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reuchlin

REUCHLIN

Johannes Reuchlin

1455–1522
HUMANIST
- sah in geheimnisvollen Namen und Zahlen den SCHLÜSSEL zu dunklen Rätseln und verband diesen GLAUBEN mit einer ausgedehnten Exegese der Mysterien des christlichen Glaubens → NEUPYTHAGORÄER
- führte einen STREIT mit PFEFFERKORN, einem getauften JUDEN, der die Verbrennung sämtlicher jüdischer Bücher forderte, wobei Reuchlin nur die Verbrennung der Schundbücher zulassen wollte, sich im Streit mit Pfefferkorn aber zu kirchenkritischen Bemerkungen hinreißen ließ
- glaubte in der KABBALA eine tiefe THEOSOPHIE zu finden, die zur Versöhnung der Wissenschaft mit den Mysterien des Glaubens höchst geeignet sei → das brachte ihm einen sehr guten Ruf bei den Rosenkreuzern ein, die ihn als den größten kabbalistischen Weisen bezeichneten; cuius memoria aeterna sit propter divinam habilitudinem in studio cabbalae

Henno

1497
- das bedeutendste SCHULDRAMA seiner ZEIT, das als Vorbild diente, wobei Nachahmer das mittelalterliche THEATER mit dem Dionysoskult, gleichsam eine dramatische POESIE mit christlich-geistlichem SPIEL verbanden → Reuchlin lieferte mit Henno die VORLAGE, bewußt oder UNBEWUßT
- die Farce eines durch seinen Klienten überlisteten Advokaten
- Abrechnung mit der ASTROLOGIE
- TECHNIK von TERENTIUS

Dunkelmännerbriefe

epistolae obscurum virorum 1515
- Briefe unbekannter Männer (wahrscheinlich sind als Autoren: Johann Crotus Rubeanus, Peter Eberbach, Hermann von Nuenarweseneuenahr und Ulrich von Hutten), die als parodistisches Glanzstück in die WELTLITERATUR eingingen
- in absichtlich schlechtem Mönchslatein verfaßte Schreiben, deren Autoren Langenschneiderius, Buntmantellus… heißen → Briefe zielen auf die Gegner Reuchlins, v.a. die Mitglieder der Kölner Hochschule, die Theologisten, und Mitglieder diverser Predigerorden, die Reuchlin während dessen Streit mit Pfefferkorn angriffen
- übertreibt zuweilen maßlos und diffamiert

reuchlin.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/24 16:45 von Robert-Christian Knorr