, ich heiße X, und wie heißt du?“ → statistisch am erfolgversprechendsten 
  
-  * in der ersten Zeit des Gesprächs geht es weniger um Informationsaustausch, sondern eher um gegenseitige Interessenbekundung und Intensivierung des zunächst ja nur oberflächlichen Kontakts (phatische [[Kommunikation]])+  * in der ersten Zeit des [[gespraech|Gesprächs]] geht es weniger um Informationsaustausch, sondern eher um gegenseitige Interessenbekundung und Intensivierung des zunächst ja nur oberflächlichen Kontakts (phatische [[Kommunikation]])
   * es ergibt sich erneut, daß in vielen Fällen die Frau durch Gestik und Mimik den Mann zur Kontaktaufnahme ermutigt beziehungsweise auch von dieser abbringt   * es ergibt sich erneut, daß in vielen Fällen die Frau durch Gestik und Mimik den Mann zur Kontaktaufnahme ermutigt beziehungsweise auch von dieser abbringt
   * die Kontaktanbahnung unterliegt den allgemeinpsychologischen Prinzipien der Motivation und Wahrnehmung   * die Kontaktanbahnung unterliegt den allgemeinpsychologischen Prinzipien der Motivation und Wahrnehmung
Zeile 98: Zeile 98:
   * es tritt hinzu, daß Männer im Vergleich zu Frauen relativ wenig körpersprachlich kommunizieren, sondern eher den verbalen Austausch anstreben   * es tritt hinzu, daß Männer im Vergleich zu Frauen relativ wenig körpersprachlich kommunizieren, sondern eher den verbalen Austausch anstreben
   * weiträumiger Platzanspruch mittels breitbeinigem Stehen beziehungsweise Sitzen, wenn möglich mit hinter den Lehnen ausgebreiteten Armen, sich mit hocherhobenen Armen durch die Haare fahren und versuchen, seinen Partnermarktwert durch Hinweis auf persönliche Qualitäten wie [[Intelligenz]], Weltoffenheit, Kompetenz, Beliebtheit und Stärke zu betonen, sind typisch männliche Dominanzgesten   * weiträumiger Platzanspruch mittels breitbeinigem Stehen beziehungsweise Sitzen, wenn möglich mit hinter den Lehnen ausgebreiteten Armen, sich mit hocherhobenen Armen durch die Haare fahren und versuchen, seinen Partnermarktwert durch Hinweis auf persönliche Qualitäten wie [[Intelligenz]], Weltoffenheit, Kompetenz, Beliebtheit und Stärke zu betonen, sind typisch männliche Dominanzgesten
-  * ein Zuviel an Selbstdarstellung und Selbstenthüllung in dieser Phase des Erstkontaktes kann das weibliche Interesse jedoch massiv schmälern; aus Vergleichsuntersuchungen tritt hervor, daß Frauen eher zu sympathisieren sind, wenn sie in den Mittelpunkt der Konversation gerückt werden, ihnen viele Fragen gestellt werden und man ihnen unaufdringliche Komplimente macht+  * ein Zuviel an Selbstdarstellung und Selbstenthüllung in dieser Phase des Erstkontaktes kann das weibliche Interesse jedoch massiv schmälern; aus Vergleichsuntersuchungen tritt hervor, daß Frauen eher zu sympathisieren sind, wenn sie in den Mittelpunkt der Konversation gerückt werden, ihnen viele Fragen gestellt werden und man ihnen unaufdringliche [[Kompliment|Komplimente]] macht
   * generell nimmt eine Frau für einen werbewilligen Mann in ihrer Attraktivität ab, wenn sie ihn wenig ansieht und wird um so attraktiver für ihn, desto öfter sie ihn beachtet   * generell nimmt eine Frau für einen werbewilligen Mann in ihrer Attraktivität ab, wenn sie ihn wenig ansieht und wird um so attraktiver für ihn, desto öfter sie ihn beachtet
  
Zeile 106: Zeile 106:
   * während Männer in dieser Phase also den „zeitsparenderen“ Weg der verbalen Artikulierungen suchen, kommunizieren Frauen ihre Attraktivität in dieser Phase primär über körpersprachliche Mittel   * während Männer in dieser Phase also den „zeitsparenderen“ Weg der verbalen Artikulierungen suchen, kommunizieren Frauen ihre Attraktivität in dieser Phase primär über körpersprachliche Mittel
   *  hier läßt sich im Falle gesteigerter Appetenz bezüglich der männlichen Person das Hin- und Herbewegen des Oberkörpers beobachten, eine erhöhte Frequenz der Selbstberührungen sowie das Öffnen und Schließen der Beine   *  hier läßt sich im Falle gesteigerter Appetenz bezüglich der männlichen Person das Hin- und Herbewegen des Oberkörpers beobachten, eine erhöhte Frequenz der Selbstberührungen sowie das Öffnen und Schließen der Beine
-  * auch das weibliche Verhalten kann in eine seitens des Mannes als übertrieben empfundene Selbstdarstellung münden, welcher von Männern i.d.R. eher ablehnend begegnet wird+  * auch das weibliche [[Verhalten]] kann in eine seitens des Mannes als übertrieben empfundene Selbstdarstellung münden, welcher von Männern i.d.R. eher ablehnend begegnet wird
  
  
Zeile 112: Zeile 112:
  
   * nachdem in gegenseitiger Einvernahme physische und psychische Sympathie kommuniziert worden ist und weiterem Distanzabbau keine Hemmnisse mehr im Wege stehen, treten Mann und Frau in die sog. „sexuelle Erregungsphase“ ein   * nachdem in gegenseitiger Einvernahme physische und psychische Sympathie kommuniziert worden ist und weiterem Distanzabbau keine Hemmnisse mehr im Wege stehen, treten Mann und Frau in die sog. „sexuelle Erregungsphase“ ein
-  * hier spielen körperliche Berührungen eine heraustretende Rolle, was diese Phase auch zu der schwierigsten Phase im gesamten [[Prozeß]] der Partnerwerbung macht+  * hier spielen körperliche Berührungen eine heraustretende [[Rolle]], was diese Phase auch zu der schwierigsten Phase im gesamten [[Prozeß]] der Partnerwerbung macht
  
  
Zeile 119: Zeile 119:
   * am Anfang der Begegnung sind Männer aus Dominanzgründen eher dazu geneigt, Körperkontakt als Vertraulichkeitsgeste herzustellen, während Frauen dieses aus Gründen mangelnder Vertrautheit zunächst vermeiden   * am Anfang der Begegnung sind Männer aus Dominanzgründen eher dazu geneigt, Körperkontakt als Vertraulichkeitsgeste herzustellen, während Frauen dieses aus Gründen mangelnder Vertrautheit zunächst vermeiden
   * hieraus ergeben sich grundsätzlich verschiedene Bewertungsmaßstäbe, was die Performation von Berührungen angeht   * hieraus ergeben sich grundsätzlich verschiedene Bewertungsmaßstäbe, was die Performation von Berührungen angeht
-  * in diesem Zusammenhang gelangt auch die von Hall postulierte sog. individuelle persönliche Distanzzone zu [[Bedeutung]] +  * in diesem [[Zusammenhang]] gelangt auch die von Hall postulierte sog. individuelle persönliche Distanzzone zu [[Bedeutung]] 
-  * je nach Vertrautheitsgrad, den man für einen Menschen empfindet, bewertet man auch seine Abstandshaltung als angenehm oder unangenehm+  * je nach Vertrautheitsgrad, den man für einen Menschen empfindet, bewertet man auch seine [[abstand|Abstandshaltung]] als [[angenehm]] oder [[unangenehm]]
   * die persönliche Distanz liegt bei ca. 40 bis 120 cm und die intimste Distanz zwischen 0 und 40 cm   * die persönliche Distanz liegt bei ca. 40 bis 120 cm und die intimste Distanz zwischen 0 und 40 cm
   * aus der weiblichen Ablehnung verfrühten Kontakts bei anfänglicher Fremdheit tritt hervor, daß Frauen der Vertrautheitsgrad sehr viel wichtiger zu sein scheint als Männern, die am Anfang der Begegnung die meisten Distanzdurchbrechungen initiieren   * aus der weiblichen Ablehnung verfrühten Kontakts bei anfänglicher Fremdheit tritt hervor, daß Frauen der Vertrautheitsgrad sehr viel wichtiger zu sein scheint als Männern, die am Anfang der Begegnung die meisten Distanzdurchbrechungen initiieren
partnerwahl.1246463791.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 14:13 (Externe Bearbeitung)